Review:

Tripsis

(Alchemist)

ALCHEMIST haben sich für den Nachfolger ihres vielgerühmten 2003er Albums ordentlich Zeit gelassen und sich währenddessen Newcomern wie MASTODON nicht verschlossen. Die Core-Welle ist an den Australiern allerdings vorbeigegangen, Moshparts finden sich auf "Tripsis" nicht. Dafür gibt es komplexe Parts und viel Gefrickel, was manches Mal aber nicht zünden will. Zu bemüht wirkt der Versuch, mit dem eigenen technischen Können zu punkten und möglichst komplexe Musik zu schreiben. TOOL oder MASTODON scheint das leichter von der Hand zu gehen, besonders die Verbindung aus eingängigen und abgedrehten Passagen. Ihre besten Momente haben ALCHEMIST, wenn sie auf Breitwand-Sound setzen und den Hörer mit einer beinahe Postcore-artigen Soundwand erschlagen zu scheinen. Sowas im dunklen Raum, vielleicht gerade einmal durch eine Lavalampe erhellt, bringt Psycho-Stimmung! Wären die immer wieder auftauchenden langatmigen und bemüht wirkenden Abschnitte nicht, wäre "Tripsis" eine groartige Platte, so bleibt sie unter ihren Möglichkeiten - aber immer interessant genug, um die im Infoschreiben angesprochenenen "lieben Anspruchsmetaller" neugierig werden zu lassen.

Tripsis


Cover - Tripsis Band:

Alchemist


Genre: Progressive
Tracks: 9
Länge: 43:1 (CD)
Label: Relapse Records
Vertrieb: Rough Trade