Review:

Erste Hilfe

(AK4711)

Die Mädels in pink-schwarz-weiß traten bei Raabs Song-Contest auf, mitnichten ein echter Qualitäts-Nachweis für beinharte Mörtel-Maniacs, aber immerhin sollte so eine Band den Zeitgeist präsentieren. Tun die Berlinerinnen dann auch - nämlich den der neuen deutschen Welle. Das nach einer wohl riechenden Kalaschnikow benannte Girl-Projekt klingt wie eine Mischung aus Ideals Humpe-Gesang und einer nüchternen Nina Hagen. Dazu ein bisschen rockiges Zeug, hier Reggae, da Schlager, Pop und überhaupt. Das alles vermengt, und nicht richtig dick, aber professionell produziert (was übrigens auch für die Aufmachung zutrifft) - ein wenig kommerz-punkiges Gehabe gibt´s gratis dazu. Dann ein paar Witze, ein paar vermiedene Anzüglichkeiten, hier ein wenig Tiefsinn, da ein bisschen Plattes. Manches poppt, manches rockt, manches läuft vorbei. Klingt insgesamt wie ein gut gemachtes Verkaufsobkjekt, das auf rotzigen Mädchen-Rock macht, insgesamt aber kontrolliert-kommerziell-kalkuliert klingt. Eine Scheibe für angehende Emanzen, Pubertätspunkerinnen, ewig junge Strickstudentinnen und notgeile Konsensrocker. Nicht wirklich schlecht, aber belanglos. Was aber so richtig verwundert: Warum haben die vier Damen bloß das mit Abstand furchtbarste Lied "Kein Schönerer Land" für diesen Raab-Contest gewählt haben???

Erste Hilfe


Cover - Erste Hilfe Band:

AK4711


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 44:1 (CD)
Label: Groenland
Vertrieb: EMI