Review:

Noitumaa

(Ajattara)

Dreckige Apocalyptica treffen auf den erwachsenen HuiBuh, misantrophische Black Metaller auf düstere Folk-Gesellen, kranke Finnen auf multinationale Lagerfeuer-Tänzer – fertig ist das AJATTARA- Akustik-Album. Wo der Ex-Amorphe Ruoja und seine bedrohliche Streitmacht sich vorher schon nie so recht auf einen (durchaus erfolgreichen) Stil festlegen ließen, spannen sie den Bogen jetzt bis aufs Äußerste. Mit fast ausschließlich fiesem Knurren würgt sich der Frontmann seine ausschließlich finnischen Hass-Tiraden raus, erinnert nicht selten an Gollum. Dazu klimpern die Spießgesellen auf der Gitarre dunkle Weisen, sorgt ein Mundorgel-ähnliches Gerät für weiteren Exotenbonus. Naja, und Bässe, mächtige Bässe machen die Angelegenheit noch dunkler. Und dann kommt da plötzlich eine hehre Melodie bei ,Mitä Kuolerma Parantaa’ und wird abgelöst von beinahe progressiven Ausflügen, immer begleitet vom kranken Organ Pasi Koskinens (so Ruojas Klarname). AJATTARA loten mit diesem Album ihre Grenzen aus, überspannen besagten Bogen aber. Denn das, was finster und bedrohlich wirken soll, nervt nach einer Weile, selbst am Lagerfeuer entfaltet dieses Album kaum Wirkung, es strapaziert schlicht. Wer aber Schwiegermama mal so richtig das Fürchten lehren will, wer Finnisch supercool findet oder wirklich mal was „anderes“ sucht, der ist mit der neuen AJATTARA sicher gut bedient,. Andere werden maßlos enttäuscht sein. Inklusive mir.

Noitumaa


Cover - Noitumaa Band:

Ajattara


Genre: Folk
Tracks: 9
Länge: 31:26 (CD)
Label: Spikefarm
Vertrieb: Soulfood