Review:

Exit

(Agrypnie)

Torsten ist nominell nicht mehr der Unhold, AGRYPNIE sind aber durchaus noch Black Metal. Nicht im Sinne wüster Prügelkapellen des Genres – sie sind wohl eher Feingeister und schließen damit Teile der Lücke, die NOCTE OBDUCTA hinterlassen hat. Sehr auffällig: Torstens Stimme kommt wesentlich tiefer daher, ist zwar nicht unbedingt außerordentlich – löst sich aber so vom Vorwurf der Dani-Nachäfferei. Obwohl AGRYPNIE das gar nicht nötig hätten, denn außer stimmlichen Vergleichen waren sie schon seinerzeit meilenweit von den Briten entfernt. „Exit“ verfügt über einen fetten Sound und spannt den Bogen zwischen Raserei und sphärischen Stellen. So wird dem Hörer schlichtweg nie langweilig – der rote Faden aber geht ebenfalls nie verloren. Die elf aussagekräftigen Songs, samt und sonders deutscher Zunge, weisen eine enorme Bandbreite auf, wirken jederzeit, wenn nicht hoffnungslos, so doch unsagbar melancholisch. Von akustischen, ruhigen Momenten nimmt AGRYPNIE den Hörer mit auf eine Reise durch die Unsäglichkeiten der zeitgeistlichen Zivilisation, bis der vor Machtlosigkeit ausrastet. Auch die aggressiven Parts haben durch das echte Schlagzeug gewonnen – wie der Käufer mit dieser CD. Das Album ist eine weitere Steigerung gegenüber „F51.4“. Und deswegen ist dies Statement aus "0545" auch keine Lösung: „Nun stehe ich am Rande, Dieser einst so schillernden Stadt, Und schaue runter in die dunkle Tiefe, Mein Schritt nach vorn, Macht mich frei“ – geht lieber ins CD-Geschäft Eures Vertrauens.

Exit


Cover - Exit Band:

Agrypnie


Genre: Black Metal
Tracks: 11
Länge: 62:38 (CD)
Label: Cyclone Empire SCR
Vertrieb: Soulfood