Review:

Aetas Cineris

(Agrypnie)

TIPP
AGRYPNIE waren bislang beim Kollegen Meisenkaiser in guten Händen und konnten ihn begeistern. Das erhöht die Spannung ob der Güteklasse des neuen, im schicken roten Doppel-Vinyl eingetrudelten, Albums „Aetas Cineris“. Schon mit den ersten Tönen des Openers „Trümmer“ wird die Band um Rampensau Torsten (ex-und-jetzt-wieder NOCTE OBDUCTA) jeden Hörer für sich einnehmen können – der Song strotzt vor Kraft, ist dabei eingängig und erschafft eine zum Genre passende klirrend-kalte Atmosphäre. Bei mehr als acht Minuten Spielzeit kann sich die Band dabei Zeit für den Aufbau und die Stärkung eben jener Atmosphäre nehmen, was ihr spielerisch gelingt, ohne dass Längen entstehen. Das gilt noch viel mehr für die drei Songs, die die Zehn-Minuten-Marke knacken („Dezember“, „Sinnflut“, „Asche“): AGRYPNIE verstehen sich auf die Erschaffung und Aufrecherhaltung eines Spannungsbogen innerhalb eines Songs ebenso wie innerhalb eines Albums. „Aetas Cineris“ strotzt vor so vielen Ideen und eingängigen Passagen, dass trotz mehr als 70 Minuten Spielzeit keine Füllerparts oder gar –songs auszumachen sind. Im Gegenteil, für den Hörer gibt es immer etwas Neues zu entdecken, ohne dass er von zu vielen Ideen erschlagen wird. Dabei bewegen sich AGRYPNIE im Black Metal-Kontext, den sie geschickt um progressive Einflüsse und Ambient-Elemente erweitern. Wie erwartet und von ihren anderen Werken bekannt, erweitern sie die Grenzen des Black Metals, ohne sich zu weit von zu entfernen. Beim Songwriting verstehen sie es, Dynamik, Brutalität, Epik, Atmosphäre und Melodik zu großartigen Songs zu verschmelzen, die zusammen ein großartiges Album ergeben. „Aetas Cineris“ ist für die Schwarzkittel dieser Welt ebenso ein Pflichtkauf wie für aufgeschlossene Progressiv-Fans.

Aetas Cineris


Cover - Aetas Cineris Band:

Agrypnie


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 77:8 ()
Label: Supreme Chaos Records
Vertrieb: Soulfood Music