Review:

Destrier

(Agent Fresco)

AGENT FRESCO geben auf ihrem neuem Werk "Destrier" alles, satte 14 Songs haben sie draufgepackt. Im Mittelpunkt findet sich schnell die Stimme von Sänger Arnor Dan Arnasson wieder, beispielsweise in "Howls", bei dem Ähnlichkeiten zu SIGUR ROS erkennbar sind. Generell ist der Gesang sehr hoch und klar, was vielen Songs eine sphärische, träumerische Note gibt. Die im positiven Sinne unruhigen und verspielten Gitarren relativieren das wieder und bringen "Destrier" zwar nicht ganz auf den Boden der Tatsachn zurück, lassen aber das Album nicht allzu sehr in träumerische Gefilde abdriften. AGENT FRESCO sind eine Band, die erkennbar Lust auf Experimente beim Songwriting hatte, was "Destrier" unvorhersehbar und damit spannend macht. Ganz selten kommt Aggression im Sound der Isländer durch, die werden dann problemlos in den Sound eingefügt und bereichern ihn um eine Facette, anstatt ein Störfaktor zu sein. TOOL sind ein Vergleichspunkt für den AGENT FRESCO-Sound, genau wie SIGUR ROS - gerade in Hinblick auf den starken Gesang und die ausladenden Songs - und BJÖRK, der Durchgeknalltheit wegen. Das soll nicht heißen, dass "Destrier" schwer verdaulich ist, im Gegenteil: "Wait For Me" oder der Titelsong sind wunderschöne, zugängliche Alternative-Songs. Es muss ein Faible für interessante Musik da sein, dann macht "Destrier" Laune und entfaltet seine ganze Schönheit. AGENT FRESCO haben ein starkes Album aufgenommen, mit dessen Eigenwilligkeit und Verspieltheit sie hoffentlich viele Musikfreunde für sich werden gewinnen können.

 

 

 

Destrier


Cover - Destrier Band:

Agent Fresco


Genre: Alternative
Tracks: 14
Länge: 51:8 (CD)
Label: Long Branch Records
Vertrieb: SPV