Review:

The Tides Of Tragedy

(Age Of Ruin)

Die Gefahr eines Ruins ist groß. Ruin im Zeitalter des Überfluss. Die eigene Bankrott-Erklärung ist aber auch nah, wenn man sich auf Grund der Veröffentlichungsflut in Sachen "Neuer Welle des Amerikanischen Hard-Death-Heavy-Metal" bereits abwendet, ohne sich mit dem Output ordentlich zu beschäftigen. Dann nämlich gehen an einem so anständige Scheiben vorbei wie die Der Jungs hier aus Washington DC. Die fünf Mann mischen auf der Basis von melodischem Death Metal schwedischer Ausrichtung viele Hardcore-Elemente, Thrash-Teile und Metal-Mosaiksteinchen zusammen. Heraus kommen echte Ohrwürmer wie "Elapse", die den eigentlich-flammenden Urvätern zeigen, was eine harte Harke ist. Schön auch, dass die ständigen Wechsel zwischen den - immer noch verwandten - Stilrichtungen hier nicht stören, sondern die Scheibe sehr interessant machen. Obendrauf macht der Sound diese Scheibe so richtig fett. Einziger echter Wermutstropfen in meinem Freudenbecher: Der neue Sänger Ben Swan (vorher bei den mir nicht bekannten Samadhi) kreischt nicht selten in einer Art und Weise, die mir beizeiten auf die Nerven geht. Und das akustisch-tribalistische Stück "Serengeti" hätte ich nun genauso wenig gebraucht, wie den versteckten Krempel beim Schluss-Stück. Aber das sorgt auf keinsten Fall dafür, dass ich die Scheibe nicht mehr mag. Wem also In Flames aus irgendwelchen Gründen nicht mehr gefallen und wer jetzt doch endlich mal eine der tausenden Ami-New-HC-Death-weiß-ich-Kapellen antesten will, der liegt bei diesen Jungs richtig. Die sind nämlich noch lange nicht ruiniert.

The Tides Of Tragedy


Cover - The Tides Of Tragedy Band:

Age Of Ruin


Genre: Thrash Metal
Tracks: 12
Länge: 54:56 (CD)
Label: Alveran Records
Vertrieb: Bellaphon/ Cargo