Review:

In Darkness

(AGATHODAIMON)

AGATHODAIMON sind seit ihrer Gründung 1995 durch den ehemaligen NOCTE OBDUCTA-Recken Sathonys auf der Suche nach dem großen Wurf. Nach einem beachtlichen Debütalbum im Jahr 1998 („Blacken The Angel“) verfiel diese hoffnungsvolle Band ins qualitative und stilistische Nirgendwo zwischen Schwarzmetall und Gotenpomp. Für die Black Metal-Gemeinde sind die Rheinland-Pfälzer zu weich, für die Trauerweiden wiederum zu hart und zu wenig schlagerlastig. Und während ich diese Zeilen in den Rechner hacke, fällt mir nebenbei auf, dass ich (unbewusst wohlgemerkt!) nahezu den selben obigen Wortlaut bereits vor über vier Jahren schon einmal verwendet habe: beim Review zum „In Darkness“-Vorgänger „Phoenix“. Allerdings muss man sagen, dass der neue Streich des Quintetts eine Ecke stärker ausgefallen ist als das letzte Werk, denn das Album enthält tatsächlich ein paar einprägsame, gelungene Stücke, die zwar keine Meisterwerke darstellen, beileibe aber auch keinen Verriss rechtfertigen. Der treibende, hymnische Opener und Titelsong, das schleppende „Favorite Sin“, das stellenweise einmal mehr an DIMMU BORGIR erinnernde „Adio“ und das fast schon balladeske „Höllenfahrt Der Selbsterkenntnis“ (wer hier nicht an den saustarken Opener „Tristetea Vehementa“ des Debüts denkt…) haben durchaus Ohrwurmpotential und retten das übrigens sehr „originell“ betitelte „In Darkness“ vor dem Kollaps. Warum man noch eine gruselige Akustik-Version von „Adio“ ans Ende gestellt hat, kann nicht ergründet werden. Mit diesem Album werden AGATHODAIMON weiterhin an der Oberfläche dümpeln, aber erneut nicht aus ihrem sprichwörtlichen Schattendasein ausbrechen.

In Darkness


Cover - In Darkness Band:

AGATHODAIMON


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 47:38 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood