Review:

Dawn Of The Enforcer

(AFTER ALL)

TIPP
Die Belgier AFTER ALL gehören zu den Truppen, die seit ihrer Gründung 1987 immer hinter den Linien kämpfen und jeden Fan einzeln erobern mussten. Zuletzt stand die Band nach sieben guten bis sehr guten Alben sogar gänzlich ohne Plattendeal da. Den Grund für das Ausbleiben des ganz großen Wurfs kann zumindest ich mir nur damit erklären, dass das Quintett stilistisch zwischen zu vielen Stühlen sitzt, nämlich genau in der gemeinsamen Schnittmenge aus traditionellem Heavy- und Thrash Metal, was leider vielen „weltoffenen“ Metallern schon zu wirr zu sein scheint; hinzu kommt das anspruchsvolle, nicht unbedingt eingängige Songwriting. Und mit Sammy Peleman (der neben Bassist Frederik Vanmassenhove erst seit 2010 in der Band ist) hat die Truppe ein echtes Gesangswunder ans Mikro gewuchtet: der Mann beherrscht kraftvolles Shouting ebenso wie den Halford und macht hier einen saugeilen Job. Die Kompositionen sind durchweg gelungen bis erstklassig, allen voran der Stakkato-Opener „Parasite Within“, das vertrackte „Digital War“, das melodische „Spread The Infamy“, die Halbballade „To Breach And Grief“, das mitreißend nach vorne peitschende „My Own Sacrifice“ und mein absolutes Highlight, der hymnische Stampfer „Betrayed By The Gods“. Als Zugabe gibt´s Gastauftritte von Steve Smyth (FORBIDDEN), Juan Garcia und Bernie Versailles (AGENT STEEL) sowie Joey Vera (ARMORED SAINT), die dieses auch optisch hervorragende Album (tolles Cover-Artwork) noch hervorragender machen. Alle traditionellen Metaller mit Geschmack, die vom Sabber-Ton die Schnauze voll haben, müssen dieser Band endlich die Chance geben, die sie seit knapp 25 Jahren verdient hat. Klasse!

Dawn Of The Enforcer


Cover - Dawn Of The Enforcer Band:

AFTER ALL


Genre: Heavy Metal
Tracks: 11
Länge: 44:32 (CD)
Label: Ván Records
Vertrieb: Soulfood