Review:

Saturn Return

(Aeon Sable)

TIPP
Ich bin mal wieder tätig geworden in der Rubrik "Blick über den Tellerrand" und darf Euch ein Leckerli im Bereich Gothic Rock vorstellen. AEON SABLE ist ein überaus interessantes Duo, welches schon mächtig für Aufmerksamkeit in seinem Genre und darüber hinaus gesorgt hat.

Die zwei Essener Musiker kommen tief aus dem Untergrund, u.a. MELANCULIA, und legen mit "Saturn Return" ihr zweites in Eigenregie produziertes Album auf die Ladentheke. AEON SABLE bieten Gothic Rock wie ich ihn in den 80ern kennenlernte: rhythmisch, minimalistisch, düster, mit hypnotisch entrückt wirkendem Gesang. Die Songs auf "Saturn Return" sind meist mit einer spärlich dahinglimmenden Melodie durchzogen, welche melancholisch, herzzerreißend traurige Bilder in den Kopf malt.

Die erste Viertelstunde kommt mit zwei Songs aus, welche vergleichbar stark sind; "Praying Mantis" hat die Nase knapp vorne. Zu schön, atmosphärisch und traurig bahnt sich der Song seinen Weg ins Gehör. Es wiederholt sich eine Melodie, mal im Hintergrund, mal aufbäumend im Kern, die einen mit beschwörender Intensität packt und nicht mehr loslässt. "Dancefloor Satellite" bewegt sich leichter, beschwingt tanzend an einen heran, behält aber im Zentrum die Melancholie, die als roter Faden das Album durchzieht. Gegen Ende verlässt die zwei Musiker ein wenig die Inspiration, und mit "Dead End" kommt gar Langeweile auf. Um so größer ist der Kontrast, als danach "Ritual" mit über 9 Minuten Spielzeit das Album beschließt und nochmal großes dunkles Gothic-Kino bietet.

Ich kann das Teil jedem empfehlen, der wie ich auch mal auf gepflegten Rock der alten THE CURE-Schule steht, aber auch Fans von KATATONIA und ALCEST sollten sich die Düsterheimer von AEON SABLE mal zu Gemüte führen. Es lohnt sich.

Saturn Return


Cover - Saturn Return Band:

Aeon Sable


Genre: Gothic Rock
Tracks: 7
Länge: 47:53 (CD)
Label: Afmusic
Vertrieb: Altone Distribution