Review:

Proclama

(Adversam)

Seit 1995 existiert diese italienische Black Metal-Band aus Turin schon, doch außer ein paar Line-Up-Wechseln und einer Eröffnungsshow für IMMORTAL auf deren „Blizzard Beasts“-Tour blieb die Karriere der Band bislang recht ereignislos. Den Sprung an die Spitze der Szene wird das Quintett aber auch mit seinem dritten Album „Proclama“ (dem ersten Longplayer seit neun Jahren) garantiert nicht schaffen, denn dafür klingt die Mucke der Jungs mindestens genauso ereignislos wie deren Karriere. Es gibt bombastischen, rasenden Schwarzstahl zu hören, der hin und wieder an flottere DIMMU BORGIR erinnert, deren ausgeklügelte Songstrukturen und Dynamik aber zu keiner Sekunde erreicht. Hinzu kommt, dass viele Parts einfach aneinander geklatscht und wirr zusammen gewürfelt wirken, was einen echten Hörfluss kaum aufkommen lässt. Hier mal Blastspeed, dann wieder Keyboard-Dudelberge, dann Krächzen, Midtempo, Uptempo, verzerrter Clean-Gesang (oder auch mal Chöre), Samples, wieder Blastspeed, Keyboard,… alles innerhalb von ein paar Minuten und meist ohne roten Faden. Auch nach fünf Durchläufen habe ich hier keine Nummer entdeckt, die man als Anspieltipp herausheben könnte, dazu wirkt hier alles zu zerfahren und zusätzlich noch schwammig und matschig produziert. ADVERSAM werden mit einem Album wie „Proclama“ leider eine der kaum beachteten Randnotizen der schwarzen Szene bleiben.

Proclama


Cover - Proclama Band:

Adversam


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 35:56 (CD)
Label: Bloodred Horizon Records
Vertrieb: Twilight