Review:

Contact

(Adam)

Als "simply Rock" bezeichnen ADAM ihr Mucke selbst und durchaus: Man kann den 14 Tracks diese relativ bescheidene Charakterisierung ohne Abstriche bestätigen. Auf "Contact" gibt sich die bereits seit sieben Jahre bestehende Band alle erdenkliche Mühe, nicht nach den viel bekannteren und stilistisch ähnlich ausgerichteten Landsmännern wie KROKUS, GOTTHARD oder auch SHAKRA zu klingen - es ist ihnen gelungen. Die Songs haben insgesamt einen ordentlich Groove, die Produktion ist transparent und der amerikanische Sänger Zach Prather ist ebenfalls ein sehr solider Vokalist, der stets song- und wohltuend banddienlich agiert. Die im Beipackzettel erwähnten psychedelische oder allzu stark bluesbetonte Elemente kann ich zwar eher nicht bestätigen, ADAM klingt für mich eher nach traditionellem Hardrock/AOR mit leichten Sleaze Anleihen, aber macht ja nix. Die Jungs spielen ihren stets radiotauglich getrimmten Rock souverän herunter, mal klingt es nach AEROSMITH meets VAN HALEN wie bei "Anna’s Diary", dann klaut man ein wenig bei POISON’s "Every Rose Has It’s Thorn" - hier wurde daraus "Fallen One" - oder man versucht sich an einem Crossovertrack "Yepey ya kio" der aber erst nach zwei überflüssigen Minuten richtig gut wird und mit besten Hip Hop Gerappe a la KID ROCK daherkommt. Für mich der beste Song ist aber ganz klar "Runaway" (kein BON JOVI Cover!) geworden, der hat einfach den gewissen Rockschmiss aus den 80er Jahre mit geiler Killerhook und auch das sehr coole "Cold as Stone". Ansonsten tun sich ADAM mit so richtig zündenden Refrains etwas schwerer. Klar gut zwei drittel der 14 Songs ist im absoluten grünen Bereich in dieser Hinsicht, aber es haben sich auch ein paar Füller wie etwa "Ruff Canal" oder "One Step Closer" eingeschlichen. Dies sind zwar keine wirklich schlechten Songs, sogar teilweise mit schönen Soli, aber es fehlt hier einfach dass gewisse Etwas bzw. eine knallige Melodie. Dank des wirklich coolen Sängers können ADAM dann trotzdem bei mir noch einige Pluspunkte ergattern, die musikalischen Fähigkeiten der Restband sind ebenfalls gefällig, die CD kann man sich ganz gut im Auto anhören, aber "Contact" reißt mich jetzt nicht wirklich vom Hocker. Daher muß man sich hier letztlich fragen, wer sich dieses Album denn unbedingt kaufen sollte, bei dem riesen Angebot an überdurchschnittlich guten bis sehr guten Kapellen in diesem Genre. Sorry Jungs, aber mehr als die Bescheinigung ein relativ bodenständiges Werk, allerdings ohne großes eigenes Charisma, abgeliefert zu haben ist hier einfach nicht drin.

Contact


Cover - Contact Band:

Adam


Genre: Rock
Tracks: 14
Länge: 60:9 (CD)
Label: Politur
Vertrieb: Politur (H'ART)