Review:

Bathos

(Aarni)

Das verdammt noch mal farbenfrohste Cover seit langen ziert ausgerechnet ein finnisches Doomprojekt. Der Übergang vom bunten Cover zur Musik erfordert dann aber im Geiste durchaus eine gewisse Interpretationsgabe. Das Ein-Mann-Projekt des Hernn Marjomaa ist textlich okkult (Magick)und musikalisch definitiv nicht der richtige Stoff zum Milchkaffee. Gekonnt und kreativ vermischt Marjomaa Elemente aus Doom und Avantgarde und macht "Bathos" zu keiner Zeit Vorherseh- und doch erstaunlich of Nachvollziehbar. Wo eben noch tiefste Bassseiten ans Griffbrett schlugen und böse Riffs regierten sind im nächsten Moment verkiffte Gitarren und folkloristische Parts zu hören um dann in völlig geordneter Struktur in einer schönen Melodie zu enden. Gesungen wird meist clean wenn auch tief, bei den ersten Tracks zeigt er sich hier jedoch nicht ganz sicher und findet die richtige Tonhöhe erst nach einer halben Note. Vielleicht ist das die Avantgarde die ich nicht verstehen soll. Exerziert er bei "Niur Net Meru" sein ganzes Können von Anfang bis Ende durch, schließt die CD mit einem Grinsen und gesampelten Kuckuck und Rabenschreien gekonnt ab. Ob die CD aus purer Genialität geboren ist oder schlicht kreativ zig Musikstile vereint, so dass man den einzelnen kaum mehr erkennt sei dahingestellt. Für Doom Puristen ist das nix, wohl aber für Raritätensammler und Querköpfe auf der Suche nach einer neuen Herausforderung im Sumpf des sonst düsteren Einheitsbreis. AARNI ist nicht die Musik die ich immer hören muss, ab und an kann man seine Ohren aber mit solch intelligenten Tönen eichen.

Bathos


Cover - Bathos Band:

Aarni


Genre: Doom Metal
Tracks: 9
Länge: 65:9 (CD)
Label: Firebox
Vertrieb: -