Review:

A Home In The Rain

(A Day´s Work)

Schon die letzte EP aus 2004 der Holländer A DAY’S WORK hatte für mich dieses gewisse "Etwas" zu bieten, wenn auch vielleicht noch nicht so eigenständig ausgeprägt wie dieses mal. Das jetzt hier vorliegende bereits zweite Full-length Werk bietet ebenfalls wieder einiges für die etwas anspruchsvollere Alternative Hörerschaft. Will sagen für alle diejenigen, die mehr wollen als ne gute Melodie mit aufgemotzter Gitarrenbetonung. Denn diese Jungs verbinden mit einer fast schon zum Himmel schreienden Lässigkeit kraftvolle Rockriffs mit klasse Hooks sowie gekonnt unterschwelligne Progeinflüssen und über allem irgendwie tronend immer irgendwie ein Hauch von Pop ohne dass es aber zu platt und aufgesetzt wirkt. Die Musik auf "A Home In The Rain" kommt bei aller offensichtlicher Eingängigkeit nicht zu übertrieben pathetisch (wenn auch mitunter sehr emotinoell) und auf die Tränendrüse drückend daher wie bei vielen Bands dieses Sektors, die derzeit in die Charts Stürmen möchten. Die Band agiert unbekümmert, mal treibend dann wieder gefühlvoll zwischen wirbelnden Gitarrenattacken und dann überraschend mit Cellobegleitung. A Day’s Work verbinden die zahlreichen melancholischen Momente von neuen MARILLION, mit denen man schon getourt hat, dabei erinnert Sänger Paul nicht nur einmal mit seinen akzentuierten Vocals an Steve Hogart, und den kraftvollen Vibes von FILTER. Die catchy Refrains sprudeln geradezu durch die, leider etwas zu kurzen 40 Minuten, dieser Scheibe - man will betont nicht zu kopflastig klingen und läßt trotz einiger etwas detailreicherer Arrangements oder leicht angedeuteten instrumentellen Parts dann ganz schnell wieder die Gitarren, mitunter sogar recht heftig sprechen. Sowie bei dem kongenialen Tempokracher "Open My Eye" hier wird gegen Ende sogar mal richtig fast befreiend geschriehen. Besonders die Gitarrenarbeit musst als eines der herausstechenden Elemente genannt werden, mal urwüchsig kraftvoll wie U2 zu ihren Anfangstagen ("Welcome Home"), dann wieder fast schon neoprogartig fliesend wie bei "Runaway" sehr gut zu hören. Meine beiden absoluten Favoriten unter den zehn hervorragenden Tracks (ohne jeden Ausfall) sind das leicht melancholische "Day’s go By" sowie dass wunderbar treibende "Become" auch hier verhilft u.a. der sehr wandelfähige Gesang dem Song zu einem ganz besonderen Klang. Hier gibt es kein Reisbrettsongwriting von der Stange zu hören, kein Song klingt wie der andere und die unterschiedlichsten Stimmungsbilder werden gekonnt verinnerlicht vorgetragen. Jede Note scheint mit viel Bedacht aufgenommen, voller aufopferungsvoller Kreativität um ja nicht wie schon mal gehört zu klingen und dies haben A DAY’s WORK mit großer Bravour eindeutig geschafft. Trotz der gelungenen Nichtanbiederung an den großen Mainstream hätte man aber vielleicht auch mal einen etwas ausufernden Song jenseits der 5 Minuten angehen können, das musikalische Potential ist hierfür locker vorhanden. Na ja es muß ja auch noch etwas Luft nach oben für die nächste Aufnahme da sein. Da geht noch mehr!

A Home In The Rain


Cover - A Home In The Rain Band:

A Day´s Work


Genre: Progressive
Tracks: 10
Länge: 40:6 (CD)
Label: DAWA Music
Vertrieb: Dawa Music