Band:

Wasteland (München)

BiografieEs geschah irgendwann im Juli 1991, als sich zwei vollkommen frustrierte Gitarristen auf einem Open-Air-Festival trafen und über das Schicksal des Rock'n'Roll haderten. Beide waren gerade von ihren bis dahin laufenden »Verpflichtungen« bei ihren damaligen Bands entbunden worden, so dass man ohne Band und ohne Zukunftsaussichten dastand. Nach Genuss mehrerer Gerstenkaltschalen kamen Jonny Szonell und Chris Mohr auf die folgenreiche, gloriose Idee, man könnte doch eventuell mal eine Session und so weiter und so fort. Man kam also überein, es miteinander zu versuchen und Jonny hatte den Geistesblitz noch drei andere frustrierte Musikanten ins Boot zu holen. Gesagt, getan! Somit hing sich Jonny tags darauf ans Telefon und rief Franzl Meier-Dini, seines Zeichens damals frisch entlassener Bassist bei einer Folkband namens »Schariwari«, und Rick Shulz, damals frisch gescheiterter Chartbreaker und Schlagzeuger der One-Hit-Wonder-Band »Dominoe« zu eben dieser Session mit einzuladen. Hinzu kam noch Sänger Thomas »Hazeegocrazee« Haser, ebenfalls frustriert von der damals »blühenden« Münchner Szene. Die erste Session fand in München Haar statt und war das berühmte Chaos, in das sich solche Sessions halt meistens entwickeln. Aber die berühmte Chemie war von der ersten Sekunde an gegeben, man wusste nur noch nicht so richtig, in welche Richtung das Schiff auf Kurs sollte. Man fand den kleinsten gemeinsamen Nenner - AC/DC - und somit war klar, was gespielt werden sollte: Krach mit Stil und unheimlich viel Groove.


Dieser zusammengewürfelte Haufen machte sich daran, mal schnell 5 Songs zu schreiben plus einen Coversong (Nicole von Point Blank, spielen wir übrigens heute noch!) um im November 1991 den ersten Gig als Support für irgend wen zu spielen. Dieser Gig ging wie meist üblich natürlich prompt in die Hose. Opener war ein Song von uns in einem Shuffle-Groove und Franz begann den Song - um ihn gerade durchzuachteln! Daraus entwickelte sich intern mittlerweile fast ein Markenzeichen für unseren Franzl, denn das macht er auch heute noch ganz gern, gell Franz! Aber die Feuertaufe war überstanden und uns war klar, wir machen weiter - für die nächsten zwei Jahre oder so. Niemals hätten wir selber gedacht, dass diese Combo zehn! Jahre bestehen würde und bis jetzt ist kein Ende in Sicht. Es folgten dann in den nächsten Monaten die üblichen Geschichten wie üben, Songs schreiben, Songs covern, in Clubs vor zwanzig Leuten spielen usw. Ich glaube, wir spielten auch schon mal vor drei Figuren, aber das hatte fast was familiäres. Dann kam so Mitte 1992 das erste Demo (damals nahm man noch auf Tape auf!), aufgenommen von Charly Brown, und dieses Demo fand bei so manchen Veranstaltern so manches Wohlwollen, so dass die Gigs endlich etwas größer wurden. Es folgten dann solche Sachen wie Theatron, Feierwerk, Podium (alles Clubs und Freiluftarenen in München), bis zu unserem damaligen Highlight 1994 in der Münchner Muffathalle als Support der kalifornischen Band »The Swan«. Fast 2000 Leute restlos aus dem Häuschen, als wir spielten, Super-Sound, klasse Backstage-Bereich, Catering ok. Wow !!!

Ab dann dümpelten wir wieder so vor uns hin, wie es RnR-Bands halt so zu tun pflegen, bis Franzl die Idee hatte, doch endlich mal eine eigene CD aufzunehmen, um der Band wieder etwas Kreativität einzuhauchen. Also entstand während des Jahres 1997 im Haarer Studio »City Line« unsere erste CD »Heaven, Hell or Gasoline«, die, was wir natürlich damals noch nicht wussten, uns die Tür zu unserem bisher größten Highlight öffnen sollte: The Motherland of Rock'n'Roll, USA!!!


Chapter 2
Denn es begab sich zu dieser Zeit folgende Situation: Die CD war erschienen und wir versuchten den Silberling, auf den wir verdammt stolz waren, natürlich auch an den Mann zu bringen. Also schickten wir die CD auch zu einem unserer alten Kumpels, Tom Steuer, der kurz zuvor nach South Dakota, USA, ausgewandert war. Dieser wiederum war vollkommen begeistert und meinte wir sollten doch mal drüben bei ihm spielen, er werde sich schon entsprechend einsetzen. Wir dachten damals alle: Ja, ja red du nur, des werd eh nix!! Im Mai 1998 kam dann die Bestätigung von Tom per Fax: Fünf Gigs beim weltgrößten Harley-Davidson-Treffen im Broken Spoke Saloon in Sturgis, South Dakota, USA. Wir buchten und flogen am 28. 7. 98 nach Rapid City. Man kann das gar nicht erklären, was das für ein Feeling war, wir zehren heute noch davon. Und dort stellten wir unseren Ruf als hardrockin', asskickin' Rock'n'Roll-Band ziemlich eindrucksvoll unter Beweis. Außerdem waren wir die erste europäische Band, die jemals bei diesem Festival gespielt hat, die zweiten waren 1999 »Def Leppard« Wir waren auch Support für solch beeindruckende Bands wie z. B. »Humble Pie« oder »Steven Van Zandt Band«, das ist einer aus dem Van Zandt -Lynyrd Skynyrd - 38 Special-Clan.

ZEHN JAHRE UND KEIN BISSCHEN LEISE!


Rock'n'Roll rules forever!


16. 03. 2001


Jonny Szonell


Chapter 3

Tja Leute, nu isses mal wieder soweit ein neues Kapitel unserer Bandgeschichte aufzuschlagen - wir haben uns entschlossen, das Ganze »Chapter 3« zu nennen.


Nachdem wir 2001 unser bisher »erfolgreichstes« Album »Five Guns West« im Kasten hatten, begann wieder mal der übliche Trott, durch die Prärie zu spielen, wobei wir keinesfalls behaupten, daß uns das keinen Spaß macht.Aber die Motivation nach Sturgis aufrecht zu erhalten, war schon ein ganzes Stück Arbeit. Einer unserer ganz großen Motivationsstützen war damals unser Carsten, der uns mächtig in den Arsch getreten hat. Einer unserer schönsten Jobs war der mit den Rodgau Monotones in der Garage in München, was haben wir mit denen gelacht. Unter anderem daraus resultierte dann auch unser Ausflug nach Hessen in 2003. Wir hatten dort prima Jobs und total nette Leute kennengelernt, die können echt noch feiern. Noch ein Job, der uns sehr gut gefallen hat, war das Bikertreffen in Sterzing. Fast 6000 Biker, und als wir spielten, nur grinsende Gesichter. That’s what we call Rock’n’Roll!!! 2003 war defintiv das Jahr, indem wir am meisten in unserer bisherigen »Karriere« gespielt haben.


Aber irgendwie begann zu dieser Zeit unserer Combo die Luft auszugehen, was auch daran lag, daß wir mit Carsten die berühmten musikalischen »Differenzen« auszufechten begannen, was dann leider darin gipfelte, daß wir uns von ihm trennten - trotzdem »Good luck, Carsten. Alles Beste von uns für dich privat und auch musikalisch«.


So, und nun hatten wir das Problem, das wir niemals haben wollten, denn jetzt standen wir ohne Sänger da. Und wieder kam uns eine glückliche Fügung zu Hilfe in der Gestalt, daß unser Franzl rein zufällig Tom Wagner anrief und ihn fragte, ob er nicht einen Sänger wüßte, der zu uns passen könnte. Darauf kam ein sehr selbstbewußtes »Ja freili woaß i oahn, nämlich mi!!« Und da hat es uns doch durchaus vom Hocker gehauen, den dieser ist definitiv kein Unbekannter in der ganzen Szene. Er spielte mal Schlagzeug bei »Bonfire« und die kennt man ja wohl, dann in allen möglichen Session-Bands und nun bei uns. Er hat auch noch eine Band names June, auch absolut sehenswert. Und nun heißt’s für uns »Auf zu neuen Taten«. Das heißt es ist jetzt erstmal hartes Proben angesagt, dann wieder die Mühle live spielen bis zum Umfallen, denn wir haben pfundweise neue Songs, und die wollen wir eventuell noch dieses Jahr auf einen neuen Silberling pressen - the new Album is coming. Verlasst euch drauf!!


Also ab und zu unsere Site checken, damit ihr sämtliche Updates mitbekommt, denn wir wollen unser neues Album anständig verkaufen, wir waren noch nicht zusammen in Urlaub!!!


So watch out what’s coming!!


Fast 14 Jahre und immer noch nicht leise !


02. 06. 2004


Jonny Szonell

Chapter 4


Hallo Leute,


also erstmal eine dicke Entschuldigung dafür, dass die Biografie nicht weitergeschrieben wurde, aber das hat seine handfesten Gründe. Ich weiß gar nicht wo ich zuerst anfangen soll. Stehengeblieben ist die ganze Geschichte im Jahr 2004 so etwa im Juli. Und da kam es für die Band und für die Mitglieder persönlich erstmal knüppeldick. Tom Wagner, den wir erst so hochjubelten, verließ uns Knall auf Fall nach einem zugegeben etwas desolaten Gig in Haar. Irgendwie kam er mit dem Verfasser dieser Zeilen und seinem damaligen Lebenswandel nicht ganz klar, packte seine Sachen und zog von dannen. Die restlichen vier verbliebenen Wastelander wussten gar nicht, wie ihnen geschah, da wir mit Tom wirklich fest rechneten und planten. Und nun war guter Rat teuer. Hier begann eigentlich die bis dato heftigste (und hoffentlich auch letzte) Krise der Band, denn ohne adäquaten Frontmann wollte keiner von uns so recht weitermachen. Also - Krisensitzung. Jetzt kam, was kommen musste. Franz Jonny und Heinz waren der Meinung, Carsten noch mal zu aktivieren, ihn um Verzeihung für unsere Blödheit zu bitten und ihn zu fragen, doch wieder bei uns einzusteigen. Doch Chris, unser langjähriger Mitstreiter, lehnte dies kategorisch ab. Zur Begründung meinte er, er könnte aus musikalischen und noch mehr persönlichen Gründen nicht mehr mit ihm auf einer Bühne, geschweige denn im Übungsraum oder noch schlimmer, im Studio, mit ihm stehen. Die anderen drei meinten aber doch, und so kam es, dass Chris sein Zeug zusammenpackte und uns nach 13 Jahren sang- und klanglos verließ. Wir haben seitdem nichts mehr von ihm gehört und gesehen. Was für ein seltsamer Abgang. Was ihn wohl dazu getrieben hat? Und nun standen wir ohne Sänger und ohne unseren langjährigen Mastermind da und wussten nicht, wie uns geschieht. Franzl, Jonny und Heinz beschlossen Carsten auf jeden Fall noch mal zu fragen, denn das wir uns auflösen würden kam keinem von uns in den Sinn. Und Carsten sagte glücklicherweise nach einigem Hin und Her: Ja, wir probieren es noch mal. Aber da war noch die dicke, ungelöste Frage des neuen Gitarristen im Raum. Und echte Rock’n’Roller heutzutage zu finden, ist wie die berühmte Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Aber wir hatten Glück. Nach einigem rumhören in der verbliebenen Szene tat sich für uns der bisher kräftigste Glücksfall auf, den wir bis dahin hatten - Frankie Fischer. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir jammten mit ihm und es passte wie die Faust aufs Auge. Und nun gingen die Probleme eigentlich erst richtig los. Wir hatten den ersten Gig im April 2005 in Hölsbrunn mit ebendieser neuen Besetzung ausgemacht, trafen uns in Haar, luden die Anlage ein und warteten auf Frankie. Aber der kam nicht. Also beschlossen Jonny und Franzl erstmal loszufahren und Heinz sollte auf Frankie warten. Auf halbem Weg dorthin rief uns Heinz an und teilte uns mit, dass Frank einen sehr schweren Autounfall hatte. Unser erster Kommentar dazu war: Die Band hat seit einem Jahr irgendwie die Seuche. Tags darauf besuchten wir ihn im Krankenhaus. "Gott sei Dank" war’s dann nicht ganz so schlimm wie befürchtet, aber immer noch schlimm genug. Und nun ging’s weiter Schlag auf Schlag. Quasi fast zu selben Zeit erkrankten Jonny und Franzl so sehr, dass an Üben, geschweige denn Gigs überhaupt nicht mehr zu denken war. Die Seuche hatte uns nun richtig gefunden.


Es dauerte ca. drei bis vier Monate bis alles soweit wieder im Lot war, dass die Mannschaft wenigstens vollzählig und halbwegs gesund wieder im Ü-Raum stehen und sich auf neue Songs konzentrieren konnte. Aber unser Durchhaltevermögen wurde doch auf die eine oder andere Art und Weise belohnt, denn seitdem geht’s mit Volldampf voran in die Zukunft. Und mit Frank haben wir DEN adäquaten Mann an der Axt, den wir gesucht hatten. Seine musikalischen, wie auch menschlichen Qualitäten passen so exakt zu uns, besser hätten wir es nicht treffen können. Natürlich bleiben wir unserem Stil absolut treu, aber es verändert sich schon etwas bei den neuen Songs. Zu prüfen ist das für euch bei einem unserer Shows, ihr werdet bestimmt positiv überrascht sein. Also wenn Wasteland mal bei euch in der Gegend ist, unbedingt auschecken und einen geilen R’n’R-Abend erleben. Und auch die neue CD rückt jetzt einen gewaltigen Schritt näher. Und noch etwas. Nach alldem, was wir die letzten zwei Jahre erlebten, ist unser 15-jähriges Bestehen dieses Jahr schon etwas besonderes. Lasst euch überraschen, wir planen schon. Schaumermalunddannsengmasscho.


In diesem Sinne, meine allerbesten Rocker da draußen:


Turn it loud, keep your head high and never stop rockin’


21.07.2006


Jonny Szonell


Cheers you suckers!






Wasteland are

Carsten Häußer - Vocals


Franky Fischer - Guitars, Vocals



Jonny Szonell - Guitars, Vocals



Franz Meier-Dini - Bass, Vocals



Rick Shulz - Drums






Quelle: http://www.wastelandband.deDiscografie 2007 Do Or Die

2001 Five Guns West

1999 Millennium Biker

1997 Heaven, Hell or Gasoline

www

Reviews

Do Or Die - Cover
Harley-Fahrer sind eine eigene Spezies. Davon kann sich jedermann auf dem großen Treffen in Hamburg Jahr für Jahr überzeugen.