Band:

Skinlab

BiografieIn der Geschichte Amerikas ist der offene Ausdruck von Ideen und Gefühlen möglicherweise noch nie so nötig für das Wohlbefinden des Individuums und der Gesellschaft insgesamt gewesen wie heute. Die Ausdruckskraft unterliegt so oft Beschränkungen oder gar Hemmungen durch die dominierende Kultur (die sich nach der Mehrheit richtet), als hätte sie keine Stimme, die zählt oder die irgend etwas bedeutungsvolles bewirken kann. Dazu kommt, dass es nur wenige Ausdrucksmittel für diejenigen gibt, die mutig genug sind, etwas außergewöhnliches oder gegensätzliches zur Populärkultur zu präsentieren.

Im Lichte dieser Realität veröffentlichen nun Skinlab ihre kämpferischen Songs zur Unterstützung der Stimmlosen: reVoltingRoom. Der Kulminationspunkt aus drei Jahren des Schreibens, Aufnehmens und Tourens, die es wert waren: reVoltingRoom ist nicht nur Skinlabs heavieste Veröffentlichung, sondern auch ihr bis dato reifstes und konzentriertestes Werk.

Kurz nach ihrer Gründung im Jahr 1995 nahmen Skinlab Bound, Gagged And Blindfolded auf, ein Album, das das Terrorizer Magazin als "one of the most crushing debuts" bezeichnete. Bound, Gagged And Blindfolded eroberte die Metal-Welt im Sturm. Es glänzte mit einem Sound, der als dunkler, unheilvoller Hybrid aus Machine Head und Neurosis beschrieben wurde, jedoch mit einem Stil und einer Intensität, die jeden Vergleich übertrifft. Die Eyesore EP folgte kurze Zeit später und war das Songwriting-Debüt des neuen Gitarristen Snake (vorher bei Skrew tätig) und Scott Sergeant, die nach dem Ausstieg der Originalgitarristen Mike Roberts und Gray Wendt die willkommene Verstärkung des Line-Ups waren.

1999 kehrten Skinlab und Produzent Andy Sneap ins Studio zurück um Disembody: The New Flesh aufzunehmen. Dieses Album etablierte Skinlab als niederknüppelnde Einheit, gleichermaßen intelligent und druckvoll - eine Band, die gerade erst ihre kollektive Kreativität entdeckte. Treibende Rhythmen, vertrackte Passagen und Arrangements und eine allumfassende dröhnende Aura führten den Hörer von einer Klangdimension in die nächste.

Kurz bevor die Band ins Studio ging um reVoltingRoom aufzunehmen, verließ Sergeant die Band und wurde schnell durch Glen Telford ersetzt, der vorher bei Wired Shut aus Los Angeles spielte. Mit neuem, gefestigtem Line-Up und stärker als jemals zuvor schlugen Skinlab dann mit Produzent Steve Evetts (u.a. Sepultura, Hatebreed, Snapcase) in den Hyde Street Studios in San Francisco und in den Trident Studios in Oakland ein. Ein paar Monate später nahm der langjährige Wegbegleiter Andy Sneap (Machine Head, Napalm Death, Earth Crisis etc.) einige zusätzliche Arbeiten am Album vor, um das zu erschaffen, was Sänger und Bassist Steev Esquivel als "das wichtigste Album unseres Lebens" beschreibt.

Als einer der wahren Straßenkämpfer des Genres sind Skinlab an der Seite einiger der meist geachtetsten Bands der Metalszene getourt, einschließlich Coal Chamber, Machine Head, Kittie, (hed)p.e. und Earth Crisis.

Über all die Jahre des Tourens und Albumveröffentlichens strebten Skinlab danach, ihre Persönlichkeiten durch die Musik auszudrücken. Damit etablierten sie ein Forum, durch das die Band mit Kids aus der ganzen Welt kommunizieren kann. Da Musik in der Theorie als Mittel dient um Dialoge zu eröffnen, trachteten Skinlab danach, diesen Dialog greifbarer zu machen. Deshalb riefen sie "the reVolting Hotline" ins Leben, eine gebührenfreie Nummer, über die sich ihrerseits die Fans ausdrücken konnten. Die Anrufer wurden ermutigt, sich jeglicher Form des Audrucks zu bedienen: Phrasendreschereien, Schwärmereien, Hetzreden, Klagelieder, gesellschaftliche Kommentare, Flüche und Beschwörungen von Armageddon. Skinlab wählten ihre bevorzugten Schreie, Flüstereien, freudigen Ausbrüche der Begeisterung und herzzerreißenden Schreie der Sinnlosigkeit und Unzufriedenheit aus, um sie als Audio-Tracks reVoltingRoom hinzuzufügen.

Es versteht sich von selbst, dass die Revolution des Ausdrucks nicht mit einer Band oder einem Album anfängt oder endet. Ausdruckskraft erscheint in vielen Gestalten, von politischen bis zu persönlichen, in der Mikro- und Makroebene und in allen Arten von Medien, egal ob geschrieben, gesprochen, gemalt oder darüber hinaus. reVoltingRoom ist nicht einfach der gemeinsame musikalische Ausdruck eines Quartetts, sondern die unmittelbare Anwendung ihrer Prinzipien, die das Album so lautstark unterstützt. Die Revolution muss beginnen, irgendwann, irgendwo und irgendwie...

Line-Up:
Steev Esquivel - vocals, bass
Paul Hopkins - drums
Snake - guitar
Glen Telford - guitarQuelle: http://www.centurymedia.deDiscografie2002 ReVolting Room

Disembody: The New Flesh

Eyesore

Bound, Gagged & Blindfolded www

Reviews

Revolting Room - Cover
Um ehrlich zu sein: Ich dachte, die Jungs hätt’s dahingerafft. Und ich hätte gedacht, es gäbe Schlimmeres.