Review:

Forever Winter

(UNÉN)

Aus Finnland kommen viele Bands, die im Bereich melodischer, symphonischer Metal für Furore sorgen. Mit „Forever Winter“ legen UNÉN nun ihr Debütalbum vor und versuchen, in der gut besetzten Szene Fuß zu fassen. Natürlich liegt es nahe, Vergleiche mit NIGHTWISH zu ziehen. Schließlich bewegt sich die Band in einem ähnlichen Klangkosmos. Doch während NIGHTWISH seit Jahren Maßstäbe setzen, bleiben UNÉN noch ein Stück darunter. Das liegt weniger an der professionellen Produktion, die absolut zeitgemäß und sauber klingt, sondern mehr an den Songs selbst.

Viele Stücke wirken austauschbar, die Refrains zünden nicht nachhaltig und der große „Hitmoment“ bleibt meist aus. Sängerin Girs punktet zwar mit einer klaren Stimme, verzichtet dabei bewusst auf opernhafte Übertreibungen. Optisch erinnert sie frappierend an NIGHTWISHs Ex-Sängerin Tarja, doch stimmlich schlägt sie einen anderen, weniger dramatischen Weg ein.

Stark wird es, wenn UNÉN ihre Komfortzone verlassen. Ein Song wie „Black Heart“ zeigt das Potenzial, welches die Band entwickeln kann. Eine an DREAM THEATER erinnernde Keyboard-Passage sorgt für einen überraschenden Akzent, ehe die Band wieder in sicherere Gefilde zurückkehrt, aber endlich einen Refrain raushaut, der wirklich zündet. Sehr gut! Solche Momente sind spannend, aber leider bleiben sie auf „Forever Winter“ noch die Ausnahme. Insgesamt ist das Album ein solides Debüt, das Symphonic-Metal-Fans gefallen dürfte, ohne jedoch wirklich eigene Akzente zu setzen. UNÉN kombinieren Pop-Anleihen mit metallischer Härte, schaffen es aber noch nicht, damit eine unverwechselbare Handschrift zu entwickeln. Forever Winter“ ist ein ordentlicher Einstand, aber kein Werk, das die Spitze des Female-Fronted-Symphonic-Metal-Throns ernsthaft ins Wanken bringt. Gut, aber mit Luft nach oben.

Forever Winter


Cover - Forever Winter Band:

UNÉN


Genre: Melodic Metal
Tracks: 12
Länge: 47:45 (CD)
Label: Frontiers Records
Vertrieb: Membran