Die Elder Statesmen des modernen Prog Metals melden sich mit einem neuen Album zurück. Seit 25 Jahren ist die Band aus North Carolina nun schon aktiv und liefert mit "The Blue Nowhere" ihr elftes Studioalbum ab, das bedingungslos nach vorne schaut und das Quartett musikalisch weiter gereift zeigt. Es ist erstaunlich welch weiten Weg BTBAM bislang gegangen sind und wie sie immer wieder den Spagat schaffen zwischen Weiterentwicklung und Beibehaltung ihres musikalischen Kerns. "The Blue Nowhere" empfängt uns im Opener "Things We Tell Ourselves in the Dark" mit überraschend funkig-fluffigen Sounds und Keyboards, die an YES zu "90125"-Zeiten erinnern, um dann in einen der eingängigsten Refrains der Bandgeschichte zu münden. Ein brillanter Einstieg! Um allen Missverständnissen vorzubeugen, es handele sich hier um ein Yacht Rock-Album, ziehen BTBAM die Schrauben beim folgenden "God Terror" deutlich an. Düster, mit Industrial-Vibes und überwiegenden Harsh Vocals wird die Kuschel-Atmosphäre sofort wieder relativiert. Das zehnminütige "Absent Thereafter" kombiniert dann die beiden Pole zu einem spannenden Longtrack, der obendrein mit fabelhaften Gitarren-Soli glänzt. Auch "Psychomanteum" und "Slow Paranoia" überschreiten deutlich die Grenze von zehn Minuten und bleiben dabei jederzeit griffig. BTBAM in Höchstform. Es ist erstaunlich wo diese Band auch nach einem Vierteljahrhundert ihres Bestehens noch solch eine überbordende Kreativität und hörbare Lust am Zusammenspiel hernimmt. Das Ergebnis ist jedenfalls ein absoluter Hörgenuss! Besonders erwähnenswert ist auf jeden Fall noch der hochmelodische Titeltrack, der mit fast filmischer Klangmalerei beginnt und sich zu einem traumhaften Ohrwurm entwickelt.
"The Blue Nowhere" ist nicht nur das erste Album der Band auf InsideOut Music, es markiert auch die Abkehr von strengen textlichen Konzepten, die die Vorgänger prägten. Die Songs sind lyrisch nur lose verknüpft und stellen laut Sänger Tommy Giles Rogers "Tagebucheinträge, fließende und introspektive Gedanken" dar. Das klar gestaltete Cover stilisiert diesen Ansatz in überaus passender Weise.
BETWEEN THE BURIED AND ME haben auch im Jahr 2025 nichts verlernt - im Gegenteil: sie haben dazu gelernt und das macht den Kern wahrhaft progressiver Musik aus. Mit diesem Album legen sie die Messlatte für alle anderen Veröffentlichungen in diesem Feld verdammt hoch.
The Blue Nowhere
Between The Buried And Me
Genre: Progressive
Tracks: 10
Länge: 71:20 (CD)
Label: InsideOut Music
Vertrieb: Sony BMG