Review:

New World Heat

(Fox Lake)

Nirvana haben den Metal kaputtgemacht, Anthrax nur genervt mit ihrem Crossover. Und Mordred hat der engstirnige Jugendliche damals gar nicht verstanden. Nun plädiert der gereifte Rezipient nicht mehr die reine Lehre des harten Musik-Stoffs, künstliche Acts nerven aber in allen Genre-Ausrichtungen. Die Amis FOX LAKE sind entgegen des Names keine Haar-gesprayten Glam Rocker, sondern stehen angeberisch zwischen Hardcore, Nu-Metal, Alternative, HipHop und Rap. Heißt: viel mittleres Tempo, wenig Melodien, dafür umso mehr Breakdowns und Pseudo-Scratching wie bei „Freestyle“. Natürlich alles hochprofessionell und mit einem Mega-Breitwand-Sound ausgestattet – klingt alles wie für fette Festivals direkt am Reißbrett konstruiert. Vor allem fehlen dem Album die Aha-Momente, bei jedem Song grüßt das Murmeltier. Und wenn mal was „anders“ ist, dann geht das auch in die Baggy-Hose. Die beinahe groovigen Momente in „Real Fast“ macht der Sänger mit seinem stets gleichen Gebölke (aka Shouts) zunichte und der Lounge-Teil kommt wie aus Kai aus der Kiste nach Lachgasgenuss. Damit die Jungs aus Denver wenigstens ein bisschen Street-Credibility verdienen, sortieren sie noch ein paar Bullshits und (Mother)-Fucks in die Lyrics. Da empfiehlt der Metal-Apotheker die Suicidal Tendencies. Mit denen wären wir wieder in der guten, alten Zeit, vor Nirvana und dem ganzen anderen Quatsch. Nur: Über kurz oder lang finden FOX LAKE sicherlich bald den Weg auf die großen Stages und zum passenden Publikum. Viel Metal Inside wird dann nicht dabei sein.

 

 

 

New World Heat


Cover - New World Heat Band:

Fox Lake


Genre: New Metal
Tracks: 12
Länge: 30:58 (CD)
Label: MNRK heavy
Vertrieb: SPV