Interview:

2025-05-26 DOOMSHIP 2025, MS Stubnitz, Hamburg, 6. und 7. Juni

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Pfingsten steht Hamburg nicht im Zeichen der Sendung Gottes Geistes, sondern voll unter dem Banner des langsam temperierten Metals. Das DOOMSHIP 2025 feiert auf dem Kulturschiff MS Stubnitz seine Premiere. Doom-Freaks sollten am 6. Und 7. Juni vorbei kommen an den Rand der Hafencity. Mehr Infos und Tickets gibt es auf der offziellen Homepage. Die folgenden bands treten auf: ATARAXIE (Funeral Doom/Death Doom aus Frankreich), BLAZING ETERNITY (Melodic Death Doom aus Dänemark), DECEMBERANCE (Death Doom aus Griechenland), ENDONOMOS (Death Doom aus Österreich), FVNERAL FVKK (Epic Doom aus Deutschland), HELEVORN (Melodic Death Doom aus Mallorca/Spanien), OFFICIUM TRISTE (Atmosphärischer Death Doom aus den Niederlanden), OPHIS (Death Doom aus Deutschland), URZA (Funeral Death Doom aus Deutschland).Interview

Olli – ein Leben für den Metal. Was ist das Besondere an der Doom-Gemeinde, versuch mal die Faszination einem Außerirdischen zu erklären.

Mein bürgerlicher Name ist Oliver Schreyer. Ich bin seit meinem 16. Lebensjahr Metalhead und seit 20 Jahren Doomer. Ursprünglich komme ich aus dem Brutal Death Metal, bin aber mit meinem Einstieg bei OPHIS immer mehr in doomige Gefilde gerutscht. Es ist nicht so, dass mich ausschließlich diese Spielart des Metals fasziniert, aber die Doom-Szene ist einfach bezaubernd in ihrer Herzlichkeit und Nachhaltigkeit und genau das macht den Reiz aus, dass man über Jahre mit Leuten in Kontakt bleibt, sich regelmäßig auf Szene-Veranstaltungen trifft und sich so natürlich auch bandtechnisch gut vernetzt und zu Events eingeladen wird oder diese auch mal selbst organisiert. Ich spiele in der Berliner Funeral Death Doom Band URZA und das DOOMSHIP ist eigentlich unser 10-jähriges Jubiläum, das wir zusammen mit FVNERAL FVKK, die es genauso lange gibt wie uns, feiern und auch veranstalten. Die Doom-Szene in all ihrer Vielfalt ist eine Lebensbereicherung, in der es echte Freundschaften gibt. Es ist ein geteiltes Lebensgefühl, das bei aller Traurigkeit, die diese Musik mit sich bringt, das Gemeinschaftsgefühl und natürlich die Liebe zu dieser Musik zu etwas einzigartig Positivem macht.

Besondere Fans, besondere Musik, besondere Atmosphäre, besondere Location: die MS Stubnitz!
Die MS Stubnitz ist ein echtes Kulturdenkmal, das inzwischen in Hamburg liegt und dort für jede Art von kultureller Bereicherung offen ist. Von Ausstellungen bis hin zu Extrem-Metal-Events. Die Location ist einzigartig und atemberaubend. Wir sind sehr dankbar, dass wir das DOOMSHIP dort veranstalten dürfen und schätzen die Zusammenarbeit mit der MS Stubnitz sehr.

Wie habt ihr die Auswahl der Bands getroffen?
Es war von Anbeginn nicht der Plan, ein Festival zu veranstalten, sondern das Ganze als Tagesevent zu machen. Der Schritt weiterzugehen, war dann nicht schwierig, zumal wir gerade in der deutschen Kulturlandschaft einfach mit zu wenigen Doom-Festivals aufwarten. Die Bandauswahl haben wir gemeinsam getroffen und befreundete Bands gebucht. Die Zusammenarbeit mit externen Bookern hat sich aufgrund undurchsichtiger Anforderungen und unklarer Kommunikation schwierig gestaltet, sodass wir jetzt wirklich alle Bands direkt gebucht haben und auch direkt mit ihnen in Kontakt stehen. Die Running Order steht bereits und ist auf der Eventseite der MS Stubnitz zu sehen.

Und natürlich hier bei Metal Inside. Wie finanziert ihr das Ganze? Wie viele Leute braucht ihr, wie läuft der VVK, is ja nicht ganz einfach mit Konkurrenz dem Rock Hard Festvial etc. Habt ihr „Sponsoren“, „Supporter“ und wer ist noch im Orga-Team?
Wir hoffen, dass sich das Festival selbst trägt, denn Sponsoren in diesem Sinne gibt es nicht und wenn die Veranstaltung schlecht läuft, liegt das Risiko bei uns. Die MS Stubnitz bietet im großen Laderaum Platz für 400 Gäste. Der Vorverkauf ist für ein Event dieser Art sehr gut angelaufen und wir sind zuversichtlich, dass wir die entstehenden Kosten decken können. An der Organisation sind eine Menge von Leuten beteiligt. Wir sind in engem Austausch mit der MS Stubnitz, das Booking haben Hannes, Marc, Niko und ich erledigt, Ole von OPHIS hat das großartige Artwork für die Veranstaltung gemalt und meine Frau Sabine kümmert sich um die ganzen Unterbringungen der Bands. Wir haben Präsentatoren, die das Event supporten und teilen, wofür wir ebenfalls sehr dankbar sind. Der Veranstaltungstermin ist mit dem Pfingstwochenende vielleicht nicht optimal, war aber logistisch einfach notwendig, um die Bandauswahl so gestalten zu können. Bei 52 potentiellen Veranstaltungswochenenden gibt es immer Konkurrenz, aber ehrlich gesagt sehe ich unsere Zielgruppe nur bedingt in Konkurrenz mit dem Rock Hard Festival oder dem WGT. Das Feedback hat schon gezeigt, dass auch viele Fans von außerhalb anreisen und wir hoffen einfach, dass es genug Freunde dieser Musikrichtung gibt, die das All-Doom-Billing den etwas gemischteren Veranstaltungen vorziehen.

Tipps für die Leser? Noch was auf dem Herzen?
Vielen Dank für das Interesse an der Veranstaltung und die Unterstützung! Hamburg ist eine wunderschöne Stadt, in der man sich die Zeit rund um das Event gut vertreiben kann. Wir selbst werden neben Bandmerchandise auch das belgische Underground-Doom-Label Meuse Music / M9music vor Ort haben, wo sich Fans extremer Klänge auch mit Tonträgern für alle Lebenslagen eindecken können. Es gibt noch ein paar kleine Überraschungen, aber da möchte ich jetzt nicht vorgreifen. Ich hoffe, wir sehen uns auf dem Doomship auf der MS Stubnitz!

www.doomshipfest.com



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