Review:

Damnation

(Blazon Stone)

TIPP

Es ist mal wieder so weit: Es steht eine neue RUNNING WILD Scheibe an und insgeheim hofft man, dass Rolf mal wieder einen Kracher wie „Death Or Glory“ oder „Pile Of Skulls“ auf die Freibeuter dieser Welt loslässt. Aber irgendwie bleibt es immer bei einem „gut“ und so hofft man das nächste Mal einfach wieder. Wer im Gegensatz zu Rolf verstanden hat, dass das Element „wild“ essenziell für den originalen RUNNING WILD Sound ist und das zu viel entspannter AC/DC Groove einem RUNNING WILD Album nicht guttut, ist der Schwede und RUNNING WILD Superfan Cederick Forsberg. Aber anstatt einfach über die gute alte Zeit zu jammern, packt der gute Mann seine Klampfe und sagt sich: „Dann mach ich es eben selbst“. Gesagt getan und so ist „Damnation“ schon der sechste reguläre Longplayer unter dem Namen BLAZON STONE.

Wie schon auf den Vorgängern wird man auch dieses Mal nicht enttäuscht. Mittlerweile sind BLAZON STONE auch dem Projektstatus entwachsen und präsentieren sich als komplette Band (neben dem zweiten Gitarristen Emil Westin Skogh, dem Drummer Karl Löfgren, dem Sänger Matias Palm ist mittlerweile Marta Gabriel von CRYSTAL VIPER als feste Bassistin dabei).

Nach dem kurzen Intro geht es mit „Endless Fire Of Hate“ auch gleich in die Vollen: Rasende Doublebass, die typischen pfeilschnellen Gitarrenläufe und ein hymnischer Chorus. Ahoy!  „Chainless Spirit“ nimmt zwar etwas das Tempo raus, geht trotzdem steil nach vorne und könnte als der kleine Bruder von „Uaschitschun“ oder „Little Big Horn“ durchgehen. „Bei Black Sails On The Horizon“ habe ich echt Gänsehaut und Pippi in den Augen. Ich bin wieder 15 und höre zum ersten Mal „Black Hand Inn“. Es ist unfassbar wie nah Forsberg dem Original kommt und das aber ohne plakativ zu kopieren. „Hell on Earth ist eine weitere Speednummer, die im „Powder & Iron“ Gewand alles ummäht. Aber so langsam wird klar, dass Forsberg noch ein Kunstück geschafft hat: Auch wenn der Einfluss jederzeit klar hör- und erkennbar bleibt, BLAZON STONE beginnen sich zu emanzipieren und die eigene, bandtypische Klangfarbe setzt sich an immer mehr Stellen durch, was ich persönlich bemerkenswert finde. Das finale Highlight setzt das fast 10-minütige „Highland Outlaw“. Die „Rob Roy“ Gangshouts im Refrain machen das Stück geradezu prädestiniert für die Livesituation. Auch hier wird wieder deutlich was BLAZON STONE RUNNING WILD voraushaben: statt langweiligem Power Chord Geschrubbe, gibt es geniale Gitarrenläufe vom Fass und einfach eine Fülle an mitreißenden Harmonien und Melodien.

BLAZON STONE haben auch mit Album Nummer 6 einen Kracher am Start, der sämtliche anderen RUNNING WILD Epigonen (inkl. dem Original) mit einem lässigen Grinsen über die Planke schickt.

Damnation


Cover - Damnation Band:

Blazon Stone


Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 43:7 (CD)
Label: Stormspell Records
Vertrieb: Import