Review:

Atavistic Black Disorder / Kommando

(Mayhem)

Punk is not Dead! MAYHEM präsentieren sich auf „Atavistic Black Disorder / Kommando“ von einer anderen Seite!

MAYHEM berichten im Promo-Schreiben des Labels Century Media, dass sie noch einiges an ungenutztem Material von den „Daemon“-Sessions (Veröffentlichung aus 2019) hatten und dieses auf ihrer neuen EP raushauen. Hinzu kommen krawallige Klassiker von den DEAD KENNEDYS, von DISCHARGE und den RAMONES sowie von RUDIMENTARY PENI. Der Gitarrist Ghul berichtet, wie die Band im Proberaum gerne Punk-Coversongs spielt. Drummer Hellhammer schwärmt für den RAMONES-Schlagzeuger Marky Ramone, und betont die wichtige Rolle von Punkrock für die verschiedenen Genres im Extreme Metal. Man konnte mit Maniac und Messiah zwei alte MAYHEM-Sänger zum Mitwirken gewinnen.

Im ersten Teil der EP kriegen wir eine ordentliche Portion Norwegian Black Metal serviert. Old-schoolig lassen uns die Norweger im Riff-Gewitter stehen, Teloch brilliert auf ein Neues mit seinem flächigen Gitarrenspiel! Die ersten drei Tracks sind als Ergänzung zum letzten Album zu betrachten und weisen denselben Stil auf. „Voces Ab Alta“ startet düster und majestätisch, im Song ergeben sich einige Wendungen. Man hört hier die alten Zeiten MAYHEMs raus und "De Mysteriis Dom Sathanas" lässt grüßen. “Black Glass Communion” und “Everlasting Dying Flame” wird der ein oder andere bereits kennen, sie fungierten als Bonustracks für „Daemon“. Insbesondere „Everlasting Dying Flame“ ist eine gute abwechslungsreiche Nummer mit disharmonischem Riffing und Attilas beschwörendem Keifen.

„Kommando“, der zweite Teil der Scheibe, ist dem Hardcorepunk gewidmet und macht Laune. Hier ist vor allem „Hellnation“ mit Maniac am Mikro und die RAMONES-Nummer „Commando“ hervorzuheben. Letztgenannter Track offenbart eine coole rotzige Derbheit mit Messiah am Gesang. Mich freut es, dass mit MAYHEM ein absoluter Black Metal-Veteran Punk-Klassiker covert und die enge Verbindung von Punk und Black Metal noch einmal verdeutlicht. Black Metal entwuchs Anfang der Achtziger aus der punkigen Fuck-Off-Attitüde und hob den Punkrock quasi auf eine nächste Stufe. Bei ihren Coverversionen bleiben die Jungs relativ nah am Original; man hätte vielleicht noch mehr MAYHEM-Black Metal-Trademarks in die Songs packen können. Aber auf der anderen Seite wagt sich die Band hierdurch noch mehr auf andere Pfade und zollt beiden ihrer Wurzeln gleichermaßen Respekt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Atavistic Black Disorder / Kommando


Cover - Atavistic Black Disorder / Kommando Band:

Mayhem


Genre: Black Metal
Tracks: 7
Länge: 23:31 (CD)
Label: Century Media Records
Vertrieb: Sony Music