Review:

Fracmont

(MESSIAH)

TIPP

26 Jahre nach dem Album „Underground“ sind die Eidgenossen MESSIAH zurück und das in der klassischen Besetzung. Die Erwartungshaltung war groß, und endlich ist die Bombe geplatzt. Eins vorweg: „Fracmont“ ist genau der Scheiß, auf den alle MESSIAH-Jünger gewartet haben, und keiner wird auf dem Pilgerpfad enttäuscht werden. Ich bin ja ein bekennender Fan des Vorgänger-Albums von „Underground“. „Rotten Perish“ hat damals meinen Plattenteller zum Glühen gebracht, und das Gleiche wird mit „Fracmont“ auch passieren.

Schon beim Intro „Sacrosanctus Primitivus“ musste ich die Ohren spitzen. Sind da nicht eindeutige Querverweise auf die klassischen Intros von „Rotten Perish“? Ich bin mir nicht ganz sicher, und eventuell ist es auch nur Wunschdenken, aber in jedem Fall macht das Intro neugierig auf die folgenden Minuten. Was dann folgt, das ist der Wahnsinn in Tüten! Der zehnminütige Titeltrack beinhaltet alle Trademarks, welche man bei MESSIAH liebt und jahrelang vermisst hat. Die Vocals von Andy Kaina klingen wunderschön angekotzt und aggressiv, wobei trotzdem einzelne Textpassagen immer verständlich bleiben. Eine Kunst für sich und ein Frontman, den man aus tausenden Sängern heraushören kann. Wunderschön, dass er wieder dabei ist, da dieser Ausnahmesänger zu MESSIAH gehört! Fertig und aus!

Ich habe ja besonders den trockenen Gitarrensound auf „Rotten Persish“ geliebt und werde in dieser Beziehung bei „Fracmont“ auch nicht enttäuscht. Die Gitarren sind brutal, äußert brutal, und die Gitarrenriffs sitzen und laden zum gepflegten Abschädeln ein. Ok, einen Technikerpreis werden die Riffs von MESSIAH nie bekommen, aber wer braucht das schon?! Die Songs und Riffs sind einfach gehalten, aber immer so verdammt effektiv! Wer braucht schon tausende von Noten in einem Riff, wenn man mit wenig viel mehr ausdrücken kann? MESSIAH hat dies perfektioniert. Es knallt an allen Ecken und Enden und wird höchstens mal durch diverse Intros oder Keyboardpassagen innerhalb eines Liedes unterbrochen.

Besonders gut ist dies im Titelsong gelungen. Den Übergang von feinstem Death Metal in einen epischen Mittelpart kann man einfach nur als gelungen bezeichnen. Die ganze Scheibe wird mit diesen diversen Effekten unheimlich aufgewertet und erzeugt eine gekonnt morbide Stimmung. Hier wurde eindeutig nach dem Prinzip „klingt geil – nehmen wir“ gearbeitet. Und genau so etwas wird der Fan honorieren, der einfach die Schnauze voll von kopflastigen Selbstdarstellern im Death Metal hat. Das haben MESSIAH mit ihrer Erfahrung halt einfach nicht mehr nötig und konzentrieren sich auf das Wichtigste: Den Song!

Wie man merkt, bin ich ein wenig begeistert, aber diese verdammte Mischung aus Old School und groovigem, morbidem Death Metal haut mich einfach aus den Socken. Das gekonnte Schlagzeugspiel und die teilweise gefühlvollen Soli runden die Sache dann nochmal extra ab.   

Was soll ich noch sagen? MESSIAH haben meine hohen Erwartungen noch spielend übertroffen. „Fracmont“ ist genau die Death Metal-Scheibe, auf die ich lange gewartet habe, und natürlich preise und huldige ich auch sehr das grandiose Death-Thrash-Riffing. In dieser effektiven Art und Weise macht den Schweizern diesbezüglich niemand etwas vor. Hier passt einfach alles zusammen, und genau aus diesem Grund gibt es einen mehr als verdienten Sonderapplaus von mir.

 

Fracmont


Cover - Fracmont Band:

MESSIAH


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 49:23 (CD)
Label: High Roller Records
Vertrieb: Soulfood