Review:

Collapse To Come

(REACTORY)

Kurz und knackig lassen sie es krachen, die vier Berliner. Auf ihrem dritten Album seit der Bandgründung vor zehn Jahren wird nicht geschwurbelt, es gibt keine Schnörkel, kein Lametta und keinen unnötigen Ballast. Aber wenn man als energiegeladene Thrash-Truppe ohrenscheinlich solche Vorbilder wie DESTRUCTION, TANKARD, ANTHRAX, KREATOR oder TOXIC HOLOCAUST hat, dann müssen die Hörer ausladende Bombast-Epen definitiv woanders suchen. Die neun schneidenden Riffmassaker auf „Collapse To Come“ dauern gerade einmal knapp über eine halbe Stunde, so dass jede Form der Langatmigkeit direkt im Keim erstickt wird. Durchgehend sehr flotte Nummern wie der Opener „Space Hex“, „Speedboat Piracy“, „Graves Of Concrete“, „Misantropical Island“ (cooler Titel aber auch!), „Evolving Hate“ oder das abschließende „Enemy“ überzeugen mit einer glasklaren, druckvollen Produktion, stets treffsicherem Songwriting und oftmals extrem mitgrölkompatiblen Gang-Shouts, die den Hymnenfaktor noch ein Stückweit in die Höhe treiben. Klar, den goldenen Originalitätspreis werden REACTORY damit erwartungsgemäß niemals gewinnen, und der bisweilen hohe, raue Schreigesang von Hans Hornung, der grob im Stil von DESTRUCTIONs Schmier gehalten ist, tönt zwar nicht direkt nervig, aber schon arg durchdringend, was man jedoch sicher unter „Geschmacksache“ verbuchen darf. Somit ist dem Quartett aus der Hauptstadt mit „Collapse To Come“ ein gutes bis stellenweise sehr gutes Album gelungen, in das Traditions-Thrasher unbedingt mal reinhören sollten!

 

Collapse To Come


Cover - Collapse To Come Band:

REACTORY


Genre: Thrash Metal
Tracks: 9
Länge: 33:36 (CD)
Label: Iron Shield Records
Vertrieb: Soulfood