Review:

Supreme Hypocrisy

(THE ORDER)

TIPP

Barracuda! Barracuda! Der alte Hit von HEART geht einem bei den ersten Sekunden von “Supreme Hypocrisy” unweigerlich durch den Kopf. Exakt das gleiche prägnante Eröffnungsriff. Merkwürdig, aber auch egal, denn danach brennen die Schweizer Heavy-Rocker von THE ORDER mit dem Opener “The Show” gleich ein schönes Feuerwerk ab. Kräftiges Riffing trifft auf gediegenes Songwriting und einen starken Refrain. Sehr schön.

Der folgende Titelsong legt härtemäßig gleich noch einige Schippen drauf und wildert teilweise in PRIEST´schen Gefilden, wobei der Refrain eher von BLACK LABEL SOCIETY stammen könnte - nur mit richtigem Gesang. Überhaupt die Vocals: was Gianni Pontillo auf diesem Album abliefert, ist absolute Spitzenklasse. Ein kräftiges, leicht raues Organ, das mit einem großen Stimmumfang beeindruckt, aber nie angestrengt klingt. Sowas findet man in Europa nicht oft. Auch seine Kollegen an den Instrumenten sind über jeden Zweifel erhaben. Hervorzuheben ist die ebenfalls brillante Gitarrenarbeit, in der ich meine, Einflüsse solcher Könner wie Al Pitrelli, Dave DiPietro (TT QUICK) und dessen Schüler Zakk Wylde (bevor er sich entschlossen hat, im Wald zu wohnen) erkennen zu können. Fulminant!

Nach den beiden starken Eröffungstracks gelingt THE ORDER das Kunststück, noch einen Zacken zuzulegen. Die folgenden fünf Songs stellen das Herzstück des Albums dar und bieten allesamt klassischen, melodischen Metal der Extraklasse. Anspieltipps: “Dreams Are Not The Same” und “No Messiah”.

Für stilistische Abwechslung sorgen THE ORDER mit dem Abschluss der Scheibe. Der tonnenschwere Groover “Where I Come From”, die Piano-Ballade “Sometimes” und das mit BLACK SABBATH kokettierende “Only The Good Die Young” veredeln die Liedsammlung in konstant hoher Qualität. Kaum zu glauben, dass der Band bislang kein größerer Erfolg beschieden war, handelt es sich doch immerhin bereits um den sechsten Longplayer der Eidgenossen. Mit “Supreme Hypocrisy” stehen die Chancen jedoch gut, dass sich der Bekanntheitsgrad deutlich erhöht.

Schon lange hat mich kein Album aus diesem (Sub-) Genre derart begeistert. Alle Metal-Fans da draußen sollten dieses großartige Teil unbedingt anchecken.

 

Supreme Hypocrisy


Cover - Supreme Hypocrisy Band:

THE ORDER


Genre: Heavy Metal
Tracks: 10
Länge: 47:28 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood