Review:

Antipode

(Impavida)

TIPP

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich vor über zehn Jahren das Debütalbum "Eerie Sceneries" des nordrheinwestfälischen Duos God Killing Himself (Gitarre, Bass, Gesang) und Herbst (Drums) in den Händen hielt: das Album mit der internen Kennung "Ván021" gehörte neben den Frühwerken von THE RUINS OF BEVERAST oder natürlich den NAGELFAR-Re-Releases zu den ersten Veröffentlichungen des seinerzeit noch jungen Labels Ván Records und war nicht nur sehr liebevoll aufgemacht, sondern enthielt auch klanglich minimalistischen, abgrundtief finsteren Black Metal erhöhter Güteklasse. Seitdem ist es ruhig um IMPAVIDA gewesen, die dieser Tage mit ihrem Zweitwerk "Antipode" erneut aufhorchen lassen. Stilistisch hat sich trotz eines Wechsels im Line-Up (God Killing Himself spielt hier sämtliche Instrumente und überlässt dem US-amerikanischen Neuzugang He, Who Walketh The Void den Gesang) nichts verändert: nach wie vor setzt das Duo auf minimalistischen, sehr atmosphärischen Black Metal, der seine Vorbilder etwa bei frühen BURZUM oder FORGOTTEN WOODS haben könnte und trotz des Dauereinsatzes von Keyboards zu keiner Zeit schwülstig oder pompös klingt. Hinzu kommen die markerschütternde Schreie von He, Who Walketh The Void, die einmal mehr stark verwaschene, Genre-typische, aber zur Musik passende Produktion sowie die durchweg packenden Kompositionen (zwei sehr lange, zwei sehr kurze Stücke), die "Antipode" zum Genuss am Stück verpflichten. Wie schon der Vorgänger, ist dieses Album für Normalhörer höchstwahrscheinlich ungenießbar, qualitätsbewusste Black Metaller müssen aber zuschlagen. Da IMPAVIDA selbst innerhalb der Szene weitestgehend unbekannt sind und hier wieder einen wahrhaft abgründigen Hassklumpen absondern, vergebe ich für die angepeilte Zielgruppe sehr gerne den "Tipp"!

Antipode


Cover - Antipode Band:

Impavida


Genre: Black Metal
Tracks: 4
Länge: 39:17 (CD)
Label: Ván Records
Vertrieb: Ván Records