La Dispute, Two Inch Astronaut - Bremen, Tower

LA DISPUTE sind seit gut einem Jahr mit einem etatmäßigem Gitarristen - ok, und Gründungsmitglied - weniger unterwegs. Auf ihrer Europatour würden sie also mit einer Aushilfe arbeiten. Randnotizen, die in Bremen kaum jemanden zu interessieren schienen. Der Tower war beinahe ausverkauft, wobei sich die Besucher aus dem bretigefächterten Hardcore/ Indie-Sumpf der Stadt zusammensetzten.

Da es dienstags traditionell eine Studentendisco gibt, mussten LA DISPUTE bis 22:30 Uhr durch sein, was für TWO INCH ASTRONAUT als einzige Vorband bedeutete, schon um kurz vor 20 Uhr auf die Bühne zu müssen. Die Band ist den meisten Besuchern unbekannt, schafft es aber trotzdem, im LAufe ihres Sets den Tower voller anstatt leerer werden zu lassen. Zum unaufgeregtem Indierock der Band lässt sich prima ein Bier trinken, das LA DISPUTE-Merch anschauen oder schon einmal ein guter Platz für den Headliner-Set finden. Als Vorband machen TWO INCH ASTRONAUT einen guten Job. Solide und unaufgeregt. 

LA DISPUTE werden im Leben nicht mehr nach Rockstars aussehen, sondern immer die Jungs aus der US-Provinz bleiben. Gut, bei Drummer Brad lassen sich schon Anzeichen von "so-langsam-bin-ich-Künstler"-Attitüde finden im Verlauf des Sets und auch Basser Adam mit seiner Idee, das komplette Set über mit dem Rücken zum Publikum zu stehen hat, hat eine artsy-Attitüde, aber das wird durch die Gitarrenfraktion und vor allem Sänger Jordan relativiert. Wie der immer wieder den Kontakt zum Publikum sucht und über den Applaus und die Hingabe im relativ kleinen Club erfreut ist, das wirkt ehrlich und bodenständig. Fast so, als könnte er auch nach mehr als zehn Jahren LA DISPUTE den Erfolg der Band nicht fassen.

Wer als Band mit einem Hit wie "King Park" einen Gig beginnen kann und dann auf dem Niveau bleibt, der hat in Sachen Songwriting sowieso alles richtig gemacht. LA DISPUTE gehören zu dieser Sorte Band. Egal, was sie an diesem Abend spielen - und sie spielen sich durch ihre komplette Discography - der Tower flippt aus. Eine gute Stunde lang wird die Band für jeden Song gefeiert und kommt - genauso verschwitzt wie das Publikum - für eine Zugabe zurück. Eine grandiose Show an einem eigentlich unspektakulärem Tag geht dann viel zu schnell zu Ende. Die US-Jungs haben einmal mehr gezeigt, dass sie die Symbiose aus Hardcore und Singer/ Songwriter-Folk bestens beherrschen und eine intensive, hoch emotionale Show gespielt. Völlig zu Recht ist die Band so erfolgreich und bringt so unterschiedliche Leute zusammen.

Danke, LA DISPUTE! 

King Park

First Reactions After Falling Through the Ice

The Most Beautiful Bitter Fruit

Woman (In Mirror)

For Mayor in Splitsville

a Letter

Harder Harmonies

Safer in the Forest/Love Song for Poor Michigan

Stay Happy There

Woman (Reading)

Extraordinary Dinner Party

HUDSONVILLE, MI 1956

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The Last Lost Continent