Inquisition - Flensburg, Roxy

INQUISITION ziehen zur Zeit durch Europa und machen mit ihrer Tour auch in Flensburg Halt. Im Vorfeld waren bezüglich der Ortswahl einige skeptische Stimmen zu hören, da viele Konzerte im Roxy selten gut besucht sind. Insgesamt trafen sich doch mehr Fans ein, als so mancher erwartet hat. Überraschend viele Fans aus Kiel fanden ihren Weg nach Flensburg.
Ohne Vorgruppe stapft die unheilige Inquisition gegen halb Zehn auf die Bühnenbretter. Dagon und Incubus lassen sich von der übersichtlichen Zuschauerzahl nicht irritieren und legen eine Show auf die Bretter als seien statt 50 Tausende vor der Bühne. Gestartet wird das einstündige Set mit „Force Of The Floating Tomb“ vom neuen Album „Obscure Verses For The Multiverse“ gefolgt von „Nefarious Dismal Orations“ vom gleichnamigen Album. Die erste halbe Stunde folgt ein Song nach dem nächsten ohne große Pausen und Ansagen. Erst danach bedangt sich der Sänger und Gitarrist für das Erscheinen der Fans.
Bei INQUISITION ist es jedes Mal faszinierend, dass nur zwei Musiker auf der Bühne sind, die dann aber wie ne normale vierköpfige Band tönen. Auch live überzeugt Dagon mit seinen ausgefallenen und individuellen Gitarrenriffs, die durch das geschmackvolle und markante Schlagzeugspiel von Incubus unterfüttert werden. Ein weiteres Markenzeichen ist, dass die Musiker viel auf Grooves setzten, die im Black Metal nicht unbedingt üblich sind. So gehen die Songs aber gut ins Ohr und setzten sich in den Hirnwindungen fest. Vor allem „Desolate Funeral Chant“ mit den Grabgesangpassagen geht mir Tage nach dem Konzert nicht mehr aus dem Ohr.
Abgeschlossen wird der Gig mit dem Dreigestirn „Where Darkness Is Lord And Death The Beginning“, „Astral Path To Supreme Majesties“ und „Infinite Interstellar Genocide“. Danach ist Schicht im Schacht. Das Publikum fordert eine Zugabe, doch der Wunsch wird nicht erfüllt. Dafür sieht man Dagon zehn Minuten nach dem Gig am Merchandise-Stand. Es werden Fotos gemacht, LPs und CDs signiert sowie mit den Fans geschnackt. „Wir mögen es auch, in kleineren Clubs mit wenigen Fans zu spielen. So besteht dann zwischen uns und dem Publikum eine intensivere Bindung“, sagt ein mit dem Konzert zufriedener Dagon. Vor allem viele Festivalauftritte stehen in den nächsten Wochen auf dem Plan. Da ist so eine intime Show schon etwas Besonderes.










