Moonsorrow, Children Of Wrath - Hamburg, Headbangers Ballroom

Die wahren Stars dieses Abends hießen aber MOONSORROW und die Band sorgte schon vor dem Gig für leichte Konfusion, als es hieß, man könne noch nicht anfangen, weil man noch kein Blut(!) auftragen konnte; Hammer! Als es dann mit "Sankarihauta" vom "Voimasta Ja Kunniasta" - Album losging, stand die Bude Kopf. Das Problem dabei war nur, dass man die Titel nur als: "Das ist Song Nr. x von Album y" erkennen konnte, da die Finnen ihrer Heimat sprachlich treu sind und ausschließlich schräge Umlautorgien mit scharfem "R" feiern. Das hielt Fronter Ville aber nicht davon ab, in einer kurzen Pause die Aufforderung eines Fans "Don’t drink water, drink beer!" sehr schlagfertig mit "It’s not water, ist vodka!" zu kontern. Die größten Befürchtungen vor dem Gig galten allerdings dem Sound vor der nicht gerade großen Ballraum - Bühne, denn besonders die breiten Klanggerüste der epischen Viking - Folk - Hymnen mussten gut eingefangen werden. Ein Job, den Soundmann Mac zur großen Bewunderung aller herausragend in den Griff bekam, Hut ab! Mit diesen Voraussetzungen bretterten Marko, Ville, Markus, Henri und Mitja ihre mitreißenden Kracher ins Publikum, das sich knapp 80 Minuten lang an perfekt inszeniertem Metal aus dem hohen Norden erfreuen durfte. Besonders gut wurden die zahlreichen Schunkelparts aufgenommen, bei denen das Bier gleich doppelt so gut ´runterlief. Alles in Allem ein toller, finnischer Abend mit einer Band, die es schafft, all ihre Stärken auf Platte, nebst symphonischen Parts und Chören, verlustfrei auf der Bühne umzusetzen. Sausausaugeil!!! Bei dieser Performance können die Thüringer schon mal ihre Gebetsteppiche entmotten…..
Säätlist MOONSORROW:
Sankarihauta
Karhunkynsi
Kylän Päässä
Kivenkantaja
Pimeä
Köyliönjärven Jäällä
Unohduksen Lapsi
Sankaritarina
Pakanajuhla
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Tulkaapa Äijät
Eine aus umgekehrter Sicht gute Party war es auch für Herrn Sorvali, der - spätestens am nächsten Tag - seinem Image als Front - Evildeibel absolut nicht gerecht werden konnte und sich, wie auch seine Kollegen, als sehr gesellige Lachtaube outete, der der Gig ebenso gut gefiel wie vermutlich allen anderen Freizeitwikingern. Apropos nächster Tag: dort wurde dem lustigen Fünfer seitens der Plattenfirma eine Hamburger Kneipenkur verpasst, die in irrationalen Fußballwetten, jeder Menge Gerstenkaltschale und Grundbegriff - Sprachkurs gipfelte….