Amon Amarth, Impious, Disillusion - Hamburg, Markthalle

Wie gerne hätte ich "Back To Times Of Splendor" live gehört, aber die ewig lange Schlange am Eingang machte mir einen Strich durch die Rechnung. Ein Meter pro Minute oder so. Und im Hintergrund immer schön die unsagbar laute Alternative-Disco, die lauter war als die DISILLUSION, so dass ich die Leipziger nicht mal hören konnte. Danke! In einem Punkt irrt Frau Lattwesen: es war nicht die erste Tour, die DISILLUSION gespielt haben, die waren vor zwei Jahren schon mal mit ASTERIUS unterwegs. Aber sicher nicht in so vollen Hallen wie an diesem Abend. (lh)
Früher Vogel fängt den Wurm - oder: Fünf Minuten vor der Zeit, ist des MIs Pünktlichkeit. Jedenfalls waren viele auch rechtzeitig anwesend. (memme)
IMPIOUS haben eine neue Scheibe am Start, die ich bisher noch nicht gehört habe, mir war nur noch im Sinn, dass ich den Vorgänger "The Killer" habe, der mich aber noch nie vom Hocker reißen konnte. Warum schwedische Death/Thrash-Bands mittlerweile Netzhemden tragen, will mir nicht in den Kopf, schön sieht das jedenfalls nicht aus. Der Gitarrist hatte äh schönste und dazu noch alle Posen, die man als Rockstar kennen muss, echt was fürs Auge. IMPIOUS mörtelten richtig gut los und hatten einen fetten Sound, nur der Funke wollte bei mir und einem großen Teil des Publikums nicht so recht überspringen. Vor der Bühne direkt gab’s ordentlich Action, aber das ist ja normal. Um aber die restlichen 75% der Anwesenden auch noch zu mehr als gefälligem Kopfnicken animieren zu können, fehlte einfach das Außergewöhnliche beim Metal von IMPIOUS. Optisch konnte man den Jungs hingegen nix vorwerfen, die machten eine gute Show, bei der vor allem der Zottel-Drummer mit seinem Propellerbangen herausstach. Das schienen ihm seine Kollegen aber übel zu nehmen, jedenfalls stand er nach der Show nur selten mal kurz bei seinen Bandkollegen. Vielleicht hat er ja aber auch nur Fußgeruch, wer weiß? (lh)
Als nach einer ziemlich langen Umbaupause das Saallicht ausging und die Wikinger AMON AMARTH auf die Bühne kamen, machte der einsetzende Jubel deutlich, wem die Sympathien heute gelten würden. Johan und seine Mannen legten dann los wie die Feuerwehr und kloppten sich in den folgenden neunzig Minuten durch einen schön gemischten Set und ließen sowohl Songs vom neuen Album "Fate Of Norns" als auch alte Kamellen bis zurück zur "Once Sent From The Golden Hall" ertönen. Man merkt jedem Einzelnen bei AMON AMARTH an, dass er Lust auf Live-Action hat und bereit ist, alles zu geben, um eine gute Show zu machen. So auch heute - blieb schon im Publikum kein Kopf ruhig auf den Schultern, posten und bangten die Schweden auf der Bühne wie die Weltmeister. Johan natürlich alles überragend mit seiner mittlerweile stattlichen Plautze und seinem Busch im Gesicht, mit dem sich vortrefflich bangen lässt. Musikalisch eh top, sind AMON AMARTH zu einer richtig geilen Live-Band gereift, die an diesem Abend bewiesen hat, dass sie sowohl auf großen Festivals bestehen kann als auch (mit fast 1200 Fans) ausverkaufte Clubs zum Kochen bringen kann. Das war ganz ganz großer schwedischer Metal. Die Leute feierten AMON AMARTH ohne Ende, moshende Gestalten wohin man sah (selbst die Abordnung aus der Roten Flora machte mit) und Pommesgabel bis rauf auf die Galerie. Klassiker und neue Songs reihten sich aneinander, Großartig! (lh)
Setlist, wie meistens ohne jegliche Gewähr:
An Ancient Sign Of Coming Storm
For The Stabwounds In Our Backs
Fate Of Norns
Masters Of War
Valkyries Ride
Bastards Of A Lying Breed
The Last With Pagan Blood
Death In Fire
Pursuit Of Vikings
Once Sealed In Blood
Versus The World
Victorious March
Bloodshed
The Sound of Eight Hooves