Konzert:

Amon Amarth, Impious, Disillusion - Hamburg, Markthalle

Konzert vom 08.10.2004DISILLUSION schreiben Musik für ganze Orchester, sind regulär aber gerade mal zu dritt. Am Bass hilft auf dieser Tour dankenswerter Weise Chris Bormann von den Leipziger Homies DARK SUNS aus, ansonsten gibt es die "reichhaltigen Zeiten" in teils verknappter Form, teils um Musik vom Band verstärkt. Interessant zu sehen, wie DISILLUSION als Fourpiece ganz anders funktionieren als in der großen Besetzung zum Beispiel auf dem SUMMER BREEZE. Zeichneten sich die Newcomer auf der großen Bühne des Festivals durch coole, selbstverständlich wirkende Lässigkeit aus, merkte man ihnen gegenüber der rappelvollen Markthalle die Nervosität vor ihrer allerersten Tour deutlich an. Mit ihrem Titelstück "Back To Times Of Splendor" als Einstieg konnten sie allerdings so gar nichts falsch machen und spielten sich mit zunehmenden Beifallsstürmen aus dem Publikum in einen kleinen Rausch. Vurtox poste und bangte später bei "Alone I Stand In Fires" bis sich der Zopf löste, und es war beruhigend zu sehen, dass diese Newcomer-Band doch nicht so beängstigend abgeklärt ist wie ihre vertrackten Kompositionen. Einfach hineinzukommen ist da nicht, aber die ersten Reihen hatten sich schnell einige beinharte Fans erobert, und vom Rest der Markthalle klinkte sich mit anfangs anerkennendem, später begeistertem Applaus ein. (laetti)


Wie gerne hätte ich "Back To Times Of Splendor" live gehört, aber die ewig lange Schlange am Eingang machte mir einen Strich durch die Rechnung. Ein Meter pro Minute oder so. Und im Hintergrund immer schön die unsagbar laute Alternative-Disco, die lauter war als die DISILLUSION, so dass ich die Leipziger nicht mal hören konnte. Danke! In einem Punkt irrt Frau Lattwesen: es war nicht die erste Tour, die DISILLUSION gespielt haben, die waren vor zwei Jahren schon mal mit ASTERIUS unterwegs. Aber sicher nicht in so vollen Hallen wie an diesem Abend. (lh)

Früher Vogel fängt den Wurm - oder: Fünf Minuten vor der Zeit, ist des MIs Pünktlichkeit. Jedenfalls waren viele auch rechtzeitig anwesend. (memme)


IMPIOUS haben eine neue Scheibe am Start, die ich bisher noch nicht gehört habe, mir war nur noch im Sinn, dass ich den Vorgänger "The Killer" habe, der mich aber noch nie vom Hocker reißen konnte. Warum schwedische Death/Thrash-Bands mittlerweile Netzhemden tragen, will mir nicht in den Kopf, schön sieht das jedenfalls nicht aus. Der Gitarrist hatte äh schönste und dazu noch alle Posen, die man als Rockstar kennen muss, echt was fürs Auge. IMPIOUS mörtelten richtig gut los und hatten einen fetten Sound, nur der Funke wollte bei mir und einem großen Teil des Publikums nicht so recht überspringen. Vor der Bühne direkt gab’s ordentlich Action, aber das ist ja normal. Um aber die restlichen 75% der Anwesenden auch noch zu mehr als gefälligem Kopfnicken animieren zu können, fehlte einfach das Außergewöhnliche beim Metal von IMPIOUS. Optisch konnte man den Jungs hingegen nix vorwerfen, die machten eine gute Show, bei der vor allem der Zottel-Drummer mit seinem Propellerbangen herausstach. Das schienen ihm seine Kollegen aber übel zu nehmen, jedenfalls stand er nach der Show nur selten mal kurz bei seinen Bandkollegen. Vielleicht hat er ja aber auch nur Fußgeruch, wer weiß? (lh)



Als nach einer ziemlich langen Umbaupause das Saallicht ausging und die Wikinger AMON AMARTH auf die Bühne kamen, machte der einsetzende Jubel deutlich, wem die Sympathien heute gelten würden. Johan und seine Mannen legten dann los wie die Feuerwehr und kloppten sich in den folgenden neunzig Minuten durch einen schön gemischten Set und ließen sowohl Songs vom neuen Album "Fate Of Norns" als auch alte Kamellen bis zurück zur "Once Sent From The Golden Hall" ertönen. Man merkt jedem Einzelnen bei AMON AMARTH an, dass er Lust auf Live-Action hat und bereit ist, alles zu geben, um eine gute Show zu machen. So auch heute - blieb schon im Publikum kein Kopf ruhig auf den Schultern, posten und bangten die Schweden auf der Bühne wie die Weltmeister. Johan natürlich alles überragend mit seiner mittlerweile stattlichen Plautze und seinem Busch im Gesicht, mit dem sich vortrefflich bangen lässt. Musikalisch eh top, sind AMON AMARTH zu einer richtig geilen Live-Band gereift, die an diesem Abend bewiesen hat, dass sie sowohl auf großen Festivals bestehen kann als auch (mit fast 1200 Fans) ausverkaufte Clubs zum Kochen bringen kann. Das war ganz ganz großer schwedischer Metal. Die Leute feierten AMON AMARTH ohne Ende, moshende Gestalten wohin man sah (selbst die Abordnung aus der Roten Flora machte mit) und Pommesgabel bis rauf auf die Galerie. Klassiker und neue Songs reihten sich aneinander, Großartig! (lh)


Setlist, wie meistens ohne jegliche Gewähr:

An Ancient Sign Of Coming Storm

For The Stabwounds In Our Backs

Fate Of Norns

Masters Of War

Valkyries Ride

Bastards Of A Lying Breed

The Last With Pagan Blood

Death In Fire

Pursuit Of Vikings

Once Sealed In Blood

Versus The World

Victorious March

Bloodshed

The Sound of Eight Hooves



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