PartySan Open Air 2004 - Bad Berka, Samstag

Auf Platte konnten mich die Schweden beim besten Willen nicht überzeugen, aber live kam das Material um Einiges besser an, zumal Sänger Andreas ein guter Anheizer war. Auch technisch gab es an INCAPACITY nix auszusetzen, lediglich das einfach uninspirierte Songmaterial ließ zu wünschen übrig. Hier ein gutes Riff, da ein guter Refrain, aber kaum Wiedererkennungswert. Aus der guten Mischung aus Songs beider Alben ragte besonders, wie schon auf Konserve, das treibende "Shadow Of The Watcher" heraus. Eine gute Band, deren Live - Performance absolut ok ist, die aber noch gehörig an echten Überfliegern basteln muss. (do)
Nun war es an der Zeit zu sehen und zu hören, wie "dominant" ENDSTILLE wirklich sind. Wer mit allerlei Kriegsklischees kokettiert und von der Bühne aus Hasstiraden gen "Mainstream" loslässt ("Kommerzkacke wie DIMMU BORGIR…"), sollte schon Einiges auf dem Kasten haben um sich nicht völlig lächerlich zu machen. Abgesehen von dem oben genannten dummen Spruch, der angesichts der grottenüblen Leistungen der Band mehr als komisch wirkte, gab es nix, was mich erregt oder gar befriedigt hätte. Vier angetünchte Kasperköppe, wirre, monotone Songs ohne Anspruch und eine Zahl genervter Fans (mir ging’s nicht alleine so…) waren dann alles, was der Gig abwarf. Es ist cool, dass Ihr Euch zum Underground bekennt und Eure Fans beglücken wollt, aber das geht auch mit mehr Zurückhaltung und –vor Allem- mehr musikalischer Qualität. Wie dem auch sei, nach 45 Minuten freuten sich viele über die hereinbrechende "Endstille"… (do)
Da muss ich mich ja mal einschalten, schon wegen des norddeutschen Lokalkolorits. Natürlich wirkten die fürchterlich bösen Schwarzwurzeln ein wenig humoresk, zumal sie auf der Bühne schwitzten (das können echten Bmler ja gar nicht, weil sie eben von Frost unbd Kälte leben), zum anderen wünscht eine truer Mann nicht "viel Spaß". Aber die Band ist hart, macht guten old-school BM und zeigte sich, im Vergleich zu manchem Gig im kleinen Laden erstaunlich tight und die Songs kamen zum Teilo fast eingängig (schuldigung) herüber. Mir jedenfalls hat die "Operation Partysanen-Sturm" gefallen. Musste ja noch gesagt werden... (memme)
Die Jungs von THE DUSKFALL ernteten in der großen steinigen und harten Rock-Postille nen flotten Zehner für ihr aktuelles Album "Source". Und nach diesem Gig verstand ich endlich warum. Die "Gates Of Ishtar"-Erben mischten die akuellte Scheibe mit Songs von "Frailty" und hämmerten zielsicher wohlfeil formulierte Melodien in die noch etwas müde Horde. Aber hier und dar schwangen die ersten Tanzbeine, die ersten fauligen Gerüche wurden aus dem Mund geschrien und allerorten gingen die Daumen nach oben. THE DUSKFALL sind weder besonders innovativ, noch besonders anspruchsvoll, aber die melodischen Death-Metal-Weisen sind einfach wunder, wunderschon ... Ahhhhh (memme)
Welchen Teufel die Party.San-Macher geritten hatte, GRAVEWORM einzuladen, war mir schleierhaft. Vielleicht sollte es ein Geschenk an die anwesende Weiblichkeit sein? Egal, die Italiener spielten nicht, irgendeiner der Combo hatte sich bei einem Unfall in der Nacht zuvor verletzt. Da HEAVEN SHALL BURN eh in der Nähe wohnten und sowieso auf dem Weg zu einem Gig waren, sprangen sie kurzerhand ein und spielten sich quasi schonmal warm. Den neuen Longplayer finde ich zwar ein wenig eintönig, aber live sind die Jungs einfach eine Macht und sicher eine der besten Metalcore-Bands, die momentan aktiv ist. Einfach nur unglaublich brutal und mit Killeriffs ohne Ende ausgestattet, wurde ohne Gnrade Show auf der Bühne gemacht und die müde Meute zum Abgehen gebracht. Geil! (lh)
RE
Wie oft hab ich HATESPHERE dieses Jahr schon gesehen? Fünfmal, glaube ich. Und noch immer sind die Dänen um Fronter Jacob nicht langweilig - das spricht doch mal für die Klasse der Band. Beim Party.San waren erstaunlich wenig Leute vor der Bühne, die dafür aber umso aktiver waren und HATESPHERE einfach nur abfeierten. Jacob präsentierte sich mal wieder als grandioser Frontmann vor dem Herren und wäre sicher auch in die Menge gelaufen, wenn ihn der Zaun nicht daran gehindert hätte. Die Songs vom "Ballet Of The Brute"-Album sind live 100%ige Abräumer und die Band hat im abgelaufenen Jahr jede Menge Routine und Sicherheit bekommen, da konnte nicht viel schiefgehen. Es ging gar nichts schief und HATESPHERE legten eine Bombenshow hin! (lh)
"Primal Massacre" heißt der wirklich geniale Silberling der Schweden, der mal ohne Ende knallt. Aber bisher waren VOMITORY live eher Mittelmaß. So langsam kriegen sie aber die Kurve und haben mich dieses Mal voll und ganz überzeugt. Da stimmte die musikalische Leistung zu 100%, die Mucker bewegten sich und bangten sogar mal (kein Vergleich zu hüftsteigen Shows wie noch vor vier Jahren) und mit den Songs in der Hinterhand kann man nicht viel falsch machen. USA meets Sweden. Ergebnis ist eine hammerbrutale und gleichzeitig eingängige Mischung, die die Fans zum Ausrasten brachte, wenn sich auch weniger als erwartet vor die Bühne verirrten. Drei Tage fordern halt irgendwann ihren Tribut. Machte VOMITORY aber nicht viel aus, die Jungs spielten ihren Stiefel runter, machten ne coole Show und waren ganz klar eines der Highlights des Samstages. (lh)
Ich hätte kaum gedacht, dass MISERY INDEX die gnadenlose Intensität ihres aktuellen Longplayers "Retaliate" auch auf die Bretter transponieren können. Aber sie konnten - und wie! Inklusive des polternden Snare - Sounds (who the fuck is "St. Anger"?) hauten Jason Netherton und Co. einen Set herunter, der sofort erkennen ließ, dass es sich hier um erfahrene Mucker handelte, die super aufeinander eingespielt waren. Ihren Wurzeln zollten die Jungs Tribut, indem sie am Ende ihres Sets noch die geile Coverversion von TERRORIZER’s "Dead Shall Rise" von ihrem ersten Release "Overthrow" abschossen. Eine Knüppel - Orgie von Feinsten, von einer Band, die ganz sicher zu den weltweit besten ihres Genres gehört. Ganz groß! (do)
Es waren ja nicht ganz wenige so richtig böse Bands am Start. Und viele der Fans machten sich demzufolge auch ein bisschen lustig über ENSIFERUM. Zum einen sahen sie vom hörbaren Einsatz des Schlüsselbretts eben nicht ab, zum anderen grinsten die Herrschaften um die Norther-Aushilfe über alle Ohren. Doch nach ein paar Minuten schien es, als hätten die Finnen die Thüringer Hölle geeint. Mit Flitzefingern und tollen Melodien trieben die Grinsgesichter die Partisanen zum Ausrasten, sie polkten und tanzten, sie sangen, sie sprangen. ENSIFERUM schmiedeten das Eisen, so lange die 6000 heiß waren. Und das machte eine Drei-Viertelstunde lange mächtig Freude. Ob Songs wie "Iron" nun Jahrhundertwerke sind und der Gig aus dem PSOA 2004 für die Ewgikeit war (wie es ein angesäuselter Kollege lauthals durch die Backstube schwadronierte) sei mal dahin gestellt. Aber eine schöne Abwechslung waren ENSIFERUM allemal. Tolle Live-Band! (memme)
GRAVE. Was hatte ich mich auf die Band gefreut. Und wie wurde ich enttäuscht. Da stehen vier Schweden auf der Bühne, hauen Killer wie "Soulless" in die begeisterte Menge und wirken dabei so motiviert wie ein Beamter am Montagmorgen. Total ätzend, mehr hab ich dazu nich zu sagen. (lh)
Ich weiß nicht, welche Laus dem Kollegen über die Leber oder andere Organe gelaufen ist, aber so scheiße wie DISMEMBER waren die Grabeskünstler nie und nimmer... Mit neuen Songs wie "Reborn" bewiesen sie, dass sie die Klasse des neuen Albums "Fiendish Regression" auch auf der Bühne umsetzen können, servierten alte Klassiker und machten einfach guten Death Metal. Gut, an der Bühnenpräsenz haben die Schweden noch sooo einiges zu verbessern, der Beamten-Vergleich kommt tatsächlich hin. (memme)
Die letzte Band, die zum Ausfegen der Bühne angeheuert wurde, waren DARK FUNERAL, die mittlerweile fast alle extremen Metal - Spielarten in sich vereinen. Durch den Einzug von "Matte" Modin als Drummer bei den schwedischen Black Metallern hat deren Sound noch ein paar ordentliche Thrash - Anleihen dazubekommen und auch sonst erinnert bei Emperor Magus Caligula, Lord Ahriman und Co. musikalisch kaum noch etwas an eine waschechte Schwarzmetall - Combo. Kurze und auf den Punkt gezockte Perlen wie der Anheizer "The Arrival Of Satan’s Empire", "Hail Murder", "Vobiscum Satanas" oder "Open The Gates" kamen wie immer ultraschnell und brutal daher, obwohl der Sound anfangs sehr Banane war. Blickfang war natürlich der gute Emperor, obwohl der auch von Weitem gut erkennbare Matte einfach Unglaubliches hinter seiner Schießbude leistete. Die Setlist orientierte sich streng am kürzlich veröffentlichten Live - Album der Band und so verwunderten auch die Zugaben "Thus I Have Spoken", "My Dark Desires" und "Armageddon Finally Comes" wohl niemanden, dem die Truppe nicht gänzlich unbekannt war. Lediglich das Fehlen einiger "majestätischer", langsamerer Parts wirkte sich auch hier ein wenig negativ aus, bretterten DARK FUNERAL ohne Unterlass ein High Speed - Gewitter allererster Kajüte durch die Boxen. Aber in diesem Bereich kann der Combo, zumindest genreintern, kaum jemand das Wasser reichen. (do)
Wasser wollte keiner mehr gereicht bekommen, mit Bier hat es bei vielen nicht mehr geklappt. MANOS, die Vollspacken, sorgten für einen gelungenen Abschluss beim Abschuss, hatten wieder vieles an ihre Instrumente geklebt und Spass inne Backen. Erstaunlich, alles sah aus wie am Anfang. Das Zelt voll, die Leute auch. Ach, hach, schön war´s wieder. Wieviele Tage sindÄs gleich noch bis zum 2005er PSOA???