Rock Hard Festival 2004 - Sonntag

bestückte Hardrock-Connection PINK CREAM 69 zum
Melodic-Tanze bat, was der guten Gesamtstimmung
allerdings keinen wesentlichen Abbruch tat. Sänger
David Readman jedenfalls war - wie immer - Profi
genug, die Anwesenden Banger ein ums andere Mal zum
Mitmachen zu bewegen und dabei eine richtig
gutklassige Performance hin zu legen. Zwar ist der
Titelsong des inzwischen neunten Albums "Thunderdome"
in meinen Ohren nach wie vor einer der schwächsten und
lahmarschigsten Songs der gesamten Bandgeschichte,
doch auch diesmal stieg man damit frohgemut in den Set
ein. Nun gut, nicht zuletzt eine Hand voll Evergreens
vergangener und längst vergangener Tage (wie u.a.
"Keep Your Eye On The Twisted" und "Shame")
entschädigten nicht nur mich mehr als ausreichend, und
so konnten die sympathischen Karlsruher erneut Punkte
sammeln auf ihrem unaufhaltsamen Weg zum Melodic
Rock-Olymp. (heavy)
Endlich bekam auch der Autor dieser Zeilen METAL
CHURCH mal live zu sehen. Nach den härtetechnisch
etwas gemäßigteren Pinkies konnten die Nordwest-Amis
direkt so richtig Boden gut machen beim ausgehungerten
und nach Power Metal darbenden Publikum. Mit "Ton Of
Bricks" und "Start The Fire" gab´s dann auch gleich
zwei Ober-Klassiker um die Ohren, gefolgt von "Leave
Them Behind" und dem Melo-Highlight "Watch The
Children Pray" Hier bekam der neue Sänger Ronny Munroe
sogar die höchsten Schreie originalgetreu hin - meinen
Respekt! Die gesamte Band (ergänzt durch einen eher
dezent auftretenden ex Malice-Sechssaiter) wirkte
während des gesamten Gigs ausgesprochen spielfreudig
und sympathisch und dürfte dabei übrigens der wohl
einzige Haufen Musiker ohne ein einziges sichtbares
Tattoo während des gesamten Festivals gewesen sein -
absolut skurril. Anyhow, klasse Auftritt der Jungs um
Legende Kurt Vanderhoof - we want more soon, guys! (heavy)
Da war sie - die Band für die ich also eine 400 km Reise aufgenommen hattee - aber wieso spielen die Göteborger DARK TRANQUILLITY um Mikael Stanne auch so wenig in Deutschland. Und dafür das es noch immer recht heiß war, drückten sich verdammt viele Leute vor der Bühne rum und sorgen nach den Songs für Stimmung. Melodic Death Metal regierte für die nächsten 60 Minuten und Klassiker wie "Punished My Heaven" oder "Zodiac Lights" kamen genauso gut an die neuere Werke der letzten beiden Studio Veröffentlichungen. Hört man sich die recht empfehlenswerte neue Doppel CD mit Liveteil der Band an, muss man dennoch sagen: Live erleben übertrifft alleine vom Stimmungsfaktor her alles. Ob "Haven", "Monochromanic Stains", "Single Part Of Two" oder "Thereln". Egal - die Songs rocken und wohl kaum eine andere Band schafft es durch ihre Keyboards und Solo Gitarren so viel Atmosphäre aufzubauen. Wie Mikael ankündigte, soll diesen Herbst der Nachfolger von "Damage Done" in die Läden kommen und als Vorgeschmack gab es auch gleich einen neuen Song davon zu hören. Der Härtegrad hier übertrifft nach einmaligem Hören den der letzten beiden Alben um einiges und dennoch hört sich der Song 100 %ig nach DT an. Warten wir es also ab und lauschen bis dahin der "Final Resistance" - Hammer! (xhb)
Heimvorteil sagt man dazu im Fußball. Denn - mal abgesehen von Mike Terrana, wohnen Peavy & Victor irgendwie grad "um die Ecke" von Gelsenkirchen. Und die Jungs von RAGE hatten heute Spaß - und das merkte man ihnen richtig an. "War Of World" und "Great Old Ones" waren der Einstieg zu einem zwar nicht besonderem Set, dafür jedoch zu einem unterhaltsamen. Die Ränge würdigten den Auftritt mit entsprechend Applaus "Black In Mind" zwang auch die Alt Rage Fans zum Headbangen. Langsam zog kräftiger Wind auf, der für stellenweise echt miesen Sound auf den oberen Rängen sorgte. Obligatorisch und daher leider nicht mehr so spannend wie früher die Soli von Mike Terrana und Victor Smolski. "From The Cradle To The Grave" und "Higher Than The Sky" wurden lautstark von der Arena mitgesungen. Schönes Ding. (xhb)
Setlist:
- War Of World
- Great Old Ones
- Black In Mind
- Solitary Man
- Down
- Solo Victor
- Soundchaser
- Set This World On Fire
- Solo Mike
- Don´t You Fear The Winter
- From The Cradle To The Grave
- Higher Than The Sky
Meine Herren - ihr hättet es einfach bleiben lassen sollen. Selten habe ich ein so lustloses Stageacting gesehen als das von STRATOVARIUS. Abgesehen von Timo Kotipelto
stand ausnahmslos Jeder Musiker wie angewurzelt auf einem Fleck - keine Kommunikation mit dem Publikum, kein Headbanging - gar nichts!
Man merkte den Finnen ihre null Bock Stimmung wirklich an. Kotipelto & Jörg Michael waren eigentlich die einzigsten die man sich "ansehen" konnte. Hinzu kommt eine 0 8 15 Setlist - natürlich mit Klassikern wie "Kiss Of Judas", "Forever Free", oder "Father Time" aber das besondere Bonbon, was sich viele Fans gerade jetzt erwartet haben blieb aus. Kotipelto und Tolki haben sich glaube ich während der Show kein einziges mal angesehen.
Vielleicht empfinden manche Leute als professionell, daß Stratovarius trotz Streitigkeiten die Show(s) durchgezogen haben. Ich finde es traurig zu sehen wie eine Band, die kurz davor ganz groß zu werden, sich durch solche Auftritte selbst entwertet. Kotipelto´s letzte Worte: "See you somewhere, maybe!"(xhb)
Mit Spannung erwartet und mit einem Knall auf die Bühne: MACHINE HEAD halten immer noch das, was sie versprechen! Doch bevor die Show begann, erfreute Götz Kühnemund die Anwesenden mit der Ansage, das Rockhard- Festival nun regelmäßig stattfinden zu lassen. Und in Anbetracht des Moshpit, der sich dem Zuschauer bei dem Act des Abends bot, wunderte sich niemand über diese Ankündigung.
MACHINE HEAD tobten fast zwei Stunden lang im Amphitheater, ein Hit jagte den nächsten und versetzte die Zuschauer regelrecht in Extase. Bei "Ten Ton Hammer" hatte man zeitweise sogar den Eindruck, ganz Gelsenkirchen explodiere gleich! Es eröffnete sich eine beeindruckende Wand aus wehenden Haaren. Ein Gefühl, als stünde man im Frisörsalon der Hölle, in der sich Robbs Stimme ins Hirn frisst und die Drums Deine Trommelfelle zerstören möchten. MACHINE HEAD sind wie immer schnörkellos und gerade heraus, selbst wenn die Meinungen über ihr neues Album "Through The Ashes Of Empires" auseinander gehen. Mit diesem Auftritt wurden jedenfalls alte und neue Fans befriedigt. Ein würdiger Abschluss für ein gelungenes Festival, auf das wir uns im nächsten Jahr wieder freuen dürfen! (cora)