Manowar, Bludgeon - Hannover, Eilenrieder Halle
(Anm. der Redaktion: Beim Auftritt in Böblingen, fand ich die Truppe nicht mal übel. Ok, es war Grunz Metal - passt nicht zu Manowar und war auch bestimmt nicht gerade die kompatibelste Band aus diesem Genre. Aber prinzipiell haben die schon ganz schön gut gerockt, mit tollen fetten Riffs und harten Drums! )
Nach etwa halbstündiger Umbaupause stürmten, nein, schlurften MANOWAR, die "Kings of Poser-Killers" nach einem Bombast-Kitsch-Intro mit toller 70er-Jahre-Disco-Lichtorgel-Spielerei auf die Bühne. Der Opener "Manowar" erwies sich als Stimmungsmacher der tiefergelegten Güteklasse, der zumindest mir und meinen beiden Begleitern die Morgenmüdigkeit zum Abend hin wieder ins Gesicht transportierte. Okay, war erst der Anfang. Blieb auch der Anfang. Die folgenden Songs konnten die Sache ebenso wenig herausreißen, da die Band irgendwie leer, unmotiviert und müde wirkte, was sich durch den gesamten Gig zog. Hinzu kam erschwerend, dass mit immer wiederkehrenden Gitarren,-und Basssoli der Gig zwar in die Länge gezogen, aber alles andere als aufgewertet wurde. Und einen Megasong wie "Call to Arms" darf man einfach nicht mit angezogener Handbremse spielen, was auch für noch manch anderen Klassiker an diesem Abend gelten sollte. Nach "Hail and Kill" als letztem Song des regulären Sets dachte ich, die Sache kann nur noch bergauf gehen. Haha, denkste! Nach den üblichen Zugaberufen kam der Vierer zurück mit einem so was von auf genialste Weise deplatzierten Medley aus so gut wie sämtlichen Schmusesongs der Band. Das war sicher rührend für die zahlreichen Mädels in der Audienz, denen man damit wohl Appetit auf die "Big Dicks" machen wollte (wer "TV Total" gesehen hat, weiß, was ich meine - gaaaaanz üüüüübel). Während der Show wurden nämlich zahlreiche Girls hinter die Bühne geleitet, nur um dann festzustellen, dass sich gerade mal eine davon plus der Tuse vom Merchandise-Stand dazu bequemte, die Partie zwischen Hals und Bauch komplett blosszulegen und mit den Typen von der Band auf Harleys durch die halle zu düsen. Ganz doll, Jungs. Eine "Bierdose-leeren-und-dabei-besonders-dämlich-aus-der-Wäsche-gucken"-Prolleinlage gab’s dann auch noch zu bestaunen. Ja, Joey, Germany has the best Beer and the loudest Fäns in the Wörld. Das wissen wir schon. Da bringt auch die grauenvolle "Herz aus Stahl”-Intonierung nix. Daß dieser ganze Kram über ‘ne halbe Stunde gedauert hat, ist schon reichlich dreist, wenn man bedenkt, dass man dahin gefahren ist, um METAL zu sehen und hören. Danach ging’s noch mal mit Liedchen der schnelleren Gangart zur Sache, aber danach war dann endgültig Sense (auch mit den Nerven). Das macht unterm Strich zweieinhalb Stunden "Show", wovon mal gerade eineinhalb mit musikalischer Darbietung gespickt waren. Rein technisch betrachtet war der Gig nahezu perfekt, aber das sind Gigs der Wiener Philharmoniker auch. Um uns herum war von so etwas wie Stimmung keine Spur. Für den Eintrittspreis von über 36 Euro kann man von einer der größten Bands der Zunft mehr erwarten als eine halbgare Vorstellung nach dem Motto: "Hauptsache, wir waren da, haben gespielt und die Leute haben gelöhnt.". So blieb der beste Stimmungsmacher des Abends noch der Würstchenonkel vor der Hütte, der lauthals über drei Straßen hinwegzuhörend "Big Dicks" vom Grill verkaufte.
Ach ja, irgendwann im Set tauchte dann auch der neue Song "I believe" von der "The Dawn of Battle"-Maxi auf. Warum die Jungs diesen 0815-Fetzen und nicht den hammergeilen Titelsong der Maxi gespielt haben, entzieht sich leider meiner Kenntnis (und belegt die Einstellung der Band). Da könnte man noch lange über Veröffentlichungspolitik lamentieren.
Die Setlist ist hier soweit ohne Gewähr für absolute Richtigkeit aufgeführt. Sollte aber zum größten Teil stimmen.
Setlist:
Manowar
Brothers Of Metal
Spirit Horse of the Cherokee
Warriors Of The World United
Kill With Power
Army Of The Immortals
Call To Arms
Kings Of Metal
Sign Of The Hammer
Sting Of The Bumblebee
The Gods Made Heavy Metal
Hail & Kill
Swords In The Wind
Master Of The Wind
Courage
Herz aus Stahl
Outlaw
The Power
House Of Death
Black Wind, Fire and Steel
Anm. d. Redaktion: Es ist schon erstaunlich. Dies ist nun also der erste Bericht aus dem Hause Dennis O., einem neuen Schützling von MI. Normalerweise wird man sich doch darum bemühen, seinen Einstand nicht mit einem "Verriss" zu beginnen, aber scheinbar ließen die Herren De Maio und Co. keine andere Wahl.
Ich selbst bin auch von Manowar und deren Performance sowie Imagewandels enttäuscht. Den Sound fand ich LAUT aber astrein. Die Songs die sie spielten, wurden 1a gezockt. Aber das war es dann auch schon. Alles andere hat mein Kollege im obigem Review in bestmöglichster Manier zum Ausdruck gebracht. Da sich doch bisher wirklich ALLE alteingesessenen Manowar Anhänger mir gegenüber negativ über die vergangene Tour geäußert hatten, und sogar renommierte Herren von Print Fachmagazinen erkannt haben, das von den WAHREN Manowar nicht mehr viel übrig geblieben ist, muss da wohl was dran sein..... Diskussionen bitte in unserem Forum!