Rock Hard Festival 2008 - Freitag

Das Navi sagt 4 Stunden Fahrzeit. Perfekt � wir sollten also spätestens zur zweiten Band da sein... Wenn da nicht irgendwo die Vollsperrung bei Köln gewesen wäre! Fast 2,5 Stunden für 60 km. Bei brütender Hitze, ohne Klima� Sehr schön � also mit häuslich einrichten, grillen, anbendeln mit den Nachbarn haben wir es dann sage und schreibe immerhin zu den Reitern geschafft!
Das ROCK HARD FESTIVAL an für sich war 2008 eine Macht und konnte definitiv alles. ENDLICH hatten wir mal drei Tage Bombenwetter. Kein Regen, nachts eine angenehme Abkühlung. Außerdem den üblichen Festivalluxus wie kostenlose Duschen und Klo´s, die doch tatsächlich auch noch sauber waren! Außerdem die netten Bierläufer, die einen in der Arena mit frisch gezapftes Bier versorgten.
Als negative Erinnerungen blieb lediglich die Tatsache im Gedächtnis hängen, dass auch 2008 wieder Langfinger auf dem Campingplatz unterwegs waren, die irgendwo über den Zaun gestiegen sind und hier und da Wertsachen aus den Zelten stibitzt haben. Kann man nur hoffen, das man irgendwann mal diese Deppen fasst und mit eine Strafe wie „2 Stunden in der ersten Reihe auf einem Slayer Konzert“ auf den richtigen Weg bringt!
Schade übrigens auch, dass die Curfew um ganze zwei Stunden vorverlegt wurde, d.h. Ende des Headliners bereits um 23.00 Uhr.
Nach dem sehr coolen Auftritt auf dem „Rock Harz“-Festival im letzten Jahr war ich gespannt, ob sich die genialen Schweden LAKE OF TEARS mit ihren melancholischen, relaxten Hymnen auch im Ruhrpott behaupten können. Mit „Return Of Ravens“ und „Cosmic Weed“ stieg die Band um den scheinbar live immer munterer und agiler werdenden Frontmann Daniel Brennare in ihren Set ein und konnte zwar im Laufe des Gigs keine großen Moshpits hervorrufen, doch bekamen Stücke wie „Ravenland“, „Sweetwater“ oder die grandiose Kiffernummer „Like A Leaf“ von vielen Leuten weit mehr als nur Höflichkeitsapplaus. LAKE OF TEARS sind eben auch live eher Kopfkino als „Good Friendly Violent Fun“. (do)
Die absolute REITERMANIA beginnt um 19.45 Uhr Ortszeit. Noch immer brennt der Planet, das Bier läuft erschreckend gut und das ordentlich gefüllte Amphitheater ist bereit für DIE APOKALYPTISCHEN REITER. Und schau her � die Klampfe wird jetzt von einer blonden Dame geschwungen � Lady Cat-Man wie sich herausstellt. Das ging irgendwie bislang an mir vorüber. Doch ansonsten präsentierten sich die Reiter in altbekannter Manier und ohne größere Überraschungen. Aus älteren Schaffenstagen wird nur „Metal Will Never Die“ und „Reitermania gezockt“ was bedeutet, das der Schwerpunkt wie üblich auf den neuen Outputs liegt. Auch wenn das Fans der Anfangstage nicht hören mögen - aber das neue Zeug ist halt nun mal zum größten Teil Stimmungsfördernder. Und so tanzt, singt und hüpft die Arena zu „Friede sei mit dir“, „Riders On The Storm“ und „Die Sonne scheint“ und der Stimmungsmesslatte wird für das verbleibende Festival extrem hoch gelegt. Neben einem spannenden Schlauchbootrennen von der Bühne, über die Fans bis ganz nach oben !!!! im Amphitheater und wieder zurück. Zwei Mädels gaben zuvor noch eine Headbangeinlage auf der Bühne und dass man einer von den beiden im Anschluss noch eine Klampfe in die Hand drückte um gemeinsam „Sehnsucht“ zu zocken. Das hatte schon deutlichen MANOWAR Charakter denn wirklich gespielt hat das Mädel mit Sicherheit nicht. Aber was solls, das wollen die Fans sehen und ich glaube jeder Andere hätte den Spaß auch mitgemacht. Mit „Du kleiner Wicht“ und „We Will Never Die“ wurde dann noch mal Vollgas gegeben und zurück blieben zufriedene Gesichter�.egal wohin man schaute�. Passt !! (xhb)
Bei den APOKALYPTISCHEN REITERN war wieder einmal Party angesagt! Mit ihren eingängigen, äußerst trinkkompatiblen Hymnen konnten sich Dr. Pest und Co. auch hier mehr als behaupten. Besonders Sänger Fuchs ist mittlerweile zum Weltklasse-Entertainer mit Diplom im Faxenmachen aufgestiegen, dem das Publikum locker aus der Hand frisst. Nur schade, dass die Band ihre alten, irren Nummern inzwischen weitestgehend im Schrank lässt und sich auch in Gelsenkirchen lieber auf bewährte, jüngere Mitgrölnummern wie „Die Sonne Scheint“, „Revolution“ oder „Reitermania“ (bei dem ein paar Fans mit einem Schlauchboot das Amphitheater hinauf-„surften“ � geilo!) konzentrierte. Und was für geniale Songs diese Band in ihren Anfangstagen geschrieben hat, zeigte sie im letzten Jahr auf dem „Party.San“-Festival� (do)
Viele Fans hatten sich im Vorfeld auf den Gig der US-Thrash-Kultcombo TESTAMENT gefreut, doch wurde die Freude besonders dadurch getrübt, dass Wahnsinns-Flitzefinger Alex Skolnick nicht mit an Bord war, wofür sich Chuck Billy aber auf der Bühne bei den Fans entschuldigte. Durch diesen Umstand ging dem ansonsten sehr starken Gig der Band ein wenig die Würze verloren, aber auch ohne melodisches Gitarrensperrfeuer gelang es der Klampfenfraktion Eric Peterson und Greg Christian, Hammersongs der Marke „Over The Wall“, „Disciples Of The Watch“, „Low“ oder das famose „Alone In The Dark“ ansprechend umzusetzen. Sehr gut drauf war außerdem Sänger Chuck, der seine schwere Krankheit zum Glück anscheinend endgültig ad acta gelegt hat und wieder rockt wie in alten Tagen. Auch die zuletzt eher nervigen Death-Grunts zelebrierte er lange nicht mehr so ausgiebig und sang wieder ausgesprochen kraftvoll. Und mit dem Material des neuen Werkes „The Formation Of Damnation“ können TESTAMENT auch in Sachen Songwriting an alte Glanztaten anknüpfen, so dass den Fans in Gelsenkirchen weit mehr geboten wurde als eine pure „The Legacy“/“The New Order“-Show. Die Jungs waren auch ohne ihren instrumentalen Quarterback ein echtes Highlight des Festivals! (do) (Anm. d. Red. - War da nicht irgendwas mit ganz miesem Sound, restlos übersteuert etc.)
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