Konzert:

Metalbash 2008 - Neu Wulmstorf, Schießsportanlage

Konzert vom 03.05.2008Das METAL BASH auf der Schießsportanlage in Neu-Wulmstorf ging in die sechste Runde. Das Festival der Macher von Remedy Records versprach auch in diesem Jahr wieder faire Preise, nett-persönliches Ambiente – Metal-Entspannung pur. Das erstmals an Anfang der Saison terminierte Festval hatte in diesem Jahr auch endlich mal Glück, das Wetter war durchgängig prima – und zum ersten Mal stand auch ein Poker-Bus bereit. Und so waren die allermeisten sehr zufrieden, nur der Essen-Stand machte ein bisschen Überforderungsprobleme – und beim Headliner gab’s Stress. METAL-INSIDE.de und insgesamt sicherlich 1000 Anwesende waren dabei.



Kaum aufgestanden, da steht der geneigte Basher auch schon vor der ausladenden Bühne in Neu-Wulmstorf und guckt Overdrive Sensation. Nie gehört. Interessant aber die Ansage des Bassers John Porno, dass Mayhemic Sensation, der Mann am Schlagzeug, ansonsten bei Dark Age spiele. Wusste er Kollege selber nicht, kann aber berichten, dass er sonst beim Geschwader Endstille mitfliegt. Mit denen wiederum hat OVERDRIVE SENSATION soviel zu tun, wie eine Gänseblume mit Enola Gay. Die Kieler Rocker machen entspannt coolen rock und treffen damit durchaus den Nerv der Frühaufbasher, ernte erste begeisterte Reaktionen und verführen Minderjährige zum wilden Herum-Moshen. Coole Scheiße, auf die angekündigte Scheibe in diesem Jahr dürfen ebenso coole Säue gespannt sein. In Neu-Wulmstorf hörten sie dies:



Puppet Show

Overdrive Sensation

Sillycon

Wrong Side Of The Road

Down The Road Again

Stabbin' The Surface

Too Much Of Everything (memme)



Das Aufregendste an GANG LOCO war die wie eine M16 aussehende Gitarre, die in der Mitte des Sets zum Einsatz kam. Konnte sogar Funken sprühen, das Ding. Selbiger sprang aber nicht wirklich über, von ein paar enthusiastisch bangenden Jungspunden einmal abgesehen konnte sich kaum jemand für den biederen Hardrock des Quartetts erwärmen. Das Gebotene war zwar ganz solide runtergezockt, aber nach drei, vier Songs langweilig, zumal der Frontmann nicht gerade ein Sympathieträger war. GANG LOCO waren an diesem Tag eine dieser Bands, die einen Tag später bereits wieder vergessen sind. (lh)



FIRE haben mal als MOTÖRHEAD-Coverband angefangen, zocken aber seit ein paar Jahren eigene Sachen, mit denen sie durchaus überzeugen können. Die Routine und Erfahrung kam zu jeder Zeit zum Vorschein - alle Posen saßen, das Zusammenspiel war vorbildlich und die Songs kamen auf den Punkt. Zudem war der Sänger ein sympathischer Kerl, der mit seinen Ansagen für viele Lacher sorgen konnte und gleichzeitig seinen Job am Mikro bestens machte. So macht Metal Spaß - sah auch das Publikum so, das FIRE mit viel Applaus und einem großen Moshpit bedachte. Für die letzten drei Songs kam dann noch der ehemalige Sänger auf die Bühne, der mit deutlich aggressiverer Stimme die Songs runterröhrte und dem Soundmenschen noch eine zusätzliche Minute für einen knackig-kurzen Abschluss-Song abschwatzte. (lh)



Das Feuer war gelöscht – Zeit für eine ultra-wälzende Schlange. Die Hamburger Doomer OPHIS kamen kurz nach 13 Uhr auf die Bühne – und die Meute davor dankte es mit Staunen und viel Applaus. Sicherlich gibt es passendere Mucke für die Mittagszeit und recht pralle Sonne, dennoch schafften es die Jungs mit ihrer Scheibe „Stream of Misery“ im Gepäck, einen hauchdünnen aber sehr dunklen Schleier über die Schießsportanlage in Neu-Wulmstorf zu legen. Trotz sehr leisen Monitorsounds spielten OPHIS einen seht tighten Gig, die Bierstände mussten auf Andrang warten, bis die Kapelle keine Musik mehr machte. Gelungene Werbung für den Auftritt am 24. Mai im marX mit Esoteric machten OPHIS mit diesen Songs:



1. Godforsaken

2. Dead Inside

3. Beneath Sardonic Skies

4. Convert To Nihilism

5. Pazuzu (memme)



Deutlich schneller als OPHIS waren dann COMMANDER, auch wenn sie in Sachen Brutalität keine Schippe mehr drauflegen konnten. Der Münchner Haufen bot vierzig Minuten soliden Death Metal, der beim Publikum bestens ankam und Sänger Nick immer wieder das Festival loben ließ. Mit ihrem an BOLT THROWER erinnernden Death Metal kann die Band live aber auch nicht viel verkehrt machen, vor allem nicht mit soviel Routine und Können – und das, obwohl die Bayern mit Christoph von Festering Saliva mit einem Ersatzgitarristen aufliefen.. Da passte einfach alles, wie Arsch auf Eimer – und zwar wegen dieser coolen Songs:



1. The Enemies We Create

2. Salvation for a Dead World

3. Vengeful Angel

4. My Worst Enemy

5. Cowards

6. Disharmony

7. Dead but Alive

8. Ira

9. Modern Slavery (lh)



SUFFERAGE, Hamburg Death Metal. Mit dem hibbeligen Frölich sind SUFFERAGE sicherlich anders als mit Jasmin, vor allem live. Dennoch macht sie der junge Mann kaum einen Deut schlechter, die kompromisslose und harte Mixtur aus Old-school- und technischen Ami-Death haut noch jedem Interessenten mächtig in die Flanke. Die sympathische Band mit dem zurückgekehrten Basser Olli und den Gebrüdern Ole und Lasse bedient das Publikum nach allen Regeln der tödlichen Kunst – und sich selber redlich an Erfrischungsgetränken. Jedenfalls knallt der Auftritt und macht mächtig Bock, zumal die Cunt jetzt auch text-technisch zum Cock mutierte – ein amtlicher Rausschmeißer. Vorher spielten die Herren dies:



01 War Belligerence

02 Pollution's Precept

03 Missing Shadows

04 Enticing Lies

05 Self Hatred Call

06 The Swamp

07 War Makes Deserts

08 Prophecies Of A Coming Scenario

09 Brain Mass Index

10 all day life

11 i.h.m.c. (memme)



WARHEAD aus “Kühe. Schweine, Osnabrück“ mussten dann wohl mit der ersten Enttäuschung klar kommen. Denn die Niedersachsen litten unter den fordernden Gigs zuvor, beinahe alle Bühnengänger mussten sich erfrischen oder ausruhen und so klaffte vor der Stage ein einziges großes grünes Loch. Schade, denn die erfahrenen Thrasher hatten sichtlich was zu musizieren, ließen sich den Spaß augenscheinlich auch nicht vermiesen. So spielten sie stimmigen Bay-Area-Thrash mit viel Geschick und frohen Mutes. (memme)



Die zweiten Münchner Gäste SYCRONOMICA machen Epic Black Metal. Manche sagen Orgel-Schwarzwurzeln, andere finden’s bombastisch. Lässig jedenfalls der Auftritt: Große Posen, viele Pommesgabeln bei Band und Fans und dazu viel grinsende Musiker-Gesichter. So entspannt kann auch Black Metal sein. Vom Pagan Metal setzen sich die Bayern durch den Mangel an zu fröhlichen Melodien ab, das ändert aber nicht an der umschmeichelnden Eingängigkeit vieler Songs – und an aufkommender Tanzwut und exaltiertem Bewegungsdrang der Zuschauer. Sicher ist, dass hier eine Black-Metal-Band viel Werbung bei Anhängern anderen Metal-Spielarten gemacht hat – gute Festival-Band, die mit diesen Songs begeisterte: .


Intro von "Gate"

1) Beyond The Gate Of Light

2) Creations Of Mine

3) Für die Ewigkeit

4) Von Ende Und Anfang

5) To The Rivers End

6) Paths Of A Forgotten Time

7) Alt Lys Er Svunnet Hen (Cover Dimmu Borgir von der 1996er "Stormblast") (memme)




SLAYENSEMBLE konnten am späten Nachmittag nicht mehr viel falsch machen. SLAYER geht immer, gerade wenn zwei, drei Bier im Kopp sind. Und wer einen echten Tom Araya-Lookalike am Mikro hat, kann sowieso nur gewinnen, besonders wenn er seinen Job noch so gut macht wie der Kollege. Mehr als solide wurde ein echtes SLAYER-Best Of runtergezockt, bei dem kein Wunsch unerfüllt blieb und gerade Gesang und Gitarren sehr gut klangen. Der Drummer kam zwar nicht ganz an die realen Vorbilder ran, lieferte aber einen immer noch guten Job ab. Vor der Bühne war derweil der Bär los, auf SLAYER kann sich bei einem Metal-Festival eben jeder einigen. Alle glücklich, alle zufrieden mit dieser Songauswahl:



INTRO

Hell Awaits

The Antichrist

War Ensemble

South Of heaven

Silence Scream

Behind the Crooked Cross

Flesh Storm

Criminally Insane

Dead..Skin...Mask

Postmortem

Raining Blood

Angel Of death (lh)



POWERWOLF spalteten die Anwesenden. Die einen liebten den kitschig-charmanten Power Metal der Deutsch-Rumänen, die anderen konnten mit den doch simpel gestrickten Songs Marke "Saturday Satan" nichts anfangen. Outfit und Gehabe der Band polarisierten ähnlich stark wie ihre Musik, was dazu führte, dass die eine Hälfte der Besucher vor der Bühne mit der Band eine Party feierte, während die andere die Zeit beim Bierstand verbrachte. Oder alternativ ein Nickerchen nahm. Dann verpassten sie folgende Stücke:



We Take It From The Living

Prayer In The Dark

We Came To Take Your Souls

Saturday Satan

In Blood We Trust

Kiss Of The Cobra King

Mr Sinister

Lupus Dei (lh)



Nachdem Party-Schwarzwurzeln, Todesengel und Kraftwölfchen sich nach Kräften gemüht hatten, wurde es ernst. Es zogen zwar keine dunklen Wolken auf, aber was sich dort auf der Bühne zusammen braute, ließ den Tag endlich ein wenig dunkler und kälter werden. Während junges Volk und Black-Metal-erprobte Gesellen imaginäre Freudentränen verdrückten, gingen sich abgeschmackte Rock’n’Roll-Friseure und verweichlichte Kraftlosmetaller erstmal ne Jacke (oder ne Wurst holen. Denn mit dem Kieler Black-Metal-Panzerkreuzer ENDSTILLE erhielten die Wörter Härte, Tempo und Kompromisslosigkeit ein vollkommen neues und verdammt böses Antlitz. Friseur-Innung und Low-Power-Meier mögen es ruhig als Krach bezeichnen – ENDSTILLE räumten mal definitiv alles andere mit einer Salve weg und gewannen die Schlacht ohne großen Widerstand. Reisenanteil daran hat natürlich der charismatisch-leidende und Furch einflößende Fronter Iblis – aber auch die seelenruhig herausgehauen Riffs vom Wachtfels in der Brandung. Mit diesen Schlachten gewannen ENDSTILLE den Krieg an der Schießsport-Anlage:


Dominanz

The One I Hate

I Bless You... God

Endstilles Reich

Frühlingserwachen

Vorwärts!

Among Our Glorious Existence

Biblist Burner

--------------------------

Bastard

Navigator

(memme)



Nachdem es seine knappe Stunde auf die Fresse gab, und anschließend DIE KNEIPENTERRORISTEN für eine überraschende Auflockerung sorgten, waren die Lokalmatadoren DARK AGE für viele so was wie eine Erholung. Allerdings auf jeden Fall eine eine verdammt gute. Die live immer stärker werdenden Pinneberger spielten sich souverän, spielfreudig und sympathisch durch einen erstklassigen Gig. Eike hat Publikum und Stimme im Griff, Neu-Wulmstorf gab viel Enthusiasmus zurück. Die Dunkelheit intensivierte endlich die Lightshow und so kam nach dem Schleswig-Hoslteiner Sieg kurz zuvor ein weiterer für das Nachbarbundesland hinzu. Auch ohne das abschließende aber leider entfallene „Dare To Collapse“ machte sich die „Suicide Crew“ nahezu unsterblich:



Black September

Zero

Dying Art Of Recreation

Neokillers

Silent Republic

Exit Wounds

Last Words

Fix The Focus

Minus Exitus

Outside The Inside

Daily Combat

Seven

Suicide Crew



Nanu, die Thüringer Hardcore-Institution MAROON sehen ja mit mal so schick aus: Einheitlich in schwarz gedresst, dabei hatte ich sie doch mit Kutte und alten Shirts irgendwie so herrlich homogen in Erinnerung. Egal, an ihrem Standing als einer der besten (vielleicht die beste) Metalcore-Bands änderte das wenig. Nordhausens Vorzeigekapelle ballerte in die Fresse wie der beliebte doppelte Korn aus ihrer Heimatstadt – bis es Ärger gab. Und das kam so, sagt Drummer Nick: „Andre hat während des Sets eine Flasche Wasser ins Publikum geworfen. Die Flasche landete unglücklich in der Nähe des Mischpultes, worauf hin der Mischer in der Pause anfing, mit Andre auf der Bühne zu diskutieren - per Mikro!!! Wir wollten die Diskussion auf hinterher verschieben und spielten weiter. Worauf der Mischer uns ausdrehte. Daraufhin haben wir die Bühne verlassen. Nach mehrmaligem Drängen von unserem Manager und durch den Veranstalter des Festivals war der Mischer bereit, uns wieder aufzudrehen. jedoch hat er uns in den nachfolgenden Songs wieder zweimal ausgedreht - ohne Grund. Die ganze Situation war sehr verwirrend. Wir und der Veranstalter waren verdammt sauer. Das Verhalten des Mischers war aus unserer Sicht total unprofessionell. Man hätte das alles anders regeln können. Und hey - es war eine beschi... Wasserflasche und Andre hatte bestimmt nicht die Absicht ihn damit zu treffen. Naja Rock’n’Roll ist das nicht ;).“


Aus Sicht der Veranstalter hört sich das etwas anders an. So wäre nicht nur eine Flasche, sondern mehrere geflogen – und die Angst vor einem Kurzschluss ist nun eben nicht unbegründet. Letztlich aber haben Veranstalter Jörn und Management der Band beide Streitparteien an einem Strang ziehen lassen, um das Konzert wenigstens friedlich zu Ende zu bringen.


Die Straight-Edger aus dem Vorharz erfreuten trotzdem hiermit:

My Funeral Song

Without A Face

(Reach) The Sun

If I Loose, Welcome Annihilation

24 Hour Hate

Fear The Most Them Who Protect

Shadow Of The Vengeance

Annular Eclipse

Endorsed By Hate – abgebrochen

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The Worlds Havoc

Wake Up In Hell


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