Konzert:

Ophis, Soulsgate, Moder - Hamburg, Ballroom

Konzert vom 02.10.2007Drei Bands, drei Stilrichtungen und dennoch viele Gemeinsamkeiten: OPHIS, SOULSGATE und MODER entsagen zu moderner Trends und gehören zur "Alten Schule" - ewig gestrig sind die Bands alle nicht. Der Opener MODER schafft die Versetzung genauso gut wie die Lokalmatadoren SOULSGATE das Abi. OPHIS feiern die bereits bestandene Prüfung zu recht: Dieser Tage kam über Imperium Productions die CD der Doom-Deather heraus - die in einschlägigen Gazetten beinahe überschwängliche Reaktionen auslöste. 100 Zahlende kamen zum Unterricht im Hamburger Ballrom - wenn Schule nur immer solchen Spaß machen würde...



Alte Grundschule, Teil eins: Den Anfang macht der MODER aus Bremen. Die drei Jungs haben sich seit dem letzten Sehen enorm gesteigert. Auch, wenn wegen der Minimalbesetzung manchmal ein paar Lücken durchs Material der Weser-Trinker wabern, so modert es doch recht ordentlich im Hamburger Ballraum. Angeführt vom mächtigen "Kadavergarten" brettert sich das Trio durch ein old-schooliges Gemisch aus viel Death Metal mit einigem Black- und ein bisschen Thrash-Metal. Wenn die Bremer ihre vornehme Zurückhaltung (auch, wenn das zu dritt schwer ist) aufgeben, dann könnte aus der jungen Truppe eine richtig gute werden - sympathisch und cool sind sie jetzt schon. Werft mal ein Ohr in die neue Veröffentlichung "Ewiger Tod".



Alte Schule, Teil zwei. Die Hamburger SOULSGATE death-thrashen in der Tradition Deaths. Und wie MODER haben sich auf die Jungs um Sänger Stefan Berg enorm verbessert, haben mit jede Auftritt enorm an Tightness zugelegt und sind live eine echte Bank. Natürlich scheiden sich am Organ des Seelentors die Geister, aber aggressiv und kompromisslos ist es allemal. Und vor allem passt es gut zur Musik der Hansestädter, die vollkommen unaffektiert auf die Glocke zimmert und dabei all die Aspekte harter Musik verinnerlicht hat: Groove, Anspruch, Technik, Aggressivität, alles da, alles tutti. 14 Songs in gut 45 Minuten sorgten für gute Laune auf der Bühne und davor. Was "Blind" begann, endet in "Rage" - das gibt mindestens ein "gut" im Zeugnis.



Alte Schule, Teil drei - anderes Bildungssystem: Gute Laune machen OPHIS mit ihrer Musik nicht. Nirgends. Sänger Phil und Gitarrist Jan stehen da in all ihrer Depression und Destruktivität - und wischen mit einer kleinen Fingerbewegung und einem fiesen Knurren jegliche Zweifel an der Apokalypse weg. Dahinter sorgt Nils für wohldosierte Paukenschläge des Todes. Lediglich Basser Olli dokumentiert durch gelegentliche Bewegungseruptionen die Ventil-Wirkung dieser lebensverneinenden Musik. OPHIS bieten den Soundtrack zur Beerdigung. Dieser Doom-Death ist nichts für Schöngeister, so ein Auftritt ist nichts zum lockeren Wegkonsumieren. Doch wer sich die Songs wie das geniale "Beneath Sardonic Skies" einmal gehört hat, der will sich bei aller Trauer schon allein wegen dieses Liedes nicht mehr umbringen. Trotz kollektiver Grippe spielte OPHIS einen ihrer besten Auftritte - Grund genug, sich die neue Scheibe "Stream Of Misery" zu besorgen. Selbst, wenn sie das große ImpNaz-Cover nicht mehr spielen, die Banausen...
Info: www.imperium-productions.com



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