Party.San 2007 - Samstag
MELECHESH - Was für eine Band! Die multinationale Truppe mit Nahost-Einflüssen legte einen der technisch saubersten Gigs des gesamten Festivals hin! Zwar schäumten Ashmedi und Co. nicht gerade vor Bewegungsfreude über, aber das war angesichts der Genialität des Songmaterials von Alben wie ?Sphinx? oder dem aktuellen Oberhammer ?Emissaries? auch nicht weiter tragisch. Optische Reize wie Corpsepaint, Nieten und Blut haben MELECHESH ebenso wenig nötig wie pseudo-böses Herumgepose oder eville Ansagen und typische Black Metal-Attitüde. Das alles war auch gar nicht nötig, denn diese Band verließ sich auch hier nur auf ihre musikalischen Künste und erspielte sich trotz ihrer nicht unbedingt leicht zu konsumierenden Kompositionen garantiert den einen oder anderen neuen Fan. Geilomat! (do)
Das nächste Highlight sollte gleich folgen. Dass die Ir(r)en PRIMORDIAL in ihrem Bereich zu den stärksten Bands der Welt gehören, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Der bereits seit 20 Jahren existierende Haufen war wieder eine Augen- und Ohrenweide, die mit nichts vergleichbar war. Endgeile Hymnen wie ?The Gathering Wilderness?, ?The Golden Spiral?, das göttliche ?The Coffin Ships? oder ?Gods To The Godless? wurden von Alan Nemtheanga wie immer regelrecht gelebt. Während sich der Rest der Band eher zurückhaltend gab, konnte man meinen, der agile Frontmann führe mit seinem weißen, blutbeschmierten Corpsepaint eine Ein-Mann-Theatershow auf. Er wirkt nicht wie ein Sänger, sondern mehr wie ein Prophet. Aber Propheten wie ihm und PRIMORDIAL folgt man ausnahmsweise gerne. Ganz, ganz, ganz groß! (do)
Ähnlich wie ihre deutschen Kollegen EQUILIBRIUM waren die Finnen KORPIKLAANI für ausgelassene Partystimmung mittels folkloristisch untermalter Trinkhymnen abgestellt. Und das funktionierte abermals prächtig, sicher auch ein Verdienst der großen Tourerfahrung, die die Band in den letzten paar Jahren, seit der Veröffentlichung ihres starken Albums ?Tales Along This Road?, sammeln konnte. Und so wurden die Trinkhörner ausgiebig zu Hymnen wie ?Journey Man?, ?Beer Beer? oder ?Happy Little Boozer? geschwungen. Sonderlich spektakulär gegenüber den letzten Gigs der Finnen war der Auftritt nicht unbedingt, aber KORPIKLAANI sind mittlerweile auf einem Performance-Hoch angekommen, das ihnen kaum noch schwache Vorstellungen entlockt. Die momentan vielleicht beste ?Wikinger-Sauftruppe? war lustig wie immer. (do)  
 
 
        


