Konzert:

Rock Hard Festival 2007 - Sonntag - Gelsenkirchen

Konzert vom 27.05.2007Bevor die Schweden SABATON die Bühne betraten und den letzten Festivaltag einläuteten, gab es erst einmal Applaus für die Security. Nachdem sie am Vortag bereits unzählige von Crowdsurfern sicher auf den Boden zurück brachten, ließ es sich einer nicht nehmen, dieses Gefühl einmal selbst zu erleben und drehte so seine Runde über den Köpfen der Fans. Respekt! Und genau diesen kann man auch SABATON mal wieder nicht absprechen, denn sie lieferten eine gewohnt gute Show und konnten trotz einsetzenden Regens die anwesenden Fans vor der Bühne halten. Dabei gingen sie auf Nummer sicher und spielten vorrangig ältere Songs wie "Panzer Battalion", "Attero Dominatus" und natürlich die SABATON-Hymne "Primo Victoria". Die Rechnung ging auf, denn die Tracks waren bereits von der ausgiebigen Tour im letzten Jahr bestens bekannt, so dass sie von vielen Fans gleich Zeile für Zeile mitgesungen werden konnten. Ein guter Start in den Tag. (ten)


Kaum hatten die schwedischen Schwarzkittel DARK FUNERAL die Bühne betreten und mit "King Antichrist" losgelegt, schon kam die Sonne raus, sehr geil! Ich muss gestehen, dass solch eine Black Metal-Show am dunklen Abend besser aufgehoben gewesen wäre als am Nachmittag, was scheinbar auch die Band völlig aus der Fassung brachte, die irgendwie (vielleicht auch bierbedingt?) überhaupt kein Timing hatte. Viele Songs klangen sehr seltsam, als singe Emperor Magus Caligula zu langsam oder spiele die Band zu schnell. Jedenfalls konnte zumindest ich Songs wie "The Arrival Of Satans Empire" oder "666 Voices Inside" erst nach einiger Zeit erkennen, wobei gesagt werden muss, dass der Schreiber dieser Zeilen zu dieser Zeit noch annährend nüchtern war. Auch die Publikumsresonanzen waren nicht unbedingt überragend, was vermutlich daran lag, dass auf dem Gelände nicht sehr viele Black Metaller auszumachen waren. Ich persönlich hatte DARK FUNERAL schon stärker erlebt, was aber nichts daran änderte, dass der Haufen eine willkommene Abwechselung darstellte, zumal die Kollegen von NAGLFAR zuvor ausgefallen waren. (do)


"Ich will mal´n Wortspiel machen! Fünf Jahre Rock Hard-Festival, 25 Jahre TANKARD, 25 Jahre kein Erfolg, dafür 125 Kilo geballte Erotik!"... sprach Gerre und schob sein Shirt hoch... die Augenärzte auf Schalke wird´s sicher gefreut haben. Keine Ahnung, wie es die wandelnde Plauze immer wieder schafft, wie der Derwisch über die Bretter zu fegen und dabei stets gute Laune und "good friendly violent fun" zu verbreiten. TANKARD sind Party, TANKARD sind Thrash, und beides beherrschten sie auch auf diesem Festival. Mit einem kühlen Grinsen und einem breiten Bierchen in der Hand konnte man Hymnen wie "Slipping From Reality", "Chemical Invasion", "Die With A Beer In Your Hand" (Hammer!) und natürlich "Freibier" lauschen und mit zig Hundert Gleichgesinnten die nächsten 25 Jahre Plauze feiern. Oder hat schon irgendwer mal ´ne schwache Show der sympathischen Frankfurter gesehen?! Eben! (do)


Paul DiAnno profitiert heute noch von seiner Zeit bei Iron Maiden.
Kracher wie "Wrathchild", "Prowler" oder "Running Free" sind heute wie
damals auf jeder Metalparty gern gehörte Stücke. So sah das auch das
Publikum, als Paul DiAnno mit seinen Mannen die Bühne bestieg. Zu den
Liedern gibt´s nicht viel zu sagen. Fast alles Iron Maiden Klassiker
Von den ersten beiden Alben "Iron Maiden" und "Killers", ein neues, eigenes
Stück wurde gespielt und auch eine Coverversion vom Ramones Klassiker "Blitzkrieg Bop" gab es auf die Ohren. Coverversion, nunja, sind das eigentlich nicht alles Coverversionen, die Paul DiAnno da gesungen hat? Schon irgendwie, man wird das Gefühl nicht los, daß es sich um eine mittelklassige Iron Maiden Coverband handelt. Paul DiAnno hat in den verschiedensten Ländern Bands, mit denen er zusammen auftritt. Eigentlich nichts verwerfliches, geht es doch bei dieser Band eher um den Sänger als um das Beiwerk. Doch eben jener bringt nicht mehr die stimmliche Leistung wie vor mehr als 20 Jahren. Alles in allem ein netter Auftritt, der grundsätzlich vor allem wegen dem Kultstatus der Songs auch Spaß gemacht hat - die Qualität ist bei den echten Eisernen Jungfrauen aber doch noch ein ordentliches Stück besser. (ins)



Ein ganz besonderes Geschenk an die Prog-Fans auf dem Festival war ganz sicher der Auftritt der Musikgenies SPOCK´S BEARD, der wahrscheinlich auch den exotischsten Gig des Festivals darstellte. Dass die Bärte um Neu-Frontmann Nick D´Virgilio (der den vor einiger Zeit ausgestiegenen Neal Morse vertritt - "ersetzt" wäre hier definitiv der falsche Begriff) nicht gerade Heerscharen von Headbangern anlocken, war im Vorfeld klar, dennoch versammelte sich eine für diese Art von Musik stattliche Traube vor der Bühne, der mehr staunend und lauschend, denn wild moshend und bangend das Spektakel verfolgte. Dabei werde aber nicht nur ich festgestellt haben, dass man der Setlist nur schwer folgen konnte, da die Jungs um ihren supersympathischen und aktiven Sänger in regelrechten Tonorgien aufgingen und die Songs hier auch gar nicht das Wesentliche waren, sondern hauptsächlich der "Aha-Effekt", diese geniale Band einfach nur spielen zu sehen. Und wenn man dann trotzdem noch eingängige Sonnenschein-Gassenhauer der Marke "In The Mouth Of Madness" oder das LED ZEPPELIN-Cover "Whole Lotta Love" auffährt, ist die Messe perfekt! Sicher nix für Jedermann, aber ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Schade nur, dass sich Keyboard-Obermeister Ryo Okumoto mit seinem festen Riesenkasten nicht wie früher mitten im Publikum auf dem Boden wälzen konnte? (do)



Im Nachhinein könnte man sagen, dass AXEL RUDI PELL die Headliner des letzten Abends waren, schafften sie es doch, selbst Anhänger der härteren Musik von Ihrer Show zu überzeugen und allseits eine gute und fast schon wehmütige Stimmung über das nahende Ende des Festivals zu erzeugen. Bei der Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten für die Setlist dürfte es den Herren wieder schwer gefallen sein, doch heraus kam eine erneut schöne Mischung aus Highlights und Gassenhauern a la "Strong As A Rock", "The Masquerade Ball", "Casbah" oder auch das aktuelle "Mystica". Ob es angebracht ist, längere Soli während eines Festivalauftrittes zu spielen oder nicht, darüber mag man geteilter Meinung sein. Ein wenig wird es jedoch von AXEL RUDI PELL schon erwartet und so durften der Namensgeber selbst und auch Mike Terrana (Drums) und Ferdy Doernberg (Keys) ihren Spieltrieb fröhnen. Über die Professionalität und hervorragende Qualität muss man an dieser Stelle wohl kein Wort mehr verlieren. Und auch Johnny Gioeli konnte mal wieder an den Vocals mehr als nur überzeugen. Bestens bei Stimme brachte er mit "Rock The Nation" das Amphitheater im wahrsten Sinne zum rocken. "Fool, Fool" und "Call Her Princess" bildeten schließlich den krönenden Abschluss der Show. (ten)


Im Vorfeld gab es doch einige Gespräche, in denen von "alten Herren" die Rede war, aber ebenso auch von Kultband. Nun ja, irgendwie hatten beide Parteien Recht, denn die Band um das letzte "Originalmitglied" John Sykes (der aber auch nur auf dem finalen Album "Thunder And Lightning" zu hören ist) vermittelte nach einer viel zu langen Umbaupause zwar das Gefühl, dass dort eine echte alte Hardrockband der Gründerzeit am Werke war, doch wirkte der Auftritt recht steif und "konservativ", was nicht unbedingt wundert, aber gerade vielen jüngeren Fans zu langweilig war. Dabei stieg die Band sehr geil mit "Jailbreak" (das zuletzt durch SIX FEET UNDER noch mal zu Ruhm gelangte) ein und zockte viele Klassiker der Marke "Cold Sweat", "Bad Reputation", "Suicide" oder "The Boys Are Back In Town", doch litt der Gig vor Allem unter der viel zu kurzen Spielzeit, in der gerne noch Platz für "Whiskey In The Jar" gewesen wäre. Ganz nett war es, aber von einer Legende wie THIN LIZZY (oder dem, was davon übrig ist?) erwarte ich einen echten, würdigen Headliner-Gig und nicht nur eine "ganz nette" Stunde Classic Rock. Da wäre mehr drin gewesen! (do)




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