Blitzkid, Crisis Never Ends, Final Prayer, Beate Ouzo - Hamburg, Hafenklang

Nach langer Wartezeit ging es mit den Rostockern BEATE OUZO los. Die ließen sch von dem noch recht leeren Saal (es waren vielleicht zwanzig Leute drin, der Rest tummelte sich in der Kneipe oder draußen) nicht abschrecken und legten motiviert los. Zu hören gab es ziemlich eingängigen Punkrock mit leichter MOTÖRHEAD- und Stoner-Schlagseite. Die Songs waren flott und gingen gut ins Ohr, trotzdem gab es kaum Bewegung im Publikum. Das Trio ließ sich davon nicht beirren und spielte seinen Stiefel runter, der mir mit der Zeit aber zu eintönig wurde, so dass ich mich auf ein Astra in die Kneipe verkrümelte. BEATE OUZO spielten fast 50 Minuten und konnten zum Ende hin wohl mehr Sympathien einheimsen, wie der von Song zu Song lautere Beifall bewies.
Bei FINAL PRAYER war der Laden dann pickepacke voll. Die Berliner hatten mit dem Publikum leichtes Spiel, vom ersten Ton an gab es ordentlich Action vor der Bühne. Zeitweise artete es ein wenig aus und es wurden einige Unbeteiligte von dem wilden Kung Fu-Hampler getroffen, aber im Großen und Ganzen lief es fair ab. FINAL PRAYER gaben auf der Bühne ordentlich Vollgas und hatten erkennbar viel Spass an der ganzen Show. Die Erklärungsversuche des Bassers zu den Texten ging zwar jedesmal unter, aber was solls? Eine gute HC-Show muss Energie pur sein - das haben FINAL PRAYER offensichtlich begriffen und legten eine Show wie aus dem Lehrbuch hin. Zu ihrem old schooligen brutalen HC kann man auch gar nicht anders, als sich zu bewegen und durch die vielen Moshparts drückte die Musik ordentlich. Zum Schluss gab es noch eine Zugabe, bei der die Fans zwischen Old School und New School-Song wählen konnten und sich lautstark für ersteres entschieden.
CRISIS NEVER ENDS, die sympathischen Stuttgarter (die ihren Merch-Verkäufer per Zufall an einer Autobahnrastätte getroffen haben, wie in einer Pause erzählt wurde) hatten mit ihrem metallischeren Sound etwas weniger Glück beim HC-Publikum als FINAL PRAYER. Dafür bangten die anwesenden Metaller ordentlich, quasi als kleiner Ausgleich. Der Schwabenhaufen zockte sich durch seine komplette Discography und geizte nicht mit Songs der neuen Scheibe. Feinste Schwedentod-Riffs treffen auf HC-Songstrukturen und –Shouting und ergaben eine explosive Mischung, die mir sehr gut gefallen hat und von der aktiven Band ansprechend präsentiert wurde. Wie schon bei FINAL PRAYER merkte man auch bei CRISIS NEVER ENDS, dass sie verdammt viel Spass auf der Tour und besonders auf der Bühne haben. Die besten Publikumsreaktionen hatte der alte SUICIDAL TENDENCIES-Hit "War Inside My Head", den CRISIS NEVER ENDS stilecht mit häßlichen Cappies spielten. Nach ein paar eigenen Songs und "Breaking The Law"-Cover war dann nach einer knappen Dreiviertelstunde Schluss.
Als dann damit begonnen wurde, das komplette (!) Schlagzeug abzubauen und abzusehen war, dass sich der Beginn von BLITZKID noch lange verzögern würde, haben wir die Segel gestrichen und sind abgedampft. Sorry Jungs, aber das dauerte mir echt zu lange!