Lord Belial, Born Of Sin, Azamoth - Hamburg, Headbanger´s Ballroom

Das bekamen die Israelis AZAMOTH (die allerdings aus Russland bezehunsgweise der Ukraine stammen) als Opener gnadenlos zu spüren. Obwohl sich die Jungspunde alle Mühe gab und ordentlich poste, konnten sie nur eine Handvoll Fans vor die Bühne locken und zum mehr oder weniger ausgiebigen Matteschütteln animieren. Von den Line-Up-Problemen merkte man indes nichts (kurz vor der Tour wurde die halbe Besetzung ausgetauscht), die Band knüppelte sich engagiert und sicher durch ihren halbstündigen Set. Einzig die fehlende Abwechslung ließ nach einiger Zeit ein leichtes Gähnen bei einigen Anwesenden aufkommen, aber das Problem ist bei old schooligem Black Metal ja nicht neu. Auch wenn manchmal noch etwas Unsicherheit zu spüren war und die Ansagen ausbaufähig waren, haben AZAMOTH ihren Job als Opener gut gemacht und konnten zu Recht den weiteren Abend über mit einem dicken Grinsen im Gesicht durch den Laden stromern.
Setlist:
Eternity
Bloody Dawn (The Eternal Horde)
Nocturnal Creatures
Ancient Signs OF War
Slaughter The Divine
Destroy Religions
From The Land Of Ice
Der krasse Kontrast zu AZAMOTH waren dann BORN OF SIN: ungeschminkte Schweden, die schon nen Tag älter sind und sich mit stoischer Ruhe dem Soundcheck widmeten. Niemand konnte die Band einordnen oder wußte, was für Mucke sie spielen - der Soundcheck ließ keine wirklichen Rückschlüsse zu, also hieß es warten. Als der Schwedenhaufen dann loslegte, waren alle Klarheiten beseitigt: chaotisch-schneller Death/ Thrash, der immer nach dem gleichen Strickmuster ablief und auf einem groovenden Beginng (mit klassischen Metal-Riffs) eine Knüppel-Orgie erster Kajüte folgen ließ. Das war nur so vorhersehbar wie langweilig, jedenfalls nach drei Songs. Dazu kam die quasi nicht vorhandene Kommunikation des Sängers mit dem Publikum. So war es nicht verwunderlich, dass keine Stimmung aufkommen wollte, auch wenn sich die anderen BORN OF SIN-Mitglieder in Sachen Show ordentlich anstrengten. Ob der Set wegen des mangelnden Zuschauerzuspuchs so kurz wurde oder die Schweden einfach nicht mehr Songs haben, war nicht klar, klar war nur, dass der Set ziemlich aprubt endete. Naja, gibt Schlimmeres.
Setlist:
In Sickness
Deceiver
Our Infamous God
Shapeshifter
Hell Will Walk The Earth
Bloodline (Slayer-Cover)
Walk With The Lord
She Must Be Gods Whore
Das Backelin-Familieunternehmen LORD BELIAL ließ sich von den wenigen Zuschauern nicht die Laune vermiesen und präsentierte sich vor ihrem Auftritt entspannt und locker im Headbanger’s. Nachdem die letzten BORN OF SIN-Töne verklungen waren, dauerte es nicht lange, bis die schwedische Black Metal-Horde mit dem (kurzen) Soundcheck begann und ihren Set starteten. Und es wurde doch noch voll vor der kleinen Bühne, endlich. Die Schweden sind mittlerweile alte Hasen und rissen eine entsprechend routinierte Show runter, bei Stageacting, Songauswahl und Kommunikation stimmten. Beim PSOA letztes Jahr war das Quartett aus irgendeinem Grund neben der Spur und konnte überhaupt keine Atmosphäre aufbauen, aber an diesem Abend gelang ihnen das ohne Probleme. Egal ob alte Songs (sogar das Debüt "Kiss The Goat" wurde bedacht) oder Stücke von "Nocturnal Beast", das Publikum kannte sie und LORD BELIAL spielten sie mit Hingabe, so dass der Ausfall des Co-Headliners immer leichter zu verschmwerzen war. Sahen auch die meisten Anwesenden, inklusive der AZAMOTH-Bande, so und bangten auf Teufel komm’ raus. Und wie es bei gelungenen Gigs nunmal so ist, waren LORD BELIAL viel zu schnell fertig und verabschiedeten sich dazu noch ohne Zugabe. Wären DARK FORTRESS mit dabei gewesen, wäre es ein denkwürdiger Schwarzmetall-Abend geworden, so war durchwachsen, wobei LORD BELIAL einiges gerettet haben. Das nächste Mal haben die Backelins hoffentlich mehr Glück und kommen auf eine Tour, die ihrer würdig ist!
Setlst:
Invocation Of The 68th Demmon
Succubi Infernal
Lord Of Evil Spirits
Mysterious Kingdom
Satan Divine
Scythe Of Death
Belial - Northern Prince Of Evil
Lamia
Nocturnus
Legio Inferi
Mark Of The Beast
Indoctrination Of Human Sorrow
Death March