Wacken Open Air 2005 - Samstag

Hell, früh, äh, yeah: Kein Problem für Samoth und seine Extrem-Elite ZYKLON. Fett, Fetter, ZYKLON. Gnadenlos gibt es norwegischen Supreme-Death, unglaublich mit welch spielerischer Sicherheit die Jungens ihre extra-harten Klamotten in die Gehörgänge der recht zahlreich anwesenden Rezipienten drücken. Und welch Songs: Das kultige "Worm World", das fette "Subtle Manipulation", das lange "Transcendental War - Battle Between Gods", das legendäre "Psyklon Aeon", das vielumjubelte "2000 Years", das slayer-beeinflusste "The Prophetic Method" oder das grenzenlos geile "Hammer Revelation" - alles mega. Und sogar in Sachen Stageacting haben sich die Norweger ein wenig gesteigert, wenn man das steife Rumgestehe der Tour vor Augen hat. Gut, sie werden wohl nie echte Entertainer - aber hier gilt: "Let’s do the music talking". (memme)
Manch’ Jungvolk war verwundert, warum SUFFOCATION das erste Mal beim WOA spielten, wenn sie doch so eine Legende sind. Nicht, dass ich sonderlich alt bin (obwohl ich mich an manchen Morgenden so fühle, aber das ist eine andere Geschichte…), aber mir war die Erköärung irgendwie einleuchtend: die haben sich einfach aufgelöst, bevor das WOA groß genug für die (damalige) Speerspitze des Death Metal war. Jetzt sind sie wieder zurück und auch wenn mich das Comebackalbum nicht vom Hocker gerissen hat, war ich neugierig, wie SUFFOCATION auf einem großen Festival ankommen würden. Überaus freundlich und redselig pries Sänger Scott Mullen die Fans, immer und immer wieder. Der echte Ami nutzt dabei natürlich ausgiebig das F-Wort, ist ja klar. SUFFOCATION hatten eine Menge alter Kamellen im Gepäck, die aber beileibe nicht angestaubt wirkten und anno 2005 genauso brutal durch die PA kommen wie zehn Jahre zuvor. Der Set wurde zu einer Lehrstunden in Sachen Brutal Death, den SUFFOCATION immerhin miterfunden haben und für den sie in ihren Anfangszeiten ordentlich Spott bekamen. Mittlerweile hat diese Richtung jede Menge Anhänger und so ging bei SUFFOCATION ordentlich der Punk ab. Scott Mullen bedankte sich wieder und wieder, um dann im nächsten Moment den nächsten Knaller zu growlen. SUFFOCATION haben eine ganz große Show abgeliefert und den Jungspunden gezeigt, dass mit ihnen weiterhin zu rechnen ist! (lh)
Tag der Legenden beim WOA, mit DISSECTION stand die nächst an. 1997 spielten die Schweden das letzte Mal beim Wacken und waren verdammt geil (konnten ja auch das frische "Storm Of The Light’s Bane" zocken). Danach entschied sich Jon bekanntlich dafür, einen Fremden umzubringen und wanderte hinter schwedische Gardinen, wo er nicht nur seine Haare radikal kürzte, sondern auch einige radikal komische Gedanken äußerte, man erinnere sich nur an Legacy-Interviews. Mit neuer Mannschaft kam dann letztes Jahr die Comeback-Tour - und jetzt eben die Rückehr nach Wacken. Ein riesiger Mob versammelte sich vor der Bühne und lauschte den Klassikern wie den neuen Songs, wobei letztere mir gar nicht gefallen. DISSECTION waren musikalisch annehmbar (sind ja auch DAWN-Mitglieder dabei, das bürgt für Qualität), aber bei mir sprang der Funke nicht über. Zu statisch wirkten die Glatzköppe auf Bühne, auch wenn vor der Bühne ordentlich gerockt wurde. Jon bedankte sich auch mehrmals artig und feuerte zum Ende hin seine zerstörte Gitarre als Präsent in die Menge. Hoffentlich hatte der "glückliche" Empfänger schnelle Reaktionen… Im Vergleich zu den anderen Legenden, die dieses WOA beehrten, waren DISSECTION für mcih klar die Verlierer. Zu langweilig wirkten selbst Hammer wie "Where Dead Angels Lie", von den neuen Songversuchen ganz zu schweigen. Nicht alle Comebacks sind vom Karma begünstigt… (lh)
KREATOR zeigten mal wieder allen, was METAL ist. Ein einfaches und dezentes Bühnenambiente - dazu fette Rauchschwaden in roter Farbe und ein astreiner Sound machen diesen Gig zu einem der besten des Festivals. Aber Mille und Co. können nichts falsch machen. Ob neuere Stücke wie "All Of The Same Blood" und "Violent Revolution", ob Stücke der etwas älteren Generation wie "Phobia" oder die brachialen Klassiker wie "Extrem Aggression" und "Pleasure To Kill" - der Moshpit war groß - die Fans drehten durch und vorbei war es dann viel zu schnell. Auch wenn Mille mit seinen Ansagen versucht böse zu wirken - die Band ist und bleibt sympathisch! Bums aus! (xhb)
Letzter Gig der Finnen SENTENCED in Deutschland überhaupt! Ich: früh hin zur Bühne, weil ja viel los sein könnte. Aber vor der Bühne: nix los! Die Kollegen Kai, Carmen und Andy sind bei den verhältnismäßig wenigen Leuten auch schnell ausgemacht. Alle gespannt, was als Abschied dieser großen Band kommen sollte. Bei "Nepenthe" hatte Ville Laihiala schon eine "Veltins" - Dose in der Hand und meinte nach dem Stück: "It´s all bullshit now, don´t expect any music tonight!". Kai stieß mich an und meinte nur: "Guck dir mal die Augen von dem Drummer an!" und ich stellte fest, dass es auf die Augen jedes Bandmitgliedes zutraf. Ganz voll, ganz toll! Und so kamen auch die Stücke herüber. Zwar blieb alles im Rahmen und die Band war es sicher gewöhnt, mit brennenden Kerzen auf die Bretter zu gehen, aber ein wenig mehr Respekt gegenüber den Fans beim letzten Geleit wäre nicht unangebracht gewesen. Der Text von "Noose" wurde komplett dahingewirtschaftet und auch "Bleed", "No More Beating As One", "Ever-Frost", "May Today Become The Day" oder "Vengeance Is Mine" wurden in nicht allzu grandiosen Versionen gezockt. SENTENCED waren für mich nie die ultimative Liveband, aber was sie an diesem denkwürdigen Abend boten, war nicht der Abschied, den sich der große Fan gewünscht hätte. Nach "End Of The Road" verschwand die Band, inklusive Bierdose, wortlos von der Bühne. Eine Zugabe? Fehlanzeige! Sonderlich toll war diese letzte Vorstellung nicht… (do)
Als erster Special Surprise Act des Festivals enterten STRATOVARIUS an diesem Abend die Bühne. Nach den langen Querelen um die Bandbesetzung und dem vielen hin und her war es ein schönes Bild, die Finnen mit dem alten und neuen Sänger Timo Kotipelto und dem neuem Bassisten Lauri Porra wieder auf der Bühne zu sehen. Zum Einstieg des leider nur 3 Songs andauernden Sets gab es die altbekannten Hits "Hunting High And Low" und "Black Diamond", bevor mit "Maniac Dance" zumindest einer der lang erwarteten neuen Songs vorgestellt wurden. Und dieser ließ sich durchaus gut hören. Typischer STRATOVARIUS Sound, teils verspielt, teils schnell und härter als gewohnt. Das lässt auf die Scheibe hoffen. Freuen wir uns der Dinge die da bald kommen. Mit der Show dürften die Männer aus dem hohen Norden auch endlich musikalisch mal wieder für Schlagzeilen sorgen und das sogar positiv. (ten)
TRUE METAL STAGE
Schon die Ansage machte klar wohin der Wacken-Hase gleich rennen würde : "Please welcome the fuckin fastest band in the world - Dragonforce!". Und was dann kam war nicht weniger als als ein Feuerwerk an Spielfreude. Bei zunächst strahlender Sonne spielten sich die fünf Londoner mit ihrem kraftvollen Losgeh-Rock nahezu selbst in Ekstase. Ganz offensichtlich hat das Multi-kulturelles Line-Up (Hong Kong, Großbritannien, Südafrika, Ukraine) sich zu einem der schärfsten Metal Coctails der Gegenwart vermischt. Man musste sich immer wieder zwicken ob der unglaublichen Soli der beiden Gitarristen Herman Li und Sam Totman, die von inzwischen Tausenden begeistert gefeiert wurden. Gegen die Power dieser beiden, klingt Eddi Van Halens "Eruption-Solo" wie von Gichthänden gespielt... Aber auch Sänger Z.P. Theart erwischte einen super Tag und animierte das Publikum immer wieder gekonnt zum Mitsingen, während Vadim Pruzhanov wie ein Flummi hinter seinem Keyboard herumsprang. Dabei bot das Set eine gelungene Mischung der beiden Alben "Valley Of The Damned" und "Sonic Firestorm", unter anderem mit Krachern wie "Fury Of The Storm" und "Soldiers Of The Wasteland". Aber auch einen Ausflug in die Geschichte, denn mit "Revelations" wurde ein Track angestimmt, der noch unter dem alten Bandnamen "Dragonheart" eingespielt wurde. Insgesamt war DRAGONFORCE für mich der ultimative Auftritt des Festivals und dass es zwischenzeitlich wieder geregnet hatte, hat keiner wirklich bemerkt... (SaXX)
Geht doch - OVERKILL und es wurde wieder gerockt. Bobby Blizz und Co. donnerten in altgewohnter Manier los, schmetterten einen Hit nach dem anderen in die Menge und schon alleine das reichte aus, um allen Anwesenden ein fröhliches Lächeln zu bescheren. "Necroshine", "Rotten To The Core" und natürlich ganz zu Beginn das Motörheadcover "Overkill" waren schon echt cool. Und wenn 20.000 Recken ihre beiden Mittelfinger gen den Wackenener Himmel richten und gröhlen "We Don´t Care What You Say", dann kann auch wirklich nichts schief gelaufen sein. Denkwürdig vor allem auch, das endlich wieder "In Union We Stand" raus gehauen wurde - ich glaube die Amies mögen die Wackianer….doll ! (xhb)
Das kurze Gewitter im Intro von AXEL RUDI PELL hegte irgendwie ungute Gefühle beim gleichzeitigen Anblick der dunklen Wolken, die sich schon wieder von hinten näherten. Doch diese bösen Gedanken verflogen alsgleich die ersten Töne vom Opener "Tear Down The Walls" ertönten und AXEL RUDI PELL und seine Kollegen voll motiviert und sichtbar spielfreudig los legten, bevor es mit "Nasty Reputation" gleich zu einem der älteren Songs überging. Der Sound war leider mal wieder nur in der Mitte wirklich gut, am Rande wirkte insbesondere die Gitarre sehr schwammig und zunächst auch leise. Doch spätestens beim Hit "Strong As A Rock" vom "Kings and Queens" Album hatten Johnny Gioeli und seine Kollegen die Fans fest im Griff. Es ist wohl müßig erneut zu erwähnen, dass das Drumsolo von Mike Terrana, zwar leider etwas kurz, gewohntermaßen in der Topkategorie einzuordnen ist. Es folgte diesem der Klassiker "Fool Fool" und der Rainbow Hit "Temple Of The King" mit Solo des Masters himself Axel Rudi Pell. Da konnte auch das nun doch kurze Schauer die gute Laune nicht mehr nehmen. "Call Her Princess" leitete zwar leider schon das Ende der Show ein, gehört jedoch sicher zu einem der Höhepunkte, insbesondere auch in der Kategorie Showeinlage. So hielt es Keyboarder Ferdy Doernberg erneut nicht auf seinem Podest. Kurzerhand wurde ein Keyboard unter den Arm genommen und zum "musikalischen Duell" mit Axel Rudi Pell benutzt. Eine klasse und spielfreudige Show! (ten)
Eisberge waren bestimmt das Letzte, was man nach diesem kalten und nassen Wochenende auf der Bühne sehen wollte, doch die Schweden hatten ihre aktuelle Bühnendeko zum "Chapter V" Album dabei und heizten mit "Secrets" vom selbigen Silberling als Opener und "Riders Of The Storm" immerhin ein wenig ein. Doch die Stimmung stieg erst bei "Renegade" und dem HAMMERFALL Slogan "Let The Hammer Fall" so richtig auf Hitzetemperaturen an. Beim letzteren war die Stimme von Joacim Cans während des Singalongs leider mit arg viel Hall versehen, doch das konnten die Fans locker übertönen. Und die Stimmbänder einmal gut eingesungen, konnte es somit z.B. auch bei "Hammerfall" und "Fury Of The Wild" gleichermaßen weiter gehen bis zum Ende der Show. Doch halt, da fehlte doch irgendwie etwas. Das konnte nicht das Ende sein. Die Erlösung kam mit der Zugabe in Form von "Templars Of Steel" und dem überdimensional großen Hammer, welcher über der Bühne herab gelassen wurde, bevor mit "Hearts On Fire" das wirkliche Ende leider schon eingeleitet wurde. (ten)
Ich wusste: ACCEPT würden es schwer haben. Bei den Besuchern des Rock-Hard-Festivals, weil diese unglaubliche Nähe dort nicht auf den Mega-Event Wacken zu übertragen war. Und, weil viele junge Leute auf das pfeifen, was die Solinger mal gemacht haben. Doch: Sie schafften an diesem Abend alles (und das meint ALLES), auch mit ziemlich leisem Sound. "Starlight" eröffnete vor auffällig wenig Zuschauern einen amtlichen Auftritt, der unter anderem Folgendes beinhaltete: "Metal Heart",,Breaker", "Love Child", "I’m A Rebel", "Princess Of The Dawn", Klassik-Medley und "Balls to the Walls" - ein Greatest-Hits-Programm wie’s sein soll. Endlich mal eine Band, die nicht mit neuen Songs nervt. Und vorne ein Panzer-Pitbull, der knappe Ansagen bringt und nicht ständig davon faselt, wie exklusiv und allerletzt dieser Auftritt denn nun sei. ACCEPT? Nicht so legendär wie in Gelsenkirchen, aber unglaublich töfte. (memme)
Das Festivals der Special Guests war Wacken auf jeden Fall jetzt schon mal. Aber wer sind die "Sputniks"? Auf der Anzeigetafel erscheint eine Videobotschaft aus alten DDR Zeiten - als eine junge (wohl die ostdeutschen Beatles) ein Land in der Meinung teilten. Man zeigte TV Aufnahmen, Interviews mit den Musikern - von wem..? Genau - den SPUTNIKS. Ja und weil WACKEN das Dorf der unbegrenzten Möglichkeiten ist, waren sie da - vierzig Jahre später. Brauchten allerdings erst mal zehn Minuten länger als geplant um alles startklar zu machen und dann wurde in alter poppiger 60er und 70er Art Rock n Roll gespielt - Dabei waren interessante Coverversionen von "Ace Of Spades", "Synphony Of Destruction" und "I Was Made For Loving You" - alles ohne Gesang - nur drei Klampfen, Bass und Schlagzeug. So richtig konnte sich keiner für die Art der Darbietung öffnen, und so waren die SPUTNIKS dann doch eher fehl am Platze.
Und noch mal eins draufgesetzt wurde dann als die WACKEN FIREFIGHTES auf der Bühne Platz nahmen um zusammen mit ONKEL TOM die letzten Banger die allerletzte Portion Metall in den Arsch zu blasen. Ufftatata meets Sauf Metal. Besser geht’s nicht. Das kam richtig an auch wenn die Beine nicht mehr so ganz wollten. ABER - "Es gibt kein Bier auf Hawaii" geht immer. So war es dann auch. Tschüss Wacken - bis nächstes Jahr! (xhb)
PARTY / WET STAGE
Den nicht gerade dankbaren Job des Openers am Samstag morgen, ähm, Mittag um 12.00 Uhr hatten neben Zyklon auch MOB RULES auf der Party Stage. Zum Erstaunen wohl aller Seiten füllte sich der Vorplatz im Laufe der Zeit doch ansehnlich und alle waren trotz einer kalten und nassen Nacht (oder deswegen?) richtig gut drauf, die Sonne schien endlich und da Stand einer tollen Show doch nichts mehr im Wege. Dies sagten sich wohl auch MOB RULES und lieferten die bis dahin von mir gesehene beste Show! Sowohl die Vocals von Klaus Dirks als auch das Stageacting ließen nicht viel zu wünschen übrig. So kamen Songs wie "Black Rain" vom aktuellen "Among The Gods" Album ebenso gut an wie "Lord Of Madness" und der Titeltrack "Temple Of The Two Suns" des zweiten Silberlings. Burner der Show war jedoch "(In The Land Of) Wind And Rain" mit einem tatkräftigen Fanchorus und überraschend gut unterstützten Singalongs. Nach nur 7 Songs war leider schon Ende, es hätte gerne noch mehr sein können. (ten)
Wenn vor einem Gig die Leute (in diesem Fall waren es Kai und Carmen) sagen: "Oh nee, das ist uns viel zu lahmarschig!", dann kann das nur eins bedeuten: Doom ist angesagt! Zugegeben, eine traditionelle Ur - Doom - Kapelle wie COUNT RAVEN ist sicher nicht nach Jedermanns Geschmack, dennoch tummelte sich ein guter Haufen Fans vor der Party Stage, als die drei Schweden ihren Set begannen. Rein optisch gaben sich die drei nicht mehr ganz jungen Herren eher unspektakulär, lediglich Drummer Christer Pettersson konnte mit seinem "Easy Rider" / Althippie - Look noch manchem Zuschauer ein Schmunzeln abringen. Musikalisch war der Gig für alle traditionellen Doomer ein echter Festschmaus, denn viel langsamer und epischer geht es wahrlich nicht mehr. Zwar war Dauermoshen und wildes Über - die - Bühne - Sausen kein Bestandteil der Show, aber allein schon Dan Fondelius´ mitreißender, intensiver Gesang machte das fehlende Stageacting doppelt wett. Zwar hat die Band bisher nur vier Alben in der Hinterhand, auf die sie zurückgreifen kann, aber wenn Stücke wie "Masters Of All Evil", "The Divided World" oder das göttliche "Leaving The Warzone" dabei sind, kann man absolut nichts falsch machen. Ach ja, ein neues Stück vom demnächst erscheinenden neuen Album wurde auch präsentiert; "Scream" lautet der Titel, soweit ich noch weiß. Ein wirklich gelungener Gig, wenn auch nur für echte Doom - Fans interessant. (do)
Nachdem man schon 2003 hier gespielt hatte und mit ILLDISPOSED und SUIDAKRA zuvor auf der W:O:A-Roadshow unterwegs war, kam nun noch der krönende Abschluss auf der Party Stage. Der Termin um 16.25 war für HOLY MOSES diesmal um einiges besser als noch vor 2 Jahren, wo man schon um 11.00 auf die Bretterln musste, und dementsprechend grösser war auch der Andrang vor der Bühne. Vor einem süssen Backdrop, das eher die Grundfläche einer Serviette aufwies, ging dann gleich auch mächtig ab. Frontschreierin Sabina Claasen (Ja, da singt wirklich ne Frau!!!) zeigte ihren männlichen Kollegen mal wieder, wie ne echte Klospülung klingen muss!
Der Set war eine gute Mischung aus alten und neuen Songs, wobei erwartungsgemäss die alten Gassenhauer wie "Finished With The Dogs" und "Too Drunk To Fuck" am besten ankamen. Doch auch die neueren Sachen, wie z.B. "Symbol Of Spirit" wurden von der tobenden Menge durchaus positiv aufgenommen. Holy Moses standen in ihrer gesamten, mittlerweile auch schon wieder 25(!!!)-jährigen Geschichte noch nie für anspruchsvolles Gefrickel, und wollten das auch nie! Hier wird einfach hart und roh geholzt was das Zeug hält! Und nichts anderes erwartet man auch von den Jungs und dem Mädel (ok, der Frau). Nach einer Stunde ging ein gelungener Old-School-Death-Metal Auftritt einer Institution zu Ende, die sich noch lange nicht zur Ruhe setzen wird, und das ist auch gut so! (lar)
Unglaublich, welchen Stellenwert sich die schicksalsgebeutelten FINNTROLL inzwischen erarbeitet haben. Die Party-Stage erweist sich als viel zu klein, als die trollischen Saufziegen auf die Bühne tanzen. Allerdings bringt einem der Gig nicht viel Neues, man ist gutgelaunt, ob wir nen "Troll hamm", "es "Mitnattens" schlägt oder die "Jagdzeit" anbricht. Is halöt Humppa, ist halt gut und nett und macht gute Laune. Ich glaube, hier braucht es mal neues Songmaterial. Dennoch: FINNTROLL scheinen weiter im Kommen. (memme)
Wer wie wo wat - "EMKAY" - VS Guest in Wacken. Wer oder was ist das? Martin Kesici Der Typ von Star Search " "Na super - genau das denkten sich wohl ca. 97,3 % der anwesenden Banger. Leute - ich habe mich in diesem Moment für euer Benehmen geschämt! Martin kommt mit seiner Band auf die Bühne und rockt richtig fett los - tiefer gestimmte Gitarren mit Bratpfannen Riffs und dazu Martin mächtig und aggressiv wie man ihn so extrem nicht kannte. Und was macht Wacken? Mittelfinger hoch, Sachen auf die Bühne werfen und rumpöbeln. Leute das war mehr als daneben. Kein Musiker auf der Welt hat es verdient DAS zu erleben. Hättet ihr mal die Ohren aufgemacht - vielleicht wars noch nicht ganz Metal - aber das aktuelle Album ist auf dem besten Wege dazu mit extrem harten Rock Songs in eine ganz andere Richtung abzudriften. Und was wirft man Herrn Kesici vor? Er war bei Star Search - der Arsch. Verspüren wir hier etwas neid? Wer würde so eine Chance nicht nutzen? Jeder - macht euch doch nichts vor! Und Martin war immer er selbst - hat immer dazu gestanden wo er her kommt - vom METAL - und nirgendwo anders. Wie matt muss man sein um sich 20 Minuten vor die Bühne zu stellen und fünf Musiker nieder zu machen? Denkt nach und wacht auf - wir sind Metaller - und keine Arschlöcher! (Außer vielleicht der Typ mit Urkutte - Aufnäher von Kreator, Sodom etc. drauf , 20 Minuten nur rumstressen und dann mal langsam zu Kreator gehen - die schon seid 20 Minuten auf der Black Stage spielen. Großes Kino!) Schade! (xhb)
Dass Brasilien nicht nur im Fußballgötter hervorzubringen vermag, sollte der Gig von TUATHA DE DANANN auf der Wet Stage beweisen. Und dass diese Band, die sich nach den mythischen Eroberern Irlands benennt, ihr Metal Battle gewinnen würde war den Anwesenden bereits am Samstag nachmittag klar. Mit ihrer druckvollen Mischung aus Power Metal und Folk brachten sie das Partyzelt ruck zuck zum Kochen. Dabei sind die Südamerikaner nur schwer in eine musikalische Schublade zu packen, denn von Song zu Song wechselten Speed-, Death und Folk-Einflüsse nach Belieben. So kamen auch gelegentliche Akkustik-Einlagen mit Flöte perfekt auf den Punkt und bereicherten die Auftritt. Fazit: Hier entsteht im Land des amtierenden Weltmeisters ein neues »Metal-Genre«, das durch Eigenwilligkeit und stilistische Vielfalt überzeugt. Von TUATHA DE DANANN werden wir sicher noch jede Menge auf die Ohren bekommen... (SaXX)
»Come to Croatia - we´ve got cheap beer and good girls!«. Nein, das war keine Informationsveranstaltung des Fremdenverkehrsamtes. Aber mit patriotischem Stolz gingen Sänger Gordan Penva und seine Mannen am Samstag nachmittag durchaus zu Werke. Die erste kroatische Band in Wacken ließ es auf der Party Stage gut krachen. Auch wenn sich der Publikumsandrang zunächst in Grenzen hielt, überzeugten HARD TIME doch sofort durch ihre unprätenziöse, schnörkellose Performance. Mit ihrer originellen Mischung aus kernigem Biker-Rock und bluesigem Südstaaten-Flair trafen sie die anwesenden Fans mitten ins Herz. Auch wenn das Deutsch noch etwas zu wünschen übrig lässt »Dankeschön - schlafen Sie deutsch?« würde man sich freuen, von diesen Rebellen mehr zu hören. Und wem das Tempo des Quartetts zu flau erscheint, möge es mit dem Titel des Erstlings halten »Kiss my ass and go to Hell!«. Insofern harren wir gespannt des neuen Albums, das im Herbst auf uns zurollt. (SaXX)
ENDSTILLE war mit Abstand das Härteste, was Wacken 2005 zu bieten hatte. Einfach nur ins Zelt zu kommen, war wegen Matsch und Menschenmenge ein Ding der Unmöglichkeit. Wer es jedoch geschafft hatte, kam auf der anderen Seite des Zeltes in den Genuss eines ordentlichen Platzangebotes. Beim finalen Bier als gelauscht, was die Kieler Krieger so drauf haben. Und das war einiges: Mir der Lautstärke eine vorbeirauschenden Kettenfahrzeug-Division legten die Schwarz-Männer los und zerbombten Gehörgänge, Hirnstränge und Sehnerven der offensichtlich arg verdatterten Crowd. Ganz vorn flogen die Menschen auseinander als sei eine Bombe eingeschlagen, an den Seite staunten die Schaulustigen angesichts dieser Brutalität. Schade nur, dass die Technik an vielerlei Orten verrückt spielte, dass "Bastard" so komplett unterbrochen werden musste und dass die Spielzeit auf eine halbe Stunde sank… Entsprechend sauer war Drummer M. D.: "Das war ja nun mal gar nix in Wacken! Erstmal überzieht die Vorband sieben Minuten, dann fällt bei uns der Strom aus" und diese Zeit ziehen sie uns ab!!! Von unseren acht geplanten Songs konnten wir nur sechs spielen. Also sind letzendlich aus den 45 zugesagten Minuten nur 32 Minuten geworden, denn wir durften nicht überziehen. Vielen Dank Peter Punk! Aber ich selbst fand die Crowd ansonsten sehr gut. Ach ja, und unserem Bassisten hatten sie ein schrottes DI-Kabel in den Bassamp gesteckt. Deshalb viel dat Ding immer aus..."
Kein Wunder, das Sänger Iblis nach dem Gig gleich nach Hause gefahren sein soll, da es sonst noch jemanden zum Nähen gegeben hätte... Übrigens: Ursache für den Stromausfall waren Goddess of Desire. Sie hatten aus Versehen ihre Nebelmaschine auf das Kabel des Stromaggregats fallen lassen. Ergebnis: Stromausfall.(memme)
Setlist
I bless you... God
Dominanz
Biblist Burner
Frühlingserwachen
Conquest Is Atheism
Navigator
(Disillusioned Victory --> gestrichen))
Bastard
(Ripping Angelflesh --> gestrichen wegen Stromausfall und WOA Zeitplan!)
Als ich damals in der Schule immer "Beinhart" gesungen hatte, meinte mein Deutschlehrer der Song wäre von Dorfrock. Na gut - vielleicht machen TORFROCK
zumindest eine Art von Musik die man als solche bezeichnen könnte. Aber auf jeden Fall waren es anno 2005 doch viel mehr Leute vor der Party Stage als noch vor zwei Jahren.
TORFROCK aus den Norden machten einfach wieder schöne Stimmungsmucke - die für Nordlichter mit Sicherheit noch viel amüsanter war als für andere. Wenn der Bernhard seinen Presslufthammer
auspackt um es damit der Renate volle Granate mäßig zu besorgen, dann haut das doch glatt den stärksten Wikinger um weil der zuviel Met gesoffen hat und dann bekanntlich nicht mehr stehen kann. Die Stimme des Sängers dürfte allen als die von Brösels "WERNER" bekannt sein und als dann die Akustik Klampfe durch ein Stromgitarre ersetzt wurde wars dann am Ende auch schon Zeit für "Beinhart". (xhb)
Bericht vom Donnerstag, Freitag und die Randnotizen lesen
Bilder ansehen: Bands auf der Bühne und Abseitiges