Wacken Open Air 2005 - Donnerstag

Durch den ständig anwesenden Regen verwandelten sich die Wege, der Festival Vorplatz und vor allem natürlich das Festival Gelände an sich schnell in eine riesige Matschgrube. Aus den Fehlern 2001 gelernt wurden verhältnismäßig schnell über 200 Strohmallen angekarrt die Wege schufen und den Platz vor den Bühnen erträglich machten.Lob an dieser Stelle!
Und ansonsten war alles wie immer - Bierchen für 3,- Euro, Pizza wieder teurer geworden und eine Händlermeile mit Metal Market das jedem METALHEAD mit weniger als 2000 Euro inner Tasche das Herz bluten konnte!
Chaos gab es dann noch mal am Abreisetag - doch die vielen Traktoren der offiziellen WOA Landwirten zogen alle Metalcars behutsam aus dem Matsch - gratis - auf Kosten des Veranstalters. Ich denke das diese Geste nicht unbedingt selbstverständlich ist!
Ach ja und es gab Wacken Bier und Wacken Schmuck. Ist schon schön was man alles kaufen kann - und vor allem wie verrückt manche Leute sind um so viel verschiedenes Merchandise zu erstehen. Dies kann nur bedeuten das Wacken DAS Festival schlechthin ist - und so ist es auch. Klar ist es groß - nicht mehr so familiär wie in seinen Anfangstagen, aber dennoch haben die Veranstalter es geschafft ein weltweit bekanntes Festival von klein auf zu ziehen und haben mittlerweile alles bombenfest im Griff. Danke Wacken - Ich freu mich schon auf 2006! (xhb)
Die traurige Nachricht des Festivals: ein 37-jähriger Metalhead, Vater von 4 Kindern, verunglückte in Wacken von Donnerstag auf Freitag nacht tödlich, als er - zu Fuß unterwegs, mit einem im Schritttempo fahrendem Krankenwagen zusammenprallte. Ein Spendenkonto wurde von den Veranstaltern eingerichtet:
Kontoinhaber: Amtskasse Schenefeld
Bankverbindung: Landsparkasse Schenefeld/Holstein
Bankleitzahl: 222 515 80
Konto-Nummer: 20 000 333
Verwendungszweck: Spende - Metalhead
Allen Freunden und Angehörigen sprechen wir unser Beileid aus.
Nachdem TRISTANIA das Festival Donnerstags eröffnet und um 18.45 Uhr die Bühne verlassen hatten, war es nun endlich soweit und die "Doom-Könige" CANDLEMASS betraten um 19.15 Uhr die True-Metal-Stage. Wie nicht anders erwartet trat Frontmann Messiah Marcolin in seiner Mönchskutte auf und eröffnete mit dem grandiosen "Black Dwarf". Die Band um Songwriter und Bassisten Leif Edling war von Anfang an gut drauf und riss die Fans mit ihrer guten Laune mit! Als der Doom-Mönch himself Messiah den zweiten Song "Well Of Souls" anstimmte war die Menge auf dem diesjährigen W:O:A nicht mehr zu halten. Wie gewohnt bekam man eine kernige Mischung aus alten Klassikern wie "Dark Are Veils Of Death", der Doom-Metal-Hymne schlechthin "At The Gallow’s End" und aktuellen Songs von der neuesten Scheibe wie dem Eingangs schon erwähnten "Black Dwarf" und dem schier endlosen "Copernicus" geboten. Die Stimmung war fantastisch und die Fans wollten sich nicht mehr beruhigen und machten bis zum letzten Song " The Sorcerer´s Pledge" mit! Bei einem Auftritt von CANDLEMASS weiß man auf jeden Fall was man hat und vor allem auch wer man ist-"Doomgemüse" nämlich, wie der, von Anfang bis Ende energiegeladene, Messiah Marcolin seine Fans titulierte. Ein wirklich grandioser Auftritt von einer grandiosen Band!! (car)
Setlist:
Black Dwarf
Well Of Souls
Dark Are Veils Of Death
Copernicus
Born In A Tank
Under The Oak
7 Silver Keys
At The Gallows End
The Sorcerer´s Pledge
Als Headliner starteten NIGHTWISH an diesem Abend mit einer kleinen 20-minütigen Verspätung vor einem mehr als gut gefüllten Konzertareal. Während die vorderen Reihen alsgleich mit den Finnen voll mitrockten, war es hinten noch ziemlich ruhig und verhalten. Man mag die Musik der Nordlichter mögen oder auch nicht, doch objektiv betrachtet war die Bühnenshow, die sie an diesem Abend lieferten schon sehenswert. Der Sound war klasse, die Lightshow 1a abgestimmt, an Pyros wurde nicht gespart samt eines kleinen Feuerwerkes zum Ende der Show! Und auch Frontfrau Tarja gab sich redlich Mühe im Headbangen. Neben den wohl auch den meisten "Nichtfans" bekannten Songs a la "The Kingslayer", "Whishmaster" oder "Oceanborn" spielten NIGHTWISH an diesem Abend des weiteren zwei durchaus gelungene Coverversionen von Pink Floyds "High Hopes" und Gary Moores "Over The Hills And Far Away". So konnten die Finnen die Stimmung im Laufe des Gigs auch in den hinteren Reihen noch ein wenig steigern und Sympathien gewinnen. Ein wenig überraschend kam die Einlage der finnischen Ballade von Tarja, dessen Name und Text zwar nur die wenigsten wohl verstanden haben dürften, welche jedoch mit dem stark melancholischen Touch durchaus ankam. Kurz vor Mitternacht beschlossen NIGHTWISH den ersten Tag des Wacken Open Air 2005 mit dem bereits zuvor erwähnten Feuerwerk. (ten)
Am Donnerstag Abend rockten HATESPHERE die Wet Stage, präsentiert vom Metal Hammer. Warum die das machen, weiß ich auch nicht, aber wenn auf diesem Wege eine so grandiose Livecombo wie die Dänen ihren Weg nach Wacken finden, soll’s mir nur Recht sein. Mr. Bredahl und seine Mannen präsentierten sich als gewohnt gut aufgelegte Truppe, die mit Spass inne Backen und Feuer im Blut das halbvolle Zelt in Grund und Boden thrashte. Sicher hat jeder HATESPHERE in den letzten beiden Jahren schon mal live gesehen, die haben ja an jeder Milchkanne gespielt, also spare ich mir hier lange Worte. HATESPHERE waren einfach gut, Punkt. Ob sie neue Sachen gespielt haben, weiß ich nicht mehr, möglich wäre es, da das neue Album so gut wie fertig war, als HATESPHERE nach Wacken kamen. Ein grandioser Auftakt zum 16. W:O:A - selbst das Wetter spielte mit und bescherte einen der wenigen regenfreien Momente. (lh)
(Anm. der Redaktion: lieber Lars - da sich die WET Stage bekanntlich im Zelt befindet finde ich es um so amüsanter das man sich sehr über die regenfreien Momente in Wacken freuen kann - vielleicht hat es zuvor aber auch einfach nur das eine oder andere Bierchen zu viel geregnet - ja nee - is´ klar!)
Bericht vom Freitag, Samstag und den Randnotizen
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Bilder ansehen: Bands auf der Bühne und Abseitiges