PartySan Open Air 2005 - Bad Berka, Freitag

Das Schlimme an derart schönen Festivals ist immer der Morgen danach. So auch wieder diesen Freitag im Jahr 2005. Es war genauso wie 2004,2003… und es wird hoffentlich weiter so sein. Die alles andere als leichte Aufgabe, die Leute wach zu machen hatten die Käseroller von CIRITH GORGOR. Schööön Black Metal fein Corpse-Paint, noch besser Fast-Speed. Irgendwie noch nicht das Richtige für so früh und so hell. (hell jetzt im Sinne von nicht dunkel). Das flotte Gekloppe kam zwar irgendwie tatsächlich nicht sonderlich spektakulär, machte aber dennoch Appetit auf mehr (wovon?) - zumal die Oranjes mit "Darkness Returns" und dem Schluss-Teil "Firestorm Apokalypse" zwei echte, ähem, Hits in den Clogs hatten. (memme)
Los wir kalauern: Die Franken weisen Holland in die Schranken: SOUL DEMISE machten von Beginn an klar, dass sie auf den Parmesan besser passen als ins Metal Bash. Roman, Vitamalz-Freund und Front-Röhre, war wie die ganze Band ganz außer sich vor Freude über den wirklich schon sehr beachtlichen Zuschauer-Zuspruch. Und die Band dankte es allen Anwesenden mit einem Auftritt, der sich gewaschen hatte. Wie nicht alle Haare, die dennoch schon in Mengen kopfschüttelnd gelüftet wurden. Prima + sympathisch = SOUL DEMISE
Setlist
Obedience To Authority
Concealed Malignancy
Still Alive
Obtuse
Trapped In A Body
My Own Coffin
Ignore The Truth
Amnesia
Draw A Conclusion
Cancer
Nachdem NECROPHAGIST vor ein paar Monaten leider die Teilnahme an der Europa-Tour von MORBID ANGEL absagen mussten, gab es beim Party.San endlich die Gelegenheit, die Ausnahmetechniker mal live zu sehen. Über "Epitaph" muss man keine großen Worte mehr verlieren, die Scheibe ist schlicht ein Hammer. Umso gespannter war ich, ob und wie NECROPHAGIST dieses technische Brett live umsetzen würden. Technisch war der Band kein Vorwurf zu machen, nur in Sachen Show müssen NECROPHAGIST noch an sich arbeiten. Klar kann niemand bei so anspruchsvollem Gefrickel Show-Höchstleistungen aller vier Mucker erwarten, aber irgendjemand hätte sich da auf der Bühne schon mal bewegen können oder wenigstens hin und wieder mit dem Kopf nicken können. So verkam es mehr zu einem Schaulaufen der (ohne Frage beeindruckenden) Fähigkeiten der Musiker. Trotzdem kam unter den Fans viel Stimmung auf und durch die sympathischen Ansagen konnten NECROPHAGIST Charmepunkte sammeln. (lh)
Mit ihrem "Elegy For The Weak" - Album hatten mich OCCULT vor noch nicht allzu langer Zeit umgehauen, aber auch live wissen die Wohnwagenfahrer zu überzeugen. Dabei waren OCCULT eine der Bands, über die man eigentlich nicht viel schreiben kann, weil ihr Gig problemlos zu gefallen wusste und die Musik, der bekannt knackige Mix aus Death, - und Thrash Metal, supertight in die Menge geblasen wurde. Rein qualitativ hätte die Truppe auch einen späteren Platz im Billing verdient gehabt, denn sie gehörte eindeutig zu den stärkeren Bands auf dem Festival. Daumen hoch! (do)
Die schwedischen (Melodic) Death-Thrasher IMPIOUS gehören auf Konserve nicht zu den großen Abräumern und auch live hinterließ das Quintett bei mir keinen überragenden Eindruck. Dabei machten die Jungs nicht viel falsch, aber ihre Songs waren eine Spur zu wenig prägnant, obwohl das Gitarrenduo Sörqvist / Adzic einige wirklich hörenswerte Salven abfeuerte. Gekrönt wurde die solide Vorstellung von einer coolen Coverversion des MÖTLEY CRÜE - Klassikers "Live Wire", der den eindeutigen Höhepunkt der Show markierte und sogar unseren Memme abgehen liess wie ein Zäpfchen. Zu den ganz großen Highlights gehörten IMPIOUS aber leider nicht.(do)
Trotz der Annahme von Kollege Knackstedt im Review zum aktuellen Album "Glory And Perdition" waren SEAR BLISS noch nie ein Dauergast auf deutschen Bühnen. Umso schöner, die Ungarn beim Party.San zu wissen. Ungewöhnlich an der Combo ist ohne Frage die Hinzunahme eines Posaunisten zum Black Metal-Sound der Band. SEAR BLISS verstehen es, dieses im positiven Sinne exotische Instrument unglaublich passend in ihren Sound mit einzubauen und ihren sehr atmosphärischen Black Metla um eine Facette zu bereichern, die sie aus der Masse ähnlich gelagerter Bands herausstechen lässt. Die Ungarn hatten merklich Feuer im Hintern als sie auf die Bühne traten und legten ordentlich ballernd los. Ich will’s kurz machen und nehme das Fazit schon mal vorweg: für mich waren SEAR BLISS das absolute Highlight des diesjähren PSOA. Gegen die Spielfreude, Show und Musik stank jede andere Combo an diesem Wochenende ab. Der Funke sprang schnell zum Publikum über und SEAR BLISS brachten auch den letzten Death Metaller zum Bangen, was angesichts des mitreißenden Black Metals nicht verwunderlich ist. Jedesmal, wenn die Posaune ihren Einsatz hatte, wurde aus verdammt gutem Black Metal einfach großartiger, eigenständiger Black Metal, der seinesgleichen sucht. Nimmt man noch das sehr symphatische Auftreten der Ungarn dazu, kann man meine Begeisterung hoffentlich nachvollziehen. (lh)
Lange war es still um LORD BELIAL, der schwedischen Black Metal-Horde. Nach einigen Line Up-Querelen sind die Schweden mit neuem Gitarristen nach Bad Berka gekommen und präsentieren sich dem zahlreich anwesenden Schwarzwurzlern ordentlich motiviert. "Raise your hands for satan" sag ich nur. Die Schweden spielten sich durch einen gemischten Set, der für meinen Geschmack viel zu wenig alte Songs bot - und die alten Sachen, die gespielt wurden, wurden echt verhunzt und transportierten kein bißchen Atmosphäre. Schade drum, da half auch der engagierte Auftritt der Band nicht, LORD BELIAL fand’ ich einfach nur lahm, besonders im direkten Vergleich mit SEAR BLISS, die vor den Schweden auf der Bühne waren. (lh)
Hossa noch eins! Vielen Besuchern war die südamerikanische Familienbande von KRISIUN eindeutig zu schnell, was nicht nur positive Reaktionen hervorrief. Das Trio ging aber auch ab wie die Feuerwehr! Nix Soundloch, nix groß Rumgepupse, sondern Doublebase und Mörderriffs im Halbsekundentakt! Und dabei waren die Jungs dermaßen ruhig und unaufgeregt, dass man schon Angst bekommen konnte. Kein hastiges Rumgehopse, kein epileptisches Starkstromzappelbanging der Marke Barney Greenway, keine Nervosität; keine Kompromisse - wie in der "Jever" - Reklame! Hammer! Ok, einigen war es zu schnell, aber wir waren hier auch nicht beim Kindergeburtstag oder bei Stefan "7er kann ich nicht und Trompete noch viel weniger" Mross, sondern beim "Party.San"! Prost! (do)
"666 - we vomit on the crucifix" - ohne diese gebölkte Weisheit ist ein Auftritt der Schweden-Götter von NECROPHOBIC kein richtiger. Auch alles Gebettel brachte nur ein "Vielleicht nächstes Mal" und so wollte sich echte Begeisterung nur schwerlich einstellen. Klar, die Band ist einer der allertollsten auf diesem PSOA, auch 2005. Auch ohne das vollgekotzte Kreuz. Aber sie sind halt mit Erbrochenem noch besser. Egal, Johan ist ja jetzt bei Dismember raus, kann sich also voll auf die necrophoben konzentrieren. Der Sound war toll, die Lichtshow kam mir bombastisch vor und überhaupt war vieles schön. Das Maiden-Cover, okay verzichtbar, es gab einen neueren Song - Nur-ach ihr wisst schon.
Die unbesabberte Setlist
Spawned By Evil
Into Armageddon
Dreams Shall Flesh
Roots of Heldrasill
(new) Blinded by Light, Enlightened by Darkness
The Unhallowed
Nailing the Holy One
The Nocturnal Silence
Maidens Moonchild
Schon eine Woche vorher beim WOA haben SUFFOCATION gezeigt, dass sie immer noch wissen, wie man brutalen Death Metal zockt, auch wenn die Band ein paar Jahre Pause eingelegt hatte. Beim PSOA bestätigten die Amis um Labertasche Frank Mullen den guten Eindruck vom WOA und lieferte eine exzellente Show ab. Natürlich unterschied sich die Setlist nicht vom Wacken-Gig, aber egal. So kam wenigstens ein zweites Mal in den Genuss der alten Klassiker und erneut zu der Erkenntnis, dass "Souls To Deny" live deutlich besser als auf CD klingt. Das war eine Lehrstunden in Sachen Brutal Death Metal und wurde von den vielen Fans entsprechend gewürdigt. (lh)
Hilfe!!! Kurz vor dem Gig von AMON AMARTH hatte mich der große böse Mann mit dem Vorschlaghammer erwischt: die drei "Weißen Russen" und der vom Kollegen Heitmann (ich glaube jedenfalls, der war´s…) verabreichte "Bloody Mary" führten meinen Zustand vom Standgas ohne Umwege direkt in den Volllastbereich. Aber hey, was waren AMON AMARTH fett! Gleich zwei Sänger, Johan Hegg und sein Zwillingsbruder, rockten wie Hölle, und die vier Gitarristen und die zwei Basser gaben den Rest. Aber zumindest ein Drumkit hätte gereicht. Die Schweden stehen in der Beliebtheitsskala ganz oben und das war auch an den Reaktionen der Fans zu spüren, die allesamt mindestens genauso viel Spaß hatten wie ich! Das AMON AMARTH – Orchester rockte eine gute Stunde durch die Botanik und markierte einen würdigen Headliner, der diesen Titel auch wirklich verdiente. Gegen Ende kam die Ansage, auf die alle gewartet hatten und die auch mit sehr wenig Blut im Alkohol noch die niedrigsten Instinkte weckte: "Death In Fire!!!!!"….. geile Show! Nur die noch ausstehenden Konversationen mit Gleichgesinnten gestalteten sich, wie auch der Rückweg zum Zelt, an diesem Abend ungewohnt schwierig(do)
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