Headbangers Open Air 2005 - Samstag, Brande-Hörnerkirchen

Playlist:
Wall
Eviscaration
Gone
New Dimension of Aggression
Paralyzed
The Watcher
War Inside
Preteenlover
Aus Elmshorn ging’s direkt nach Frankreich. Das recht gute Deutsch der Band um (die einzige SängerIN des Festivals) Nathalie verwunderte wenig, stammt MYSTERY BLUE doch aus dem elsässischen Strasbourg. Da wären sie meinethalben auch besser geblieben, denn die geheimnisvolle Blau-(Beer)-Band bestach vor allem durch rumpeligen Übergängen in hakelige Soli, der Gesang der Dame kam manches Mal auch nicht gerade gerade aus den Boxen und die Songs an sich waren auch nicht gerade originell. Sympathisch kamen die Französen sicher rüber, mehr aber auch nicht. Und daran konnte auch das verhunzte "Metal Daze"-Manowar-Cover nix ändern. Mäßig.
Playlist:
Slave To Blood
Electric Power
Angel
The Edge Of Nightmare
Metal Dream
Shades Of Death
Psycho City
Metal Daze
Ride To Live, Live To Ride
Soviel gute Laune kotzt einen ja an, typisch Rheinland. GUN BARREL sind mit ihrem Rotz-Rock-Heavy-Rock-N-Roll eine Bank für jedes Festival, sorgen für Stimmung und machen Durst. Und auch, wenn die Band nicht in die typische HOA-Kategorie passt, so bewiesen Kutten-Träger und Hausfrau, Bös-Metaller und True-Bursch, dass der gemeine Mörtel-Hörer doch toleranter it, als er selbst glaubt: Sie alle zusammen feierten GUN BARREL einfach ab. Coole Kacke, alda, auch die beiden neuen Songs.
Battle Tested
Roll The Dice
Straight Down To Hell
Fearin’ My Fear
Lonely Rider
Lights And Shadows
Dear Mr. Devil
The Raven
Power-Dive
Take Me To The Highway
Gate Of God
Tja. Und dann? Vielleicht die größte Enttäuschung des ganzen Festivals: Klar, so Sonnenschein ist für den Doom von MIRROR OF DECEPTION nicht das Gelbe vom Ei, äh, da Langsame des Seins. Dass es aber ausgerechnet und pünktlich zu ihrem Gig gewittern muss, als ginge die Welt unter, tut auch nicht Not. So lässt sich kaum einer gefangen nehmen von den schwermütigen Songs der Süddeutschen. Zu allem Überfluss müssen die Herrschaften aus beruflichen Gründen auf ihren etatmäßigen Drummer verzichten und Aushilfe Matze (Sacred Steel) reichten zwei Proben nicht hundertprozentig, so dass es immer wieder zu kleineren Unterbrechungen kommt. Schade drum, aber so konnten Songs wie "Forgone Way"… oder das meisterhafte "Ship OF Fools" von der aktuellen CD "Forgone" ihre Wirkung nur marginal entfalten.
NWOBHM, Nummer hundertacht. GASKIN waren nicht wenigen früher schon kein Begriff. Umso überraschender wie nett sie aus dem Knick kamen. Die Band, nach Paul Gaskin benannt, hatte das Publikum schnell im Griff - und das lag nicht nur am inzwischen wieder astreinen Wetter. "End Of The World" oder "Tomorrow/Today" sind Suchtfutter für Brit-Metaller. Da konnten auch die Nu-Metal-Shirts der alten Herren und der direkte Draht von Paule zum Christen-Chef ("Ich habe mit unserem Vater gesprochen, dass er den Regen stoppt") nix dran ändern.
Und weiter ging die wilde Hatz: Aus Britannien jetzt direkt nach Chile (auch wenns Hamburger Dissidenten sind, sozusagen), vom Heavy Metal in härtere Thrash-Gefilde. UNDERCROFT sind irre und irre und irre hart. Fieser Thrash Metal ohne eine Bremse - mit viel Herzblut kloppten die Südamerikaner auf die Fans ein, wie immer weniger als beim true-en Zeugs aber dafür noch intensiver bei der Sache. Auch eine längere, technisc bedingt Pause nahm den Jungs nicht den Enthusiasmus - und wer einen so Riesen-Mund hat, wie der Sänger, der kann ihn ruhig mal voll nehmen. Ganz, ganz fett thrashten die Jungs Brande-Hörnerkirchen in Grund und Boden - sehr zum Unverständnis einiger, die sonst softere Töne gewohnt sind. Ich sach nur: Thrash, mehr Thrash.
Playlist:
Empire Of Orgies - Pegado
To The Final Battle
Dark Water’s Captive
Blackening The Sun
Fake Messiah
Celebration Of Sin
I’m Prepared To Die
Danza Macabra
Lapidation
Carros De Fuego
Under The Broken Sign
Evilusion
Dementia
Nach der satanisch-schnellen Attacken ging’s anschließend weitaus gemächlicher zur Sache. Die italienische Wohnmobilgemeinschaft ALL SOUL’S DAY war dran mit doomen. Und sie machten das ein bißchen glücklicher als MOD zuvor. Sänger Alberto Caria der Südeuropäer hat’s mal richtig drauf - wenn’s auch nicht jedermanns Sache war. Die Jungs haben Solitude Aeternus in den Adern - und tolle Songs in petto. Zudem sorgte eine sehr stimmungsvolle Lightshow für die ersten optischen Höhepunkte. Was man allerdings - auch wenn’s despektierlich klingt - nicht von allen Band-Mitgliedern sagen kann. Egal: Wer ein Candlemass-Cover wie "Under The Oak" dermaßen stylish daherzockt, der kann aussehen wie Vogelscheuche himself. Schade, dass die Herren so einen katholischen Namen haben - aber kauft euch dennoch das neue Album haben "Into The Mourning". Sonst nu nixe Doomer, cazzo.
I Burn
A Breath From The Death
A Mortal Day
The Mourning
At The Bell Toll
The Sinner
Under The Oak
Heya, nu aber wieder Speed, viel Speed. Die Aufregung um WARRANT habe ich nie wirklich verstanden. Das Trio (plus der alte Henker Enforcer) spielt hausbacken, aber hat Spaß dabei. Auch gut. Es gab Songs von - natürlich - "First Strike" und "The Enforcer" und die haben kultige Titel wie "Satan", Nuns Have No Fun" oder "Torture In The Tower". Supi und mit acht Atü auffn Kessel auch Welt. Vom Niveau der wirklich großen flotten deutschen Bands von Schmier oder Mille oder auch Rippchen jedenfalls sind die D-Dorfer weiter entfernt als die Heimatstädte der Banden voneinander. Macht aber nüscht, das HOA hat mal wieder richtig Spaß inne Backen und das ist ja die Hauptsache.
Das letzte Mal sah ich WIZARD als Vorband von irgendwem und fand sie langweilig bis peinlich. Heute aber sollte alles anders sein. Um 20 Uhr machten sich die True-sten der True-en auf die Bühne und zogen Brande die Hörner lang. Alte Scheiße, nicht The Gods Made Heavy Metal, WIZARD make it. Auch, wenn vieles ein wenig dolle Klischee ist, so machen die Herrschaften in Leather and Chains like the old fuckers from America. Wie gesagt, das Gnaze ist nicht neu, aber es rockt. Manowar sind groß, aber peinlich - WIZARD klein, aber cool.
Playlist:
Fire and Blood
Iron War
Call Of The Wild
Dragon Lords
Circle Of Steel
Hall Of Odin
Uruk Hai
Enemy Die
Metal
Hammer Bow
Defenders of Metal
Es hat am Sonnabend lange gedauert, aber es war doch unvermeidlich: US-Metal. Der regiert nämlich, jedenfalls Anfang Juli in BRA-HÖ-KI. ATTACKER, vor denen ich eigentlich richtiggehend Angst hatte, weil mir die Stimme von Bob Mitchell die Gläser splittern ließ und mir sich Nackenhaare sträubten. Aber live klingt der Kollege alles andere als enteiert und so machte der Auftritt der Jungs, die demnächst "The Unknown" rausbringen und mit "Battle At Helm’s Deep" einen echten Klassiker veröffentlicht haben, richtig Freude. Sie nahmen die Seelen der Anwesenden im Sturm, weil sie eben nicht so langweilig sind wie viele ihrer Mitstreiter. Oder vielleicht einfach besser???
Playlist:
Nail It Down
Emanon
Captives Of Babylon
Slayer’s Blade
Soul Taker
Return To Mordor
I Am Sinn
Desecration
Revelations Of Evil
Disciple
(Call On) The Attacker
The Hermit
Until We Meet Again
Wie jedes HOA-Jahr beginnt bei mir (so ganz persönlich) der Overkill des Hohen-Stimmen-Hörens. Deswegen achte ich auch, TYRANT’S REIGN nur schlecht ertragen zu können. Aber nee, nee, nee. Die Regenten regierten noch mal in Topform, verwandelten die Gartenparty erneut in ein Höllen-Inferno. Wer noch konnte, schüttelte sein Haar für mich, wer nicht, der haute sich die Rübe dicht. Aber in einem, da waren sich alle einig: Das abschließende "Reign Of Terror" ist ein echter Smasher, eine Hymne für den echten Metaller. Da ist doch egal, ob hoch oder nicht, Hauptsache der Gesang ist METAL!
DAMIEN THORNE sind ein würdiger Headliner. Jawoll. Sie brachten alles, so wie die meisten Fans, begeisterten allerdings lange nicht so, wie die Metall-Arbeiter aus dem Hause HEATHEN tags zuvor. Daran konnte weder tolle "Hell’s Reign" oder das amtliche Sabbath-Cover "Symptom Of The Universe" etwas ändern.
Alle Bilder anschauen...
... von Donnerstag
... von Freitag
... Randnotizen
... vom Sonnabend