Konzert:

2. Sureshot-Woche: Reitermaniacs, Till Burgwächter - Hamburg, Headbangers Ballroom

Konzert vom 20.03.2005Hamburg, 12 Uhr mittags, an einem der bisher schönsten Sonntage des Jahres: Die Sonne strahlte in blinzelnde Augen, und die Ringe darunter erzählen vom Schlafdefizit der vergangenen Tage. Ein metallischer Frühschoppen beendete die zweite Sure-Shot-Woche, und die Uhrzeit war dem einen oder anderen doch noch reichlich früh. Kollege Memme fiel fast mit der Tür ins Haus und in die ersten 30 Sekunden des Keyboard-Spiels von Doktor Pest hinein: ”Hoppla”, jetzt waren alle wach. Genau, Dr. Pest, Keyboarder von DIE APOKALYPTISCHEN REITER verbarg sich hinter der Ankündigung der REITERMANIA und spielte pro Musikstück ”10 bis 3000 Noten” auf dem Korg Synthesizer. Eher improvisiert wirkende Stücke wechselten sich ab mit REITER-Klassikern wie ”Unter der Asche”, dann versteckte Pest einen blackmetal-typisch dissonanten Keyboard-Teppich zwischen zwei Liedern mit swingender Klaviermusik. Doktor Pest unterhielt minimalistisch, aber vorzüglich: Gegen Ende des ersten Keyboard-Intermezzos bat ein Fan bereits um eine Zugabe, aber der Tastenvirtuose fand ”die Zugabentaste nicht”.


Und überließ die Bühne TILL BURGWÄCHTER: Ein Plastik-Rabe passte an seinem Leseplatz auf das aktuelle Buch des Autors auf. Till Burgwächter las drei Texte aus seinem aktuellen Buch ”Schmerztöter” vor, er begann mit Ozzy Osbourne und der vergeblichen Hoffnung, dass Sharon und die verwöhnten Blagen doch nur die Inszenierung eines fiesen Drehbuchschreibers seien. Pointen soll man nicht nacherzählen, also geht lieber selbst zur nächsten Lesung oder kauft euch das Buch. Ok., vielleicht doch besser zur Lesung, denn der zweite Text über Heavy Metal Fans bekam zusätzliche Komik durch das Dazwischen-Gesabbel eines Fans. Aber es ging hier um ernste Themen, nämlich um ”Heavy Metal und Humor”, da durften MANOWAR natürlich nicht fehlen.


Vom Lachmuskelkater konnte man sich bei der nächsten ”Pausenmusik” von Doktor Pest erholen. Im vergangenen Jahr saßen die Zuschauer auf der Erde um die Bühne herum, an diesem Sonntag hatte das Ballroom-Team Tische und Stühle gruppiert, mit Pests Klavier kam so fast Kaffeehaus-Flair auf.


Till Burgwächter und Pest wechselten sich noch zweimal ab, aber selbst Harcore-REITER-Fans scheiterten in der Regel an Pests munterem Songs-Raten. Zum Abschluß gab es noch ”Heavy Metal will never die” und auf wiederholten Wunsch einiger Fans vom ersten Tisch den BOTS-Klassiker ”7 Tage lang”. Till Burgwächter erreichte den größten See aus Lachtränen bei seinen bisher unveröffentlichten Texten zum Wacken Open Air, die wahrscheinlich im Frühsommer erscheinen werden. Apropos Frühsommer: Die Sonne war immer noch auf Kaiserwetter geschaltet, als das Headbangers seine Besucher wieder nach draußen entließ...


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