Konzert:

Bang Your Head 2013 - Samstag

Konzert vom 13.07.2013Die ehrenvolle Aufgabe, den zweiten Festivaltag einzuläuten, haben REBELLIOUS SPIRIT. Die Lokalpatrioten von der Schwäbischen Alb beweisen auch morgens um 10:00, dass man sich um den Nachwuchs im harten Rock keine Sorgen machen muss. Unbekümmert rocken die Jungspunde (alle zwischen 17 und 20) los wie alte Haudegen. Das Material des im Juni veröffentlichten Erstlings „Gamble Short“ knallt wie die Balinger Morgensonne und das Quartett um die Brüder Jannik (Gesang/Gitarre) und Jens Fischer (Bass/Gesang) feuert einen knackigen Track nach dem anderen auf die noch etwas müde Besucherschar. Schwung bringt das intonierte „Wild Side“ von MÖTLEY CRÜE in die Menge, bevor der Gig mit „Let's Bring Back“ zu Ende geht. Von diesen Jungs werden wir noch hören. Denn: That's Rockn' Roll! (Jeckyll)




Ja ist denn schon Biene Maja-Time? Schwarz-gelb wie ein Hornissenschwarm -äh Tigerrudel- entern die ALPHA TIGER zur besten Samstags-Frühstücks-Zeit die Bühne. Und heute fällt sicher keiner ins 11-Uhr-Loch. Denn Power haben die 5 Jungs definitiv. Und der bisherige Karriereverlauf ist auf jeden Fall beeindruckend. Erst 2 Jahre gibt es die Band und bereits 2 Alben sowie Support-Touren für W.A.S.P sowie etliche Festival Shows stehen auf der Haben-Seite. Respekt. Und vielleicht das größte Kompliment: als Vergleich zu der noch so jungen Band taucht regelmäßig der Name IRON MAIDEN auf. Und so rocken die 5 Sachsen den Samstag morgen und die vielleicht 1.0000 anwesenden Metaller auch gut in Stimmung. Mit ihrer Mischung aus Speed, Power und Heavy Metal überzeugen sie dabei sicher den ein oder anderen Neu-Fan. Einzig der hohe Gesang von Stephan Dietrich ist auf Dauer etwas anstrengengend. Fazit: Solide Leistung! (Jeckyll)



Mit Spannung erwartet beginnen die Höllischen als dritte Band des Tages eingeführt von der Ouverture mit „Themes From Deathsquad“ und dem folgenden „On Earth As It Is In Hell“. Ein bisschen Melancholie regt sich, denn wenn die Dinge sich anders entwickelt hätten, wären HELL heute vielleicht Headliner des Festivals. Aber die Geschichte der Band verlief anders, ebenso legendär wie unglaublich: 1982 Gründung und Veröffentlichung dreier Demos und einer EP, 1986 Pleite des Labels, 1987 Selbstmord des Sängers und Gitarristen und Auflösung. 2008 überzeugte Produzenten-Legende Andy Sneap die Originalmitglieder, das alte Material neu aufzunehmen. So entstand 2011 das Album „Human Remains“, das überall positive Kritiken erfuhr und immerhin auf Platz 46 in den Deutschen Charts landete. Und heute stehen sie nun in der Mittagssonne von Balingen. „Only mad dogs or English men play in the noon sun“ meint der charismatische Sänger David Bower dazu. Er ist das Gesicht und die ultimative Frontfigur von HELL. Ob mit Dornenkrone, blutig gegeißelt oder mit Mönchskutte, Bower macht aus dem Auftritt ein theatralisches Event der Extraklasse. Und dabei begleiten ihn großartige Musiker. Und geile Songs wie „Blasphemy And The Master“, „Plague And Fyre“ oder das großartige „The Quest“. Vom fachkundigen Publikum wird das mit „HELL HELL“-Rufen gewürdigt. Einzige, das Fehlen des genialen „The Devil's Deadly Weapon“ hinterlässt eine Träne in den von Begeisterung geröteten Augen des Autors. (Jeckyll)


Wo Licht ist, lebt auch Schatten... und dieser trifft heute leiderANGEL WITCH denn aus der im Programmheft angekündigten „Hymne des Festivals“ wird nichts. Und so bleiben ANGEL WITCH auch in Balingen das, was sie immer waren: eine verpasste Chance. Denn außer beim gleichnamigen Song ist vom Publikum kaum etwas zu spüren. Dabei kann man Kevin Heybourne und seinen Mannen nicht einmal einen schlechten Job attestieren. Es kommt einfach keine Stimmung auf. Und die Briten haben wahrlich eine lange Geschichte auf dem Buckel und seit 1977 etliche Alben und gute Songs gesammelt. Wie sagte IRON MAIDEN Boss Steve Harris: Mit einem besseren Management hätten sie den Durchbruch geschafft.“. So aber wird es auch heute kein Big Point… Schade! (Jeckyll)





Eine der kraftvollsten Livebands ever meldete sich am Samstag unter der sengenden Balinger Mittagssonne zurück. Nach vielen Jahren der Abstinenz stapften MORGANA LEFAY auf die Bühne und legten mit „The Source Of Pain“ standesgemäß los. Und es war, als wären die Jungs aus Bollnäs niemals weg gewesen. Ihr grooviger Power Metal kam energiereich und heavy wie eh und je aus den Boxen. Vielleicht erreichten sie noch nicht ganz das hohe Level von früher, aber für eine Band, welche gerade eine 6-jährige Pause hinter sich hat, war das sehr beachtlich. Mit „Maleficium“ wurde dann ein mächtiger Schlusspunkt gesetzt. Der einzige Kritikpunkt meinerseits ist, dass auf die Überhymnen „To Isengard“ oder „The Boon He Gives“ verzichtet wurde. Wenn MORGANA LEFAY aber regulär auf Tour kommen, bin ich mir sicher, dass diese Knaller wieder mit an Bord sein werden.(fz)



Das Leben ist ein immer währender Kreislauf. Nach SANCTUARY kamen NEVERMORE und nach dem (vorläufigen) Ende von NEVERMORE sind SANCTUARY wieder da. Sowohl NEVERMORE als auch SANCTUARY Shows stehen und fallen mit der Tagesform von Frontmann Warrel Dane. Heute haben wir Glück, denn Dane scheint an diversen legalen und illegalen Substanzen vor der Show keinen Gefallen gefunden zu haben und präsentiert sich stimmlich voll auf der Höhe. Auch gesanglich extreme Tracks, wie der Debuthammer „Battle Angels“, bringt Dane heute souverän aufs Parkett. Mit „Taste Revenge“ finden SANCTUARY einen super Einstieg in ihre gut 50-minütige Show, welche mit „Future Tense“ einen ebenso würdigen Abschluß findet. SANCTUARY präsentieren auch schon zwei neue Songs vom demnächst erscheinenden Comebackwerk. Diese tönen zwar recht ansprechend, aber gerade in den Refrains auch eher nach NEVERMORE denn nach alten SANCTUARY. Aber das war nur der erste Eindruck. Der Rest der Band zeigte sich als spielfreudige Einheit, bei der der agile Neuzugang Brian Hull (Ex-FORCED ENTRY) noch einmal herausstach. Alles in allem eine sehr gelungene Vorstellung.(fz)







RAGE ohne Orchester? RAGE pur? Nicht LINGUA MORTIS? Man hat sich so sehr an RAGE als Crossover Beispiel gewöhnt, dass einem das Orchester schon fast fehlt. Aber eben nur fast. Denn mit ihrem aktuellen Album „21“ haben Peavy Wagner und seine Mannen eine der härtesten und schnellsten Veröffentlichungen ihrer Bandgeschichte am Start. Und so geht es mit dem Titelstück „Twenty One“ auch gleich amtlich los, gefolgt von dem nicht minder zügigen „Forever Dead“. Dabei lassen sowohl Peavy als auch der virtuose Victor Smolski ihr Können aufblitzen. Dann ist großes Kino angesagt: denn „Straight To Hell“ war im legendären „Der Schuh des Manitu“ Erkennungsmelodie des bösartigen Schurken Santa Maria. Nun gut, Sky DuMont hatte heute wohl anderes zu tun, aber der Song kesselt trotzdem ordentlich. Auch bei „Soundchaser“ vom gleichnamigen 2003er Album gehen tausende Arme gen Himmel. Die ganze Band tobt vor Spielfreude und bei der eigentlichen Hymne des Festivals „Higher Than the Sky“ hält es keinen Metaller mehr und das ganze Festivalvolk singt lautstark mit. Geiler Auftritt! (Jeckyll)


Wenn es einen Gewinner des BYH 2013 gab, dann THUNDER. Wie schon 2007 erwischen die Briten Herz und Seele des Publikums. Denn das Wippen zum Intro „Thunder“ von AC/DC bleibt einfach für eine ganze Stunde. Und ist es peinlich wenn ein Sänger als Begrüßung sagt: „You will be dancing!“? Nö. Danny Bowes macht es vor, tanzt und hüpft wie beseelt über die Bühne. Und nach spätestens 3 Songs wippt auch der derbste, kettenbehängte Death Metaller mit. Denn: diese Band rockt und macht Spaß. Wie gut, dass der angekündigte Karriere-Schlußstrich nach dem Rock Of Ages 2009 nicht Realität wurde. Denn es wäre eine Schande, auf diesen melodischen Hardrock mit einer ordentlichen Prise Blues verzichten zu müssen. In Balingen jedenfalls wird das fantastische Songportfolio aus 20 Jahren angemessen gewürdigt. Auch wenn das vielleicht kein Metal ist. Aber das BYH-Publikum ist für seinen guten musikalischen Geschmack bekannt. Und so gröhlen mindestens 8.000 beim Gesamgswettbewerb mit, was Danny mit „Fantastic, you are noisy Bastards, I love it!“ quittiert. Insgesamt ein ganz großer Moment der BYH History! (Jeckyll)






Was soll man zu RAVEN noch groß schreiben? Live haben die drei Chaoten noch nie enttäuscht. Und auch in der Halle zu Balingen war wieder „Athletic Rock“ deluxe angesagt. RAVEN stiegen mit „Take Control“ ein und hatten damit (nomen est omen) die Balinger Metalmeute auch sofort unter Kontrolle. Egal ob die Gallagher Brüder und ihr Lama hinterm Schlagzeug unsterbliche Metal Klassiker vom Schlage „Rock Until You Drop“, „Break The Chain“ und „All For One“ auspackten oder ob sie auf eher selten gespieltes à la „Fire Power“ oder „Stay Hard“ zurückgriffen: Die Menge frass ihnen buchstäblich aus der Hand. Selbst ein melodischer Song wie „On And On“ wurde lauthals mitgegrölt und bei Highspeed Fetzern der Marke „Faster Than The Speed Of Light“ oder „Speed Of The Reflex“ ging sowieso die Post ab. RAVEN rannten wie die Berserker über die Bühne und Mark's Organ hätte sogar Panzerglas zum Bersten gebracht...wäre welches da gewesen. RAVEN 2013 sind so genial und relevant wie vor 10, 20 und 30 Jahren und das können nicht viele Acts von sich behaupten. (fz)







Zurück vor der Hauptbühne wurde es Zeit für die Power Metal Veteranen ICED EARTH. Und selbige hatten in Balingen einiges gut zu machen. Bei ihrer Headliner Show vor einigen Jahren schickten die Herren aus Florida ihre Anhänger mit der Aufführung ihres sterbenslangweiligen „Gettysburg“ Epos in ein kollektives Koma. Dies sollte diesmal anders werden. Immer noch Neu-Sänger Stu Block erwies sich auf der Bühne als sympathischer und bodenständiger Metaller, dem man den Spaß an der Sache durchaus ansah. Auch stimmlich wusste er zu überzeugen und passte durch seine akustische Nähe zu Matthew Barlow auch perfekt zu den reichlich gespielten ICED EARTH Klassikern. „Dark Saga“, „Pure Evil“, „Burning Times“, „I Died For You“, „The Hunter“, „Iced Earth“ als auch das überraschende „A Question Of Heaven“ bildeten den starken Klassikerblock, welcher durch neuere Tracks wie „Dystopia“, „V“ oder „Anthem“ aufgelockert wurde. Alles in allem eine starke Vorstellung, welche den schwachen letzten Auftritt vergessen lies.(fz)



21:15, Lights out. Power an. „Hung, Drawn and Quartered“ dröhnen aus den Boxen und das teutonische Metalquintett entert Balingen. Ab der ersten Sekunde ist klar, wer hier -neben SAXON- die Helden des Festivals sind. Mit „Hellfire“ und dem umjubelten „Restless And Wild“ geht es unbeirrt weiter. Wie eine Metal Maschine reihen ACCEPT einen Hit an den anderen. Das Set ist ein gesunder Mix aus den beiden Revival-Album mit Mark Tornillo und ausgewählten Perlen der Solinger Kronjuwelen. „Breaker“ (1981) wird gefolgt von „Stalingrad“ (2012), bevor „Shadow Soldiers“ und „Bucket Full of Hate“ einschlagen. Bei „Bulletproof“ kommt es zum gut inszenierten Duell Wolf gegen Peter, Gitarre gegen Bass. Auch optisch haben ACCEPT nichts verlernt, die Lightshow ist optimal auf die Songs abgestimmt und die Urmitglieder Balthes und Hoffmann posen bei jedem Song wie das sprichwörtliche Heavy Metal Männerballet um die Wette. Bei der Allzeit-Hymne „Princess of the Dawn“ brennt das Publikum endgültig durch, bevor „Up to the Limit“ und „Fast as a Shark“ auch den letzten Nackenwirbel killen. Aber hey, da geht noch was: Mit Tschaikowski und Beethoven Richtung „Metal Heart“ – so startet der Zugaben-Block. „Teutonic Terror“ und das unvergleichliche „Balls to the Wall“ beenden –viel zu früh- eine wahre Night To Remember. Daran ändert auch Horst Odermatts Verabschiedung vom Kran und das obligatorische Feuerwerk nichts. Schade, dass es vorbei ist… C u next year! (Jeckyll)




Bang Your Head 2013 - Samstag - 1 Bang Your Head 2013 - Samstag - 2 Bang Your Head 2013 - Samstag - 3 Bang Your Head 2013 - Samstag - 4 Bang Your Head 2013 - Samstag - 5 Bang Your Head 2013 - Samstag - 6 Bang Your Head 2013 - Samstag - 7 Bang Your Head 2013 - Samstag - 8 Bang Your Head 2013 - Samstag - 9 Bang Your Head 2013 - Samstag - 10 Bang Your Head 2013 - Samstag - 11 Bang Your Head 2013 - Samstag - 12 Bang Your Head 2013 - Samstag - 13 Bang Your Head 2013 - Samstag - 14 Bang Your Head 2013 - Samstag - 15 Bang Your Head 2013 - Samstag - 16 Bang Your Head 2013 - Samstag - 17 Bang Your Head 2013 - Samstag - 18