Konzert:

Steel Panther - Frankfurt, Gibson Club

Konzert vom 27.10.2012An einem Samstag Abend gibt es eigentlich keine bessere Unterhaltung wie ein Live Konzert von STEEL PANTHER. Für mich sollte es die Premiere der US Glam Rocker werden und umso gespannter begaben wir uns auf den Weg in den uns ebenfalls noch unbekannten "Gibson Club" mitten in der Frankfurter Fußgängerzone. Ungefähr zwei Etagen unterhalb der Hessischen Metropole macht der Laden trotz recht kahler Betonwände einen richtig guten Eindruck. Die Größe sowie der Schnitt und die Akkustik sind hervorragend und im hinteren Bereich besteht sogar die Möglichkeit etwas erhöhter zu stehen. Ebenso gibt es eine Balkon artige Empore die ebenfalls sehr ansprechend wirken.

Das wir uns in Frankfurt am Main und nicht im nächsten Dorf befinden machte sich spätestens beim stolzen Bierpreis bemerkbar (0,3l Pils für 4,- Euro).


Als Support agierten heute die Kanadier von KOBRA AND THE LOTUS. Musikalisch bewegte sich die Band im klassischen Heavy Metal / Power Metal Bereich mit starken Einflüssen aus dem NWOBHM. Die Truppe um Frontfrau Brittany Paige passte vielleicht nicht ganz in das Vorprogramm, konnte aber trotzdem punkten - spätestens mit dem Maiden Cover "The Wicker Man".


Das STEEL PANTHER mittlerweile auch in Europa Fuss gefasst haben, beweist alleine schon die Tatsache das das Konzert im Gibson Club ausverkauft war. Die Herren um Ralph Saenz, enterten gegen 20.45 Uhr die Bühne und präsentierten sich in total abgedrehten 80er Hair Metal Bühnen Outfits. Yeah - so war das zu erwarten. Mit "Supersonic Sex Machine" geht es flott los und bei "Tomorrow Night" hüpft bereits der ganze Laden. Schnell folgen die ersten Sprüche über "Sex, Drugs And ähm.... naja Geschlechtsteile" bevor es mit "Fat Girl" weiter geht. Die Kalifornier (die ihren großen Durchbruch u.a. den wöchentlichen Auftritten als 80er Glam Rock Tribute Band im House of Blues in L.A. und Las Vegas zu verdanken haben) bedienen einfach sämtliche Klischees die diese Szene vor rund 20 Jahren so populär machten und tun genau diese Attitüden wirklich provokant aber gekonnt ausreizen. "Asian Hooker" und "Just Like Tiger Woods" sind perfekte Ohrwürmer deren Texte natürlich genauso ernst gemeint sind, wie das permanente Hairstyling und Schminken von Bassist Lexxi Foxxx nach jedem einzelnen Song. (Wenn man schon ein Spiegelschrank auf der Bühne stehen hat..... ). Mädels werden auf die Bühne geholt, es werden Sprüche über die Länge des "besten Stückes" gerissen und es werden immer wieder lautstark "Boobies" gefordert. Einige wenige Mädels kamen dieser Aufforderung sogar nach....

Eine amtlichte Lichtshow und teilweise Projektionen hinter der Bühne waren perfekt abgestimmt. "The Shocker" ist ein weiteres Highlight und auch Balladen können STEEL PANTHER: "Girl From Oklahoma" und "Community Property" werden von den Fans lauthals mitgesungen. Großartige Stimmung die nur noch durch den Obergassenhauer "Party All Day" übertroffen werden kann. Schon lange habe ich nicht mehr ein so unterhaltsames und abwechslungsreiches Konzert gesehen.
Wer Fan kultiger 80er Bands und mit dem nötigen Abstand und einer gesunden Portion Humor bestückt ist, sollte sich unbedingt die beiden erhältlichen STEEL PANTHER Alben zulegen. Das nächste Konzertticket wird dann von ganz alleine gebucht!