Konzert:

Danko Jones, Bombus - Bremen, Schlachthof

Konzert vom 23.10.2012Konzerte im Schlachthof zur Freimarkt-Zeit sind für den geneigten Besucher immer eine Herausforderung: entweder versackt er an einer der zahllosen Buden und kann dem Konzert nur voll gestopft mit Zucker und Bier folgen, oder er muss sich durch Horden nichts ahnender, immer im Weg stehender Freimarkt-Besucher kämpfen. Beides nicht der Bringer – jeder der sich bis zum Schlachthof durchgekämpft hat, kann davon ein Lied singen. An diesem Abend waren es sehr viele Leute, die DANKO JONES sehen wollten. Der Saal war sehr voll und dürfte nah am ausverkauft gekratzt haben.


Die Schweden BOMBUS machten Auftakt und entpuppten sich als erstklassige Live-Band, die mit viel Einsatz und einem absolut Live-tauglichem Mix aus dreckigem Rock, Punk und Stoner Rock das Bremer Publikum für sich gewinnen konnte. Angesichts der Tatsache, dass kaum ein Anwesender die Band vorher gekannt haben dürfte, fielen die Reaktionen nach jedem Song und besonders am Ende des Sets sehr gut aus; BOMBUS haben ganz sicher einige neue Fans gewonnen.



Über DANKO JONES muss im Grunde nicht mehr viel gesagt werden, der Kanadier steht mit seiner Band seit Jahren für soliden, ehrlichen Rock und schweißtreibende Live-Shows. Über seine letzten Alben gehen die Meinung auseinander, aber angesichts der gut besuchten Shows scheint er mit seinem eher Richtung Stadion- und College Rock gehenden neuen Songs auf viel Gegenliebe bei den Fans zu stoßen. Der Fokus der Setlist lag dann auch auf „Rock And Roll Is Black And Blue“, mit „Terrified“ war der Albumopener auch der erste Song der Show. Das Publikum mochte es und feierte DANKO JONES von Beginn an. Natürlich richten sich anfangs alle Augen auf Gitarrist, Sänger, Gute-Laune-Tier und Ansager Danko Jones himself, aber im weiteren Verlauf der Show wird klar, dass Bassist JC Calabrese dem Bandgründer in nichts nachsteht – die großen Rockposen hat der Mann alle in petto und weiß sie gekonnt einzusetzen. So ist auf beiden Seiten der Bühne gut was los, der Schweiß fließt bei beiden Herren schnell in Strömen. Drummer Adam Willard gab derweil hinter dem Kit nicht nur den präzisen Taktgeber, sondern lieferte auch seine eigene Rock’n’Roll-Show ab und machte mächtig Alarm. Der Mann, der schon bei ROCKET FROM THE CRYPT, ANGELS AND AIRWAVES und SOCIAL DISTORTION aktiv war, ist definitiv ein Hingucker und steht seinen beiden Frontleuten in Sachen Einsatzfreude in nichts nach.

Die gut 75 Minuten Spielzeit wurden von dem kanadischen Trio locker-flockig gefüllt, während in den ersten Reihen fast schon ein Pit entstand (es waren halt weniger Metalheads und Rock’n’Roll-Typen vor Ort, sondern eher Wohzimmerocker) und das Publikum nach jedem Song ordentlich Applaus gab. DANKO JONES können mit ihrer Leistung und der Show insgesamt völlig zufrieden sein, das war eine anständige Rockshow.



Setlist (wie immer ohne Gewähr):

Terrified

I Want You

Forget My Name

First Date

Just A Beautiful Day

Papa

Code Of tThe Road

Full of Regret

Lovercall

Conceited

Cadillac

I Believed in God




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