Konzert:

Bang Your Head 2012 - Freitag

Konzert vom 13.07.2012Opener eines großen Festivals zu sein, wird gemeinhin als wenig erstrebenswert betrachtet. Nicht aber wenn man eine junge Nachwuchsband ist, und das Bang Your Head!!! Opener Voting gewonnen hat. Und so lassen sich FORENSICK aus dem schwäbischen Weltdorf Horb auch keine Sekunde lumpen und geben auf der für sie ungewohnt großen Bühne Vollgas. Man hört schnell heraus, in welcher musikalischen Heimat die fünf Jungs beheimatet sind. Anklänge an MAIDEN, die frühen PRIEST und andere NwoBHM Größen sind unüberhörbar wenn Tobias und seine Mitstreiter Rocker wie "Deadly Visions", "Soldiers Of The Dark", und "Black Gold's Rain" auf das noch verschlafene Publikum abfeuern. Respekt Jungs, geiler Gig – freuen uns auf mehr von Euch! (Jeckyll)



Holländer haben es schwer. Können nicht Fussball spielen, werden auf Hasch und Käse reduziert, fahren überall mit Caravan hin.. Aber hey, da kommt etwas um die Ecke, was das Image hebt. Das zweite musikalische VAN-Exportgut nach HALEN heißt BUYST, VANDERBUYST! Klassischer Hardrock der Marke THIN LIZZY und UFO dröhnt ab 10:50 über das sonnige Festivalgelände. Und Willem, Barry und Jochen treten den Gegenbeweis an, dass Trios außer MOTÖRHEAD nichts taugen. Denn die Jungs rocken wirklich authentisch und sympathisch drauf los. Ob „Stealing Your Thunder“, „Tracy Lords“ oder „To Last Forever“, man kann einfach nicht still stehen... Aber für den angekündigte „Dutch Hard Rock Assault“ reicht es trotz engagiertem Auftritt noch nicht ganz. Aber man darf auf die nächsten Scheiben definitiv gespannt sein (Jeckyll).

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Los ging es für mich am Freitag mit den Posern von CRASHDIET und selbige fielen auch gleich durch ihre extravagante Optik auf. Allein der Iro von Sänger Simon Cruz war der Bringer. Mit ihrer Performance konnten mich CRASHDIET aber leider nicht packen, dafür klang vieles in meinen Ohren zu gleichförmig. Da hatten HARDCORE SUPERSTAR 2011 sowohl die besseren Hits als auch die energiereichere Performance zu bieten. Trotzdem schien es den meisten Anwesenden gefallen zu haben und CRASHDIET schafften es die Stimmung adäquat für die Dinge, die da noch kommen sollten, anzuheizen. (fz)




Als nächstes kam die nicht gerade kleine Ü40 Fraktion in Balingen auf ihre Kosten. Die NWoBHM-Urgesteine DIAMOND HEAD enterten die Bühne und die alten Herren um das einzige verbliebene Original-Mitglied Brian Tatler machten ihre Sache sehr ordentlich. Am Besten kamen natürlich die Tracks an, welche durch METALLICA zu Ruhm und Ehre gelangten. Sowohl „The Prince“ als auch „Helpless“ wurden gebührend gefeiert. Anderen Songs wiederum haftete etwas der Muff der Jahrzehnte an, aber spätestens als DIAMOND HEAD das mächtige „Am I Evil“ auspackten waren alle im weiten Rund mehr als glücklich und DIAMOND HEAD konnten den Auftritt als Erfolg verbuchen. Ich bin gespannt, ob es diese Band schafft an ihre Frühwerke anzuknüpfen, es ANGEL WITCH nach macht und noch einmal ein Album fertig bringt, das dem Debüt ebenbürtig ist.(fz)




Ganz Griechenland steckt in einer Krise. Ganz Griechenland? Nein, bei einem kleinen Konglomerat aus griechischen Musikern zeigt die Erfolgskurve weiterhin steil nach oben. Dass Gitarrero Gus G. nun auch bei Tattergreis OZZY lärmen darf, hat seinem persönlichen Baby FIREWIND sicherlich nicht geschadet. Ebenso nicht geschadet haben dürfte die Tatsache, dass FIREWIND -trotz unsteten Line-Ups- seit 10 Jahren immer Qualität abliefern. Sowohl auf Platte, als auch auf der Bühne. Auch in Balingen stellten FIREWIND wieder unter Beweis, dass sie eine der besten neueren Power Metal Acts sind. Frontmann Apollo Papathanasio hat sich zu einem souveränen Dirigenten der Massen entwickelt und glänzt mit sicheren und kraftvollen Vocals. Gus G. gibt überzeugend den 80er Jahre Guitarhero ohne es mit allzuviel Gefrickel zu übertreiben. FIREWIND boten einen guten Querschnitt aus nahezu allen Schaffensperioden, was in der Kürze der Zeit gar nicht so einfach ist.
Egal ob „Wall Of Sound“ vom neuen Album, die Gary Moore Verbeugung „Mercenary Man“ vom „Premonition“-Album oder das ganz alte „I Am The Anger“ vom Zweitwerk „Burning Earth“, die Menge nahm alles dankbar an. Gerade bei „I Am The Anger“ hörte man noch deutlich die Handschrift von Gus' Mentor David T. Chastain heraus. Wären CHASTAIN nicht etwas für das ByH 2013? Während ich schon von einer CHASTAIN-Show auf deutschem Boden träume, kann man FIREWIND einen fetten Auftritt attestieren, welcher der Band weitere Fans eingebracht haben dürfte. FIREWIND trotzen also weiterhin jeder Krise und das ganz ohne Zaubertrank.(fz)


Nach dem Feuerwind wurde es Zeit für „L.A.'s most Headbanging Band“ ARMORED SAINT. Und auch wenn die nicht mehr ganz so jungen Herren mit „Loose Cannon“ vom aktuellen Langdreher „La Raza“ einen etwas sperrigen Start erwischten, war spätestens mit Song Nummero zwei „March Of The Saint“ klar wer hier Chef im Ring ist. John Bush ist immer noch einer der coolsten Frontmänner im Metalzirkus und die Energie, welche ARMORED SAINT seit fast 30 Jahren auf der Bühne entwickeln, ist immer noch beispiellos. Bush nutzt die gesamte Bühne aus, Duncan und Sandoval verbinden aggressives Stageacting mit filigranem Gitarrenspiel und das meterdicke Rhythmusfundament von Basser Joey Vera und Drummer Gonzo bildet die perfekte Grundlage für die unsterblichen Hymnen, von denen es heute mehr als genug gab: „Chemical Euphoria“, „Delirious Nomad“, „Reign Of Fire“, „Last Train Home“, „After Me The Flood“ und das abschließende Duo „Madhouse“ und „Can You Deliver?“. Greift man die Frage des letzten Songs auf, kann man nur sagen: „Yes, they can and they have. The Saint conquered Balingen once more“. (fz)



Das diesjährige Kontrastprogramm zum eher traditionell gehaltenem Heavy Metal Sound stand nun in Formation von ARCH ENEMY auf der Hauptbühne. Wer die Band bis dahin nicht kannte (und das schienen Einige zu sein) erhofften sich rein optisch vermutlich ein bisschen was anderes: die zierliche Blondine am Mikro und ein paar langhaarige Schweden könnten ja gegebenenfalls eine Mischung aus DORO PESCH und HAMMERFALL zocken. Tja - weit gefehlt. ARCH ENEMY holen flott ihren Dampfammer raus und zerstören mit ihrem brachial und dennoch anmutig klingendem Melodic Death Metal Sound das Festivalgelände. Angela Gossow growlt sich einen ab, so dass die Debütanten im Publikum den Zusammenhang zwischen dem was ihre Augen sehen sowie dem was die Ohren hören nicht sofort begreifen. Und trotzdem schafft es die Combo mit Songs wie "Yesterday Is Dead And Gone" oder "Dead Eyes See No Future" einen Grossteil der Leute mit ihrem stellenweise sehr eingängigen Klängen zu überzeugen und am Ende mit "We Will Rise" und "Nemesis" sowie dem ultra tightem instrumental Outro "Fields Of Desolation" sogar zu begeistern. Der Regen zum Ende des Sets hin tat dem ganzen dabei keinen Abbruch....(xhb)


Was gestern noch MAJESTY ablieferten wurde heute in nicht minderer Qualität von WIZARD zum Besten gegeben. Deutscher Speed Power Metal oder vielmehr echter TRUE METAL ist hier angesagt und Frontmann Sven hat die Fans auch schnell im Griff. Zwar geht es nur stellenweise ähnlich hymnenhaft her wie bei MAJESTY, doch dafür überwiegen die schnellen Riffattacken und fordern zu gemeinsamen Schlachtrufen auf. Die nötige Bühnenerfahrung bringen WIZARD nach über 20 Jahren Bandbestehen natürlich auch mit und so kann man getrost von Spaß reden, was die Jungs zum Einen oben auf der Bühne abliefern, aber zum Anderen eben auch was unten im Publikum ankommt. Gut! (xhb)



VENOM ist eine Band, die man einmal im Leben gesehen haben sollte. So in etwa lassen sich die Aussagen der Fans auf dem Bang your head 2012 zusammenfassen – auch jener, die mit dem Old-School-Metal der Briten um Conrad „Cronos“ Lant nicht allzuviel anfangen können. Der ist zugegebenermaßen manchmal etwas rumpelig. Die Bedeutung von Venom für die musikalische Entwicklung etlicher Bands, und sogar ganzer Genres, lässt sich dennoch nicht wegdiskutieren.
Zur Abendstunde hatte sich demnach trotz des übelst-miesen Regenwetters eine ordentliche Zahl Fans vor der Bühne versammelt, um der ganz alten Schule zu huldigen. Und: Sie wurden von Venom nicht enttäuscht. Die Formation begann mit dem wegweisenden "Black Metal" ihren Auftritt. Klassiker wie "Countess Bathory" und "In League With Satan" durften ebenso wenig fehlen wie neues Material vom aktuellen Album Fallen Angels (wobei die Fan-Reaktionen hier indes verhaltener ausfielen). Der Sound war anfangs eher nicht so prall, wurde aber im Laufe der Show etwas besser - bei der übrigens dem Anlass angemessen so manche Feuerfontäne empor zischte. Mission accomplished, solider Auftritt, Daumen hoch. (pemi)



Nachdem es bei der Vorband DEVIL'S BLOOD zur unschönsten Szene des Festivals gekommen war als Gitarrist Selim Lemouchi einen Stinkefinger-zeigenden Pöbler mit drei gezielten Fausthieben zum Verstummen brachte, geht es bei ORDEN OGAN endlich wieder um Musik. Warum die Band trotz ihrer eindeutigen Qualität auf diesen undankbaren Slot geschoben wurde ist schwer nachvollziehbar. Schließlich stehen die Jungs seit 15 Jahren für hochkarätigen Melodic Power Metal. Den Fans ist die Stunde gleich und sie feiern die Band ordentlich ab. Kein Wunder, denn die als legitime Nachfolger von BLIND GUARDIAN; RUNNING WILD und den frühen HELLOWEEN geachteten Sauerländer überzeugen mit einer großartigen Bühnenperformance und starkem Songmaterial. Kracher wie "To New Shores Of Sadness", "The Lords Of The Flies" oder die gigantische Hymne "We Are Pirates" (Viva St. Pauli!!!! -
We're pirates! ...and we are free ) bringen die Halle zum Toben. Spontan wird es als der Verstärker von Gitarrist Tobi eine rauchen geht. So kommt der neue Drummer unerwartet zu einem Solo, das trotz Spontaneität überzeugt. Obwohl das dritte Album nach wie vor auf sich warten lässt, präsentieren ORDEN OGAN mit "This World Of Ice" und "Cold, Dead & Gone" auch zwei neue Songs, die Appetit auf mehr machen. Angeblich soll das neue Werk nun im Oktober fertig werden... Zu Ende geht das Hallen(Schweiss-)Bad mit dem Klassiker "Angels War" vom Debütalbum "Testimonium A.D." Und weil die Fans in der Halle offensichtlich riesigen Spaß an der Show haben, dürfen ORDEN OGAN mit "Easton Hope" sogar noch eine Zugabe dranhängen. Ein würdiger Abschluss eines tollen ersten BYH Tages! (Jeckyll)


Setlist:

To New Shores Of Sadness

The Lord Of The Flies

Farewell

This World Of Ice

Cold, Dead And Gone

We Are Pirates

Angels War

Easton Hope





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