Konzert:

Graveyard, Bricks And Shells - Bremen, Tower

Konzert vom 30.05.2012GRAVEYARD hatten sich nach dem Releases ihres letzten Albums (das von Kollege Jan wohlwollend aufgenommen wurde) u.a. als Support von MOTÖRHEAD durch Europa getrieben. Jetzt stand eine Headliner-Tour an, die die Schweden aber nur für drei Shows nach Deutschland führen sollte, der Abstecher nach Bremen war dabei die einzige Show im Norden. So verwundert es nicht, dass trotz eines Mittwochs-Termins großer Andrang im Tower war und sich ein bunt gemischtes Publikum (mit einem Schwerpunkt auf Studenten und Visions-Lesern) im Saal drängelte.



Die Oldenburger BRICKS AND SHELLS machten dann relativ pünktlich den Auftakt, konnten den klassischen Bremer Graben vor der Bühne aber im Laufe des Sets nicht kleiner werden lassen. Das Trio mühte sich zwar redlich und war auch nicht ganz unsympathisch, das Eis brechen konnten sie aber nicht. Dazu war ihr Rock auch zu nett und die Jungs dann doch zu zahm. Fällt alles in die Kategorie „ganz nett“, brachte die Leute aber auch nur dazu nicht über den Eintrittspreis von knapp 20¤ nachzudenken und lieber noch ein Bier zu trinken.



GRAVEYARD hatten dann deutlich leichteres Spiel, das Publikum hatte richtig Bock auf die Schweden. Coolste Sau des Abends war dabei Drummer Axel, der mit seinem knackigen Schnurrbart, dem total bekifften Blick und dem völligen Aufgehen in sein Spiel alle Blicke auf sich zog. Die JJs an den Gitarren waren da zurückhaltender und erinnerten im Habitus immer wieder an OPETH-Fronter Mikael, während Bassist Rikard mit mächtig Spaß in den Backen abging und den guten alten Headbanger gab. Das Publikum feierte die Band vom ersten Ton an und ließ die Metal-Headbanger-Fraktion nach vorne, während sich die Studenten (wir erinnern uns: die waren deutlich in der Überzahl) etwas weiter hinten blieben – gute Laune war aber bei allen da, wozu die gute Setlist, die keine Längen hatte, und der generell Charme der GRAVEYARD-Songs ihren Teil beitrugen. 70 Minuten lang nahmen die Schweden Bremen mit auf eine musikalische Zeitreise, bevor sie kurz von der Bühnen gingen, um dann für zwei Songs als Zugabe zurück zu kommen, womit sie eine gelungene, ehrliche Show würdig beendeten. GRAVEYARD entpuppten sich als gut aufgelegte Live-Band, die ebenso viel Spaß an der Show wie das Publikum hatte.


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